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Die Gesellschaft. Sammlung sozialpsychologischer Monographien ist eine von Martin Buber im Verlag Rütten & Loening (Frankfurt am Main) herausgegebene sozialwissenschaftliche Schriftenreihe. Zwischen 1906 und 1912 erschienen sechsunddreißig Bände (mit vier Doppelbänden).
Die Gesellschaft.
Sammlung sozialpsychologischer Monographien | |
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Beschreibung | sozialwissenschaftliche Schriftenreihe |
Verlag | Rütten & Loening, Frankfurt am Main |
Erstausgabe | 1906 |
Einstellung | 1912 |
Herausgeber | Martin Buber |
Initiator der Reihe war Martin Buber, der seit 1905 im Frankfurter Verlag Rütten & Loening als Lektor tätig war. Als Berater trat ihm der Kulturphilosoph Georg Simmel zur Seite, dem Buber ursprünglich die Herausgabe übertragen wollte. Die ersten Bände erschienen 1906, der letzte 1912. Jeder Band war auf „ca. 100 Seiten in handlichem Oktavformat“ (Prospekt zur Reihe) begrenzt. Es erschienen kartonierte (Preis: 1,50 M) und gebundene (2,00 M) Ausgaben. Die künstlerische Gestaltung führten Peter Behrens (Einband und Vorsatzzeichnung) und Hermann Kirchmayr (Initialen) aus.
Mehrere geplante Titel konnten nicht realisiert wurden, so Wilhelm Bölsche über „Das Leben mit der Natur“. Angekündigt wurden zudem Beiträge von Paul Creuzinger („Der Krieg“), Maximilian Harden („Die Diplomatie“), Franz von Liszt („Das Verbrechen“), Arthur Mülberger („Die Eisenbahn“), Hugo Münsterberg ("Die Universität"), Hermann Stehr („Das Dorf“) und Jakob Wassermann ("Die Literatur"). Vom Herausgeber sollte ein Band über „Die Geschlechter“ erscheinen. Ihre Mitwirkung zugesagt hatten ursprünglich auch Hugo von Hofmannsthal und Walter Rathenau.
Die von Buber verpflichteten Autoren standen ihm zum Teil als akademische Lehrer oder aus Freundschaftsverbindungen nahe. Neben allgemein anerkannten Wissenschaftlern (Werner Sombart, Ferdinand Tönnies) ließ er sich aber auch auf die Beiträge von Außenseitern (Fritz Mauthner) oder Anfängern (Rudolf Pannwitz) ein. Bei der großen Zahl von zu gewinnenden Mitarbeitern blieb es nicht aus, dass er sich auch vergeblich um einen Autor bemüht hat (belegt ist dies für Ernst Troeltsch).
Bis in die frühen zwanziger Jahre erschienen Neuauflagen einzelner Titel; die Texte wurden dabei z. T. überarbeitet und erweitert. Nachdrucke sind in den 1970er Jahren im Keip Verlag Frankfurt am Main sowie neuerdings im Metropolis-Verlag Marburg (Bände I und II; ergänzt um einen themenverwandten Beitrag aus aktueller Perspektive)[1] erschienen, letztere als Beginn einer die gesamte Reihe umfassenden Wiederveröffentlichung.
Die Studien sollten (laut Untertitel) „sozialpsychologische“ Analysen liefern. Bubers „Geleitwort zur Sammlung“ (1906) umreißt die kulturpolitischen Absichten.
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