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Transportkoeffizient, der in den Fickschen Gesetzen zur Berechnung des thermisch bedingten Transports eines Stoffes aufgrund der zufälligen Bewegung der Teilchen dient Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Diffusionskoeffizient , auch Diffusionskonstante oder Diffusivität genannt, ist ein Transportkoeffizient und dient in den Fickschen Gesetzen zur Berechnung des thermisch bedingten Transports eines Stoffes aufgrund der zufälligen Bewegung der Teilchen. Dabei kann es sich um einzelne Atome in einem Feststoff oder um Teilchen in einem Gas oder einer Flüssigkeit handeln. Der Diffusionskoeffizient ist daher ein Maß für die Beweglichkeit der Teilchen und lässt sich nach der Einstein-Smoluchowski-Gleichung aus dem durchschnittlichen Quadrat der zurückgelegten Wegstrecke pro Zeit ermitteln:
Die SI-Einheit des Diffusionskoeffizienten ist daher . Zur Angabe des Diffusionskoeffizienten gehört immer die Angabe, welcher Stoff in welchem Stoff diffundiert, sowie als wichtigste Einflussgröße die Temperatur.
System | Temperatur in °C | Diffusionskoeffizient in m²/s |
---|---|---|
Luft – Sauerstoff | 0 | 1,76 × 10−5 |
Luft – Kohlendioxid | 8,9 | 1,48 × 10−5 |
44,1 | 1,77 × 10−5 | |
Wasserstoff – Stickstoff | 24,1 | 7,79 × 10−5 |
Diffusionskoeffizienten in Gasen[1][2] sind stark abhängig von Temperatur und Druck. In erster Näherung gilt, dass eine Verdopplung des Druckes zur Halbierung des Diffusionskoeffizienten führt.
Der Diffusionskoeffizient folgt gemäß der Chapman-Enskog-Theorie folgender Gleichung für zwei gasförmige Stoffe (Indizes 1 und 2):[3]
mit den physikalischen Größen
Für die Selbstdiffusion (d. h. für den Fall, dass nur eine Teilchensorte vorhanden ist) vereinfacht sich o. g. Zusammenhang zu:[4]
mit
Stoff | Diffusionskoeffizient in m²/s |
---|---|
Sauerstoff | 2,1 × 10−9 |
Schwefelsäure | 1,73 × 10−9 |
Ethanol | 0,84 × 10−9 |
Diffusionskoeffizienten in Flüssigkeiten[1] betragen in der Regel etwa ein Zehntausendstel von Diffusionskoeffizienten in Gasen. Sie werden beschrieben durch die Stokes-Einstein-Gleichung:[5]
mit
Auf dieser Gleichung basieren viele empirische Korrelationen.
Da die Viskosität des Lösungsmittels eine Funktion der Temperatur ist, ist die Abhängigkeit des Diffusionskoeffizienten von der Temperatur nichtlinear.
System | Temperatur in °C | Diffusionskoeffizient in m²/s |
---|---|---|
Wasserstoff in Eisen | 10 | 1,66 × 10−13 |
50 | 11,4 × 10−13 | |
100 | 124 × 10−13 | |
Kohlenstoff in Eisen | 800 | 15 × 10−13 |
1100 | 450 × 10−13 | |
Gold in Blei | 285 | 0,46 × 10−13 |
Diffusionskoeffizienten in Feststoffen[1] sind in der Regel mehrere tausend Mal kleiner als Diffusionskoeffizienten in Flüssigkeiten.
Für die Diffusion in Festkörpern sind Sprünge zwischen verschiedenen Gitterplätzen erforderlich. Dabei müssen die Teilchen eine Energiebarriere E überwinden, was bei höherer Temperatur leichter möglich ist als bei niedrigerer. Dies wird beschrieben durch den Zusammenhang:[6]
mit
D0 lässt sich näherungsweise berechnen als:
mit
Allerdings empfiehlt es sich, insbesondere Diffusionskoeffizienten in Feststoffen experimentell zu bestimmen.
Der effektive Diffusionskoeffizient[7] beschreibt Diffusion durch den Porenraum poröser Medien. Da er nicht einzelne Poren, sondern den gesamten Porenraum betrachtet, ist er eine makroskopische Größe:
mit
Der scheinbare (apparente) Diffusionskoeffizient[7] erweitert den effektiven Diffusionskoeffizienten um den Einfluss der Sorption.
Für lineare Sorption berechnet er sich zu:
mit
Bei nichtlinearer Sorptionsisotherme ist der scheinbare Diffusionskoeffizient stets eine Funktion der Konzentration, was die Berechnung der Diffusion erheblich erschwert.
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