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Mineral, Sulfosalz aus der Sartorit-Reihe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dufrénoysit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der Zusammensetzung PbAs2S5[5], ist also chemisch gesehen ein Bleisulfarsenit[7].
Dufrénoysit | |
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Dufrénoysit aus dem Binntal im Schweizer Kanton Wallis (Gesamtgröße: 7,3 × 5,7 × 3,2 cm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Symbol |
Duf[1] |
Chemische Formel | |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
II/D.06 II/E.18-010 2.HC.05d 03.05.09.03 |
Ähnliche Minerale | Baumhauerit, Rathit, Sartorit |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol | monoklin-prismatisch; 2/m[4] |
Raumgruppe | P21 (Nr. 4)[5] |
Gitterparameter | a = 7,90 Å; b = 25,7 Å; c = 8,37 Å β = 90,3°[5] |
Formeleinheiten | Z = 8[5] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 3 |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 5,50 bis 5,57; berechnet: 5,61[6] |
Spaltbarkeit | vollkommen nach {010}[6] |
Bruch; Tenazität | muschelig; spröde |
Farbe | bleigrau bis stahlgrau |
Strichfarbe | rötlichbraun bis schokoladenbraun |
Transparenz | schwach durchscheinende bis undurchsichtige |
Glanz | Metallglanz |
Dufrénoysit entwickelt flächenreiche, längsgetreifte Kristalle mit tafeligem und selten auch nadeligem Habitus von bleigrauer bis stahlgrauer Farbe bei rötlichbrauner bis schokoladenbrauner Strichfarbe.
Erstmals entdeckt wurde Dufrénoysit in der Grube Lengenbach im Binntal im Schweizer Kanton Wallis. Beschrieben wurde er 1845 durch Augustin Alexis Damour, der das Mineral nach dem französischen Geologen und Mineralogen Armand Dufrénoy benannte. Julius Berendes behandelte das Mineral 1864 in seiner Dissertation.
In der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Dufrénoysit zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung „Komplexe Sulfide (Sulfosalze)“, wo er zusammen mit Baumhauerit, Geokronit, Gratonit, Jordanit, Liveingit, Rathit-I, Rathit-III und Sartorit die „Sartorit-Jordanit-Gruppe (Bleiarsenspießglanze)“ mit der System-Nr. II/D.06 bildete.
Im zuletzt 2018 überarbeiteten und aktualisierten Lapis-Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiß, das sich aus Rücksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. II/E.18-10. In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies ebenfalls der Abteilung „Sulfosalze“, wo Dufrénoysit zusammen mit Veenit eine eigenständige, aber unbenannte Gruppe bildet.[8]
Die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[9] 9. Auflage der Strunzschen Mineralsystematik ordnet den Dufrénoysit in die bereits feiner unterteilte Abteilung der „Sulfosalze mit SnS als Vorbild“ ein. Diese ist zudem weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Nur mit Blei (Pb)“ zu finden ist, wo es als Namensgeber die „Dufrénoysitgruppe“ mit der System-Nr. 2.HC.05d und den weiteren Mitgliedern Rathit, Rathit-IV und Veenit bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Dufrénoysit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfosalze“ ein. Hier ist er zusammen mit Cosalit und Veenit in der „Cosalitgruppe“ mit der System-Nr. 03.05.09 innerhalb der Unterabteilung der „Sulfosalze mit dem Verhältnis 2,5 < z/y < 3 und der Zusammensetzung (A+)i(A2+)j[ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle“ zu finden.
Dufrénoysit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 (Raumgruppen-Nr. 4) mit den Gitterparametern a = 7,90 Å; b = 25,7 Å; c = 8,37 Å und β = 90,3° sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[5]
Dufrénoysit bildet sich hydrothermal bei mittleren bis niedrigen Temperaturen in Dolomit. Begleitminerale sind unter anderem Chalkopyrit, Sphalerit, Realgar, Auripigment und Tetraedrit.
Als seltene Mineralbildung konnte Dufrénoysit bisher (Stand: 2012) nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden, als bekannt gelten rund 30 Fundorte.[10] Neben seiner Typlokalität Lengenbach trat das Mineral in der Schweiz noch am Messerbach, Turtschi und Reckibach im Binntal auf.
Weitere Fundorte sind unter anderem die „Beltana Mine“ in South Australia, die Goldlagerstätten Shuiquan bei Lianshan in China und Hemlo bei Thunder Bay in Kanada, die „Tynagh Mine“ bei Killimor in Irland, Piano dei Camosci in der italienischen Gemeinde Formazza, die „Okoppe Mine“ im japanischen Landkreis Shimokita-gun auf Honshū, Batopilas im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua, Mine Bay auf der Great Barrier Island Neuseelands, die „Bleikvassli Mine“ in der norwegischen Gemeinde Hemnes, Wheal Boys (Trewetha Mine) bei St. Endellion im englischen Cornwall sowie an verschiedenen Orten in mehreren Bundesstaaten der USA.[11]
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