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Diversitas (lateinisch für “Verschiedenheit”) ist ein internationales Programm, das zum Ziel hat, die Erforschung der biologischen Vielfalt (Biodiversität) und menschliches Wohlergehen zu verflechten.
Das internationale Sekretariat befindet sich in Paris. Es wird beherbergt vom Französischen National-Museum für Naturkunde – Muséum National d’Histoire Naturelle (MNHN), während die Büros der Kernprojekte in verschiedenen Ländern beheimatet sind.
Das Programm wurde gegründet, um sich den komplexen wissenschaftlichen Fragen zu widmen, die durch den Verlust an biologischer Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen aufgeworfen werden und wissenschaftlich begründete Lösungen zu dieser Krise aufzuzeigen.[1]
Das Programm ist ein internationales Programm mit einer zweifachen Mission:
Die Ziele sollen erreicht werden durch:
(Quelle:[1])
Diversitas wurde 1991 von drei internationalen Organisationen gegründet: Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO),[2] SCOPE (Scientific Committee on Problems of the Environment) und IUBS (International Union of Biological Science).[3] Zu dieser Zeit wurde die Notwendigkeit ersichtlich, sich komplexen wissenschaftlichen Fragestellungen zu widmen, die aufgrund von Verlust und Veränderung von globaler Biodiversität aufgeworfen wurden. Ziel der Initiative war es, ein internationales, nichtstaatliches Dachprogramm für Forschungsprojekte zu entwickeln.
Im Jahr 1996 konnten zwei neue Sponsoren, ICSU (International Council for Science)[4] und IUMS (International Union of Microbiological Societies) gewonnen werden.
Die in der ersten Dekade gewonnenen Haupterkenntnisse wurden in einer Reihe von Büchern zusammengefasst. Diese bildeten die Grundlage für weitere, experimentelle und theoretische Forschung, durchgeführt zusammen mit dem International Geosphere-Biosphere Programme (IGBP).[5] Ebenso trugen die erzielten Forschungsergebnisse zum Global Biodiversity Assessment bei, einer Initiative des World Resources Institute (WRI), sowie zur Arbeit der Biodiversitätskonvention (Übereinkommen über die biologische Vielfalt, engl. Convention on Biological Diversity, CBD). Mit der CBD hat Diversitas eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit.[6]
2001 konsultierte Diversitas alle Stakeholder weltweit ob der Notwendigkeit, eine zweite Phase des Programmes einzuleiten. Die Ergebnisse der Konsultation sprachen zugunsten einer zweiten Phase, die integrativer, interdisziplinärer und politik-relevanter werden sollte.
Der neue Forschungsplan wurde 2002 veröffentlicht.[7] Um diesen umzusetzen, wurden neun Projekte ins Leben gerufen, die einen Kreis von Entdeckung, Beobachtung, Analyse und Informationsaustausch in Bezug auf übergreifende wissenschaftliche Fragen zur Artenvielfalt und damit zusammenhängenden Ökosystemdienstleistungen umfassen:
Außer der Arbeit in den Forschungsprojekten war Diversitas ein wichtiger Partner im Earth System Science Partnership (ESSP).[17] Das ESSP ist eine Zusammenarbeit zur integrativen Erforschung des Erdsystems, der Art und Weise, wie es sich verändert, und die Auswirkungen dessen auf globale und regionale Nachhaltigkeit. Die Organisation führte auch in dieser zweiten Phase das Engagement im Dienst politischer Foren weiter, im Besonderen mit der Biodiversitätskonvention. Im Oktober 2005 richtete Diversitas die erste Open Science Conference in Oaxaca, Mexico aus. Dort bekräftigte die Wissenschaftsgemeinde ihre Unterstützung für die Schaffung eines wissenschaftlichen Gremiums zur Biodiversität, das einen zwischenstaatlichen Bestandteil enthalten sollte (cf. International Mechanism of Scientific Expertise on Biodiversity (IMoSEB )). Die zweite Open Science Conference, abgehalten im Oktober 2009 in Kapstadt, Südafrika, zog ein internationales Publikum von 700 Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern aus über 70 Ländern an, die viele Facetten der Biodiversitätswissenschaften und Politik vertraten.
Seit 2009, und in Anbetracht der Veränderungen im Biodiversitätspolitikumfeld, beschäftigte sich Diversitas mit der Überprüfung der Aktivitäten und der Überarbeitung des Forschungsplans von 2002. Der überarbeitete Diversitas-Science-Plan wurde im Jahr 2012 veröffentlicht.[18] In dieser Phase war Diversitas an den folgenden Aktivitäten stark beteiligt:
Im Jahr 2014 wurde Diversitas beendet und teilweise in Future Earth überführt.
Der Verein setzt sich vor allem dafür ein, die Biodiversitätsforschung mit gesellschaftsrelevanten Problemen des Schutzes und der nachhaltigen Nutzung von Biodiversität zu verbinden. Zu seinen Hauptzielen gehören die Unterstützung von Wissenschaft und Forschung sowie die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Aus einer gemeinsamen Initiative des heutigen Vereins, des Museums für Naturkunde Berlin und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung heraus entstand mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung NeFo, das Netzwerk Forum Biodiversitätsforschung Deutschland.
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