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Geschäftsbetrieb in Belgien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dexia, ein an den Börsen in Brüssel und Paris notierter Bankkonzern mit Hauptsitz in Brüssel, ist vornehmlich in der Finanzierung der öffentlichen Hand tätig. Dexia wurde 1996 durch die Fusion von Crédit Communal de Belgique (gegründet 1860) und Crédit Local de France (gegründet 1987) geformt. Der Dexia-Börsengang erfolgte am 2. Januar 1997 mit einem Startkurs von 6,86 Euro je Aktie. Aufgrund massiver Probleme des Konzerns im Zuge der Finanzkrise 2011 wird die Bank in mehrere Einheiten aufgespalten.
Dexia | |
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Rechtsform | Société anonyme |
ISIN | BE0003796134 |
Gründung | 1996 |
Sitz | Brüssel, Belgien |
Leitung | Gilles Denoyel (Chairman) Wouter Devriendt (CEO) |
Mitarbeiterzahl | 62[1] |
Umsatz | −462 Mio. Euro (Nettoeinkommen 2017)[1] |
Branche | Finanzen |
Website | www.dexia.com |
Stand: 31. Dezember 2017 |
Die Konzernzentrale ist der Rogier Tower, mit 38 Etagen und 145 Metern in den Jahren 2002 bis 2006 in Brüssel gebaut, der bis 2012 als Dexia Tower bekannt war.
Aufgrund der internationalen Finanzkrise erhielt die Dexia Group am 3. Oktober 2008 Staatsbeihilfen von jeweils drei Milliarden Euro von Belgien und Frankreich und 376 Millionen Euro von Luxemburg. Dafür erhielten Belgien und Frankreich Anteile von jeweils 5,7 Prozent an der Dexia.[2]
Die finanziellen Probleme der Dexia ergaben sich insbesondere aus der kurzfristigeren Refinanzierung zu niedrigeren Zinsen von längerfristigen Darlehen an Kommunen. Durch die Austrocknung des Interbanken-Geldmarktes als Folge der Lehmann-Pleite versiegte diese Refinanzierungsquelle. Das Geschäftsmodell und der Zusammenbruch ähnelt damit dem der Depfa Bank in Dublin/Irland, eine Tochtergesellschaft der deutschen Pfandbriefbank Hypo Real Estate (HRE).[3] Nachdem in den ersten Oktobertagen des Jahres 2008 die Aktiennotierung eingebrochen war, gaben am 9. Oktober 2008 die Regierungen der Staaten von Frankreich, Belgien und Luxemburg eine Garantieerklärung für die Dauer eines Jahres ab, um der Bank die Aufnahme weiterer Kapitalmittel zu ermöglichen.[4][5][6]
Im Februar 2009 verkündete die Dexia Bank, dass sie 2008 3,326 Milliarden Euro bzw. 4,2 Milliarden US-Dollar Verlust gemacht hat.[7][8]
Die EU-Kommission war nicht vom Rettungsplan für die Dexia-Gruppe überzeugt und leitete eine Untersuchung dazu ein.[9] Am 14. Oktober 2009 gab die EU-Kommission die Zustimmung, die Staatsgarantien von Frankreich, Belgien und Luxemburg für die Dexia-Gruppe bis zum 31. Oktober 2010 zu verlängern.[10] Dexia verkauft mit „Dexia Epargne Pension“ sein Lebensversicherungsgeschäft an BNP Paribas.[11] Das geschäftsführende Verwaltungsratsmitglied der Bank Pierre Mariani kündigte an, dass Dexia entschlossen sei, die Staatsgarantien bis Ende 2010 abzulösen.[12] Zum 30. Juni 2010 verzichtete die Dexia vorzeitig auf sämtliche Staatsgarantien.[13][14]
Am 4. Oktober 2011 wurden massive finanzielle Probleme der Dexia bekannt, die auch die deutsche Tochter betreffen.[15][16][17][18]
Noch drei Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise hat die Bank ihre Altlasten immer noch nicht in den Griff bekommen. Im zweiten Quartal 2011 hatte die Gruppe vier Milliarden Euro Verlust gemeldet. Die Bank, deren Geschäftsmodell auf die Finanzierung öffentlicher Kreditgeber wie Kommunen, Städte und Staaten gerichtet war, hatte sich mit 3,8 Milliarden Euro in griechischen Staatsanleihen und mit einer Milliarde Euro in griechischen Privatanleihen engagiert. Darum hat Dexia im ersten Semester 2011 auf die Griechenlandanleihen einen Wertabschlag von 21 Prozent, das sind 377 Millionen Euro, vorgenommen, nachdem sich die Regierungschefs auf eine Beteiligung des Privatsektors am Schuldenschnitt für Griechenland geeinigt hatten.[19]
Am 10. Oktober 2011 kündigte die Dexia S.A die Aufspaltung der Bank an. Zudem sollen 95 Milliarden Euro an riskanten Wertpapieren in eine Bad Bank ausgelagert werden.[20]
Außerdem werde die gesamte Bank von Belgien, Frankreich und Luxemburg mit Staatsgarantien in Höhe von 90 Milliarden Euro ausgestattet, wovon Belgien einen Anteil von 60,5 Prozent tragen wird. Luxemburgs Anteil an diesem Garantieprogramm beträgt 3 Prozent, was auf max. 2,7 Milliarden Euro veranschlagt wird. Zusammen mit den von 2008 verbliebenen Restgarantien bürgt der Staat Luxemburg in diesem Zusammenhang für vier Milliarden Euro, was 9,6 Prozent des Luxemburger Bruttoinlandprodukts im Jahre 2010 entspricht.[21] In einem bis Mai 2012 befristeten Übergangsabkommen garantieren Belgien, Frankreich und Luxemburg Anleihen in Höhe von 45 Milliarden Euro.[22]
Unternehmen/ Geschäftsbereich | Verkauf | Logo |
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Dexia Banque Belgique | Die Bank wurde zum 20. Oktober 2011 von der belgischen Regierung für vier Milliarden Euro übernommen.[23] Am 1. März 2012 gab die Dexia Banque Belgique bekannt, sich den Namen Belfius Banque & Assurances zu geben.[24] | |
Dexia BIL | Am 20. Dezember wurde bekannt, dass die Investmentgruppe Precision Capital, hinter der das Emirat Katar steht, 90 Prozent an der Banque internationale à Luxembourg (BIL) übernehmen wird. Die restlichen Anteile von 10 Prozent werden durch den luxemburgischen Staat übernommen. Insgesamt beläuft sich der Kaufpreis auf 730 Millionen Euro.[25] | |
Dexia MA | Das Geschäft mit der französischen Kommunalfinanzierung, die Dexia Municipal Agency, wurde von der französischen Dexia-Tochter Dexia Crédit Local abgespalten und mittels der Holding Société de Financement Local (SFIL) zu 75 Prozent vom französischen Staat übernommen, 20 Prozent der Anteile liegen bei der französischen Staatsbank Caisse des Dépôts et Consignations (CDC) und die restlichen 5 Prozent bei der Postbank (La Banque Postale). Die Dexia Municipal Agency wurde in Caisse Française de Financement Local umbenannt.[26] | |
DenizBank | Am 8. Juni 2012 gab die russische Sberbank bekannt, dass sie für ca. drei Milliarden Euro die türkische DenizBank übernehmen wird. Nach der kartellrechtlichen Freigaben wurde die Übernahme am 28. September 2012 abgeschlossen.[27][28] | |
RBC Dexia Investor Services | Der am 3. April 2012 angekündigte Verkauf des Anteils von Dexia von 50 Prozent an RBC Dexia Investor Services an die Royal Bank of Canada wurde am 27. April 2012 abgeschlossen. Das Unternehmen nennt sich seitdem RBC Investor Services.[29] | |
Dexia AM | Am 13. Dezember 2012 wurde bekanntgegeben, dass Dexia Asset Management für 380 Millionen Euro an den strategischen Investor GCS Capital aus Hongkong verkauft wird.[30]
GCS verkaufte zum selben Preis im September 2013 an New York Life weiter. Aus Dexia AM wurde sodann im Zuge der Neustrukturierung seit dem 13. Februar 2014 die Investor Gruppe Candriam.[31] |
Die Dexia Group hatte zum Jahresende 2017 folgende Aktionärsstruktur:[1]
Anteil | Aktionär |
---|---|
52,78 % | Belgischer Staat (B) |
46,81 % | Französischer Staat (F) |
0,41 % | Institutionelle Investoren und Mitarbeiter |
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