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Lehre der Hauterkrankungen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Dermatologie (von altgriechisch δέρμα dérma, deutsch ‚Haut‘,[1] und „-logie“, von λόγος) ist ein Teilgebiet der Medizin, das sich mit dem Aufbau und den Funktionen der Haut sowie der Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Haut befasst. Ein Mediziner, der sich mit Hauterkrankungen befasst, ist ein Dermatologe.
Dermatologische Kenntnisse sind bei den Sumerern 2000 v. Chr. vorhanden gewesen. Schriftliche Zeugnisse der antiken Hautheilkunde liefern Texte der Babylonier, Assyrer, Ägypter sowie biblische Texte.[2] Im 14. Jahrhundert befasste sich der byzantinischen Mediziner Johannes Aktuarios mit dermatologischen Themen.[3]
Fortschritte bei Erforschung der Hautkrankheiten im 19. Jahrhundert beruhen insbesondere auf der als Zellularpathologie bezeichneten Lehre Rudolf Virchows.[4]
Spezialgebiete der modernen Dermatologie, die 1777 erstmals im Werk De morbis cutaneis des Pariser Arztes Anne Charles Lorry (1726–1783) umfangreich und präzise dargestellt wurde[5] und als deren Begründer der Engländer Robert Willan (1757–1812) und der Österreicher Joseph Jakob Plenck (1735–1807) gelten, umfassen unter anderem Hauttumore (Dermatoonkologie), insbesondere das maligne Melanom, Basalzellkarzinom sowie das Spinozelluläre Karzinom, Erkrankungen der Übergangsschleimhäute und Hautanhangsgebilde (z. B. Trichologie), die Dermatoallergologie, die Dermatochirurgie, Andrologie, physikalische Therapien wie Ultraviolett-Bestrahlung z. B. PUVA, Photodynamische Therapie und Lasertherapie, die Dermatohistologie, die Phlebologie, Venerologie, Proktologie, Psychosomatische Dermatologie[6] und die kosmetische Dermatotherapie.
Durch Ferdinand Hebra wurde 1845 die pathologisch-anatomische Erfassung der Dermatologie begründet.[7]
Das erste amerikanische Lehrbuch der Dermatologie (Practical treatise on diseases of the skin) verfasste Louis Adolphe Duhring aus Philadelphia 1877.[8]
Mit der Venerologie, mit deren Geschichte sich zum Beispiel Ende des 19. Jahrhunderts der Wiener Chirurg Johann Karl Proksch[9] beschäftigte, deckt die Dermatologie bzw. Dermatovenerologie auch die sexuell übertragbaren Krankheiten ab inklusive der eigentlichen Geschlechtskrankheiten (Venerea) und befasst sich somit mit Haut- und Geschlechtskrankheiten. Im Jahr 1899 fand in Brüssel der erste Internationale Kongress zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten[10] statt.
Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde die dermatologische Therapie durch die Lichtbehandlung (etwa durch Joakim Nikolai Lindholm (1832–1907), Johan Christoffer Svendsen (1865–1899) und Niels Ryberg Finsen) grundlegend erweitert. Auch Röntgenstrahlen kamen zur Anwendung, erstmals durch Leopold Freund, des Weiteren durch Tage Sjögren (1859–1939) und Thor Steinbeck (1864–1914).[11]
Die Weiterbildung zum Facharzt dauert 60 Monate. Das Weiterbildungscurriculum zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten umfasst nachfolgende Teilgebiete:[12]
Stationäre Behandlung von Patienten auf dem Gebiet der allgemeinen Dermatologie, der operativen Chirurgie sowie der Dermato-Onkologie:
Stationäre Behandlung von Patienten aus allen Gebieten der allgemeinen Dermatologie, Allergologie sowie Autoimmundermatosen.
Zur optischen Untersuchung wird gelegentlich die Diaskopie mit Glasspatel zur Beurteilung extravasaler Infiltrate bei Entzündungen verwendet. Ein anderes optisches Verfahren, das häufig u. a. für Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen eingesetzt wird, ist die Dermatoskopie bzw. Auflichtmikroskopie zur detaillierteren Untersuchung insbesondere oberflächlicher Neubildungen der Haut. Ein einfacher klinischer Test bei Verdacht auf Mastozytose, Urticaria factitia und Atopie ist die Prüfung des Dermographismus. Infolge etablierter serologischer Verfahren sind die Prüfung des Nikolski-Phänomens und der Tzanck-Test nur noch selten eingesetzte klinische Untersuchungsverfahren.
Im Jahre 2010 gab es nach Angaben der Bundesärztekammer 5.314 Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Deutschland.
Facharztbezeichnung | Ende 2007 | Ende 2008 | Ende 2010 | Veränderung 2007→2010 |
---|---|---|---|---|
Haut- und Geschlechtskrankheiten | 5.114 | 5.180 | 5.314 | + 3,9 % |
Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e. V. (DDG) ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft für Dermatologie in Deutschland. Sie ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Die 1998 gegründete Deutsche Dermatologische Akademie (DDA) ermöglicht und überwacht die qualitätsgesicherte und effektive wissenschaftliche Weiterbildung der Hautärzte. Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD) ist der Zusammenschluss der deutschen niedergelassenen Hautärzte zur Vertretung ihrer wirtschaftlichen und sozialpolitischen Interessen.[13] Mit seiner „AG JuDerm“ – Junge Dermatologen[14] hat der BVDD Anfang 2013 eine eigene Interessenvertretung der Studenten und Weiterbildungsassistenten zur Nachwuchsförderung und Unterstützung der niedergelassenen Dermatologen ins Leben gerufen.
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