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Denis Diderots Russlandreise von 1773 bis 1774
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Die Russlandreise von Denis Diderot fand zwischen Juni 1773 und Oktober 1774 statt. Zwar hatte die Zarin Katharina II. (russisch Екатерина II Алексеевна Великая) Denis Diderot schon im Jahr 1762 nach Russland eingeladen[1], damit er dort die Enzyklopädie vollenden würde. Diderot hatte abgesagt, war aber mit dem General und Schulreformer Iwan Iwanowitsch Bezkoi in Verbindung geblieben, um eventuell später eine zweite, redigierte Ausgabe der Enzyklopädie in Russland zu veröffentlichen. In Sankt Petersburg verbrachte er bezogen auf die Gesamtreisezeit von 497 Tagen nur 30 % der Zeit. Da er sich in den Herbst- und Wintermonaten dort aufhielt, konnte er die Weißen Nächte in den Monaten Juni bis Juli nicht miterleben. Hingegen hielt er sich in Den Haag während 52 % der Zeit seiner Abwesenheit von Paris auf (13 % auf der Hinfahrt nach Sankt Petersburg und 39 % auf der Rückfahrt) und blieb damit dort am längsten.
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Diderot führte ein weitgehend stationäres Leben in Paris. Er reiste wiederholt nach Langres zu seinem Vater Didier Diderot. Bei einem Kuraufenthalt im August 1770 im Thermalbad in Bourbonne-les-Bains traf er seine Freundin Jeanne-Catherine Quinault und deren Tochter, Mme de Pruneveaux. Es sind keine weiteren Reisen Diderots belegt.
Als Diderot 1773 nach Russland aufbrach, war die Enzyklopädie fertiggestellt, seine Tochter Marie-Angélique Diderot (1753–1824) verheiratet und er seiner Mäzenin Katharina zu Dank verpflichtet.[2][3] Diderot reiste in der Zeit des 5. Russisch-Türkischen Krieges, der von 1768 bis 1774 geführt wurde und mit dem die südliche Ukraine, der Nordkaukasus und die Krim unter die Herrschaft Russlands gebracht wurden. Innenpolitisch nennenswert ist der Erlass des Toleranzedikts vom 17. Juni 1773, in dem die Zarin die Duldung aller religiösen Bekenntnisse versprach. Aber es gab zu diesem Zeitpunkt auch massive soziale Unruhen, die ihren Ausdruck zum Beispiel im Pugatschow-Aufstand (1773–1775) fanden.