Daniela Dröscher (* 4. Juni 1977 in München) ist eine deutsche Schriftstellerin.
Leben
Daniela Dröscher wurde am 4. Juni 1977 in München geboren und wuchs mit ihrer jüngeren Schwester Stefanie in dem Dorf Becherbach am Fuße des Hunsrück in eher bescheidenen Verhältnissen auf. Die Mutter, Tochter schlesischer Aussiedler, war Fremdsprachenkorrespondentin und später Hausfrau, ihr aus bäuerlichem Umfeld stammender Vater Konstruktionsleiter in einer Firma für Antriebstechnik. Die Eltern ließen sich später scheiden. Nach ihrem Studium der Germanistik, Philosophie und Anglistik in Trier und London promovierte sie im Fach Medienwissenschaft an der Universität Potsdam mit einer Arbeit zur Poetologie Yōko Tawadas. Sie veröffentlichte in Zeitschriften und Anthologien. Von 2008 bis 2010 studierte sie Szenisches Schreiben bei UniT Graz.[1]
Ihren ersten Roman Die Lichter der George Psalmanazar, eine Romandoppelbiografie über Samuel Johnson und den „Orientbetrüger“ George Psalmanazar, nannte Martin Halter in der FAZ vom 18. September 2009 eine „barocke Wunderkammer voll wunderlicher Fata, herzzerreißender Melancholie und Klugheit.“ Sie ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Im Jahr 2022 gelangte sie mit ihrem Roman Lügen über meine Mutter auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises.[2]
Seit Dezember 2022 ist sie Mitglied im PEN Berlin.[3]
Dröscher lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Auszeichnungen
- 2005 Essay-Preis der Jungen Akademie Berlin
- 2005 Schiller-Essay-Preis der Stadt Weimar
- 2008 Stipendiatin der Autorenwerkstatt Prosa des LCB
- 2008 Teilnahme am Klagenfurter Literaturkurs
- 2009 Martha-Saalfeld-Förderpreis
- 2009 Anna-Seghers-Preis
- 2012 Bayern 2-Wortspiele-Preis
- 2012 Arno-Reinfrank-Literaturpreis[4]
- 2012 Koblenzer Literaturpreis für Die Lichter des George Psalmanazar[5]
- 2013 Stipendium der Film- und Hörspielförderung NRW[6]
- 2014 Aufenthaltsstipendium in der Villa Decius Krakau
- 2017 Robert-Gernhardt-Preis für ihr Romanprojekt Alle, die mich kennen[7]
- 2018 Werkstipendium des Deutschen Literaturfonds, Laufzeit von zwölf Monaten und monatlich 2.000 Euro[8]
- 2019 einjähriges Stipendium der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa[9]
- 2022: Shortlist zum Deutschen Buchpreis mit Lügen über meine Mutter
Veröffentlichungen
Stücke
- Hundert Blumen (UA in der Regie von Eva-Maria Baumeister; Staatstheater Mainz 2009)
- H I M M E L A N G S T (UA in der Regie von Lilli Hoepner; Schauspielhaus Bochum 2009)
- „Als wäre ich Papier“ (UA in der Regie von Matthias Folz; Kinder- und Jugendtheater Speyer 2010)
- „Wer aus mir trinkt, wird ein Reh. Ein Wagner-Projekt nach Tristan und Isolde“ (UA in der Regie von Eva-Maria Baumeister; Theater der Keller, 2011)
- „Madame Bovary“ (UA in der Regie von Christian Weise, Ballhaus Ost Berlin 2011)
- „Eheleute und Ehelose“ (UA in der Regie von Hannes Hametner, Theater Koblenz 2013)
- „Gespenster in Göttingen“ (UA in der Regie von Eva-Maria Baumeister, Junges Theater Göttingen 2014)
- „Parsifal – einer von uns, mit uns, unter uns“ (ein Projekt von kidnap someone and make him happy, Junges Theater Göttingen 2014)
Romane
- Die Lichter des George Psalmanazar, Berlin Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-8270-0873-2.
- Pola, Berlin Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-8270-1106-0.
- Zeige deine Klasse: Die Geschichte meiner sozialen Herkunft, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2018, ISBN 978-3-455-00431-1.
- Lügen über meine Mutter, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022, ISBN 978-3-462-00199-0.
Erzählungen
- Gloria. Erzählungen. Berlin Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8270-0907-4.
Sonstiges
- Die Witwen. In: Polar. Heft 2 (2006)
- Schiller lacht oder vom Wunsch, Indianer zu werden. In: sprachgebunden. Heft 3 (2007)
- Gloria, Bella triste, Nummer 22, Hildesheim 2008, ISSN 1618-1727.
- Was will sie mit Kaninchen?. In: Perspektiven. Heft 58 (2008)
- Glückliche Räume. Essay, BELLA triste Nummer 26, Hildesheim 2010, ISSN 1618-1727.
- Zeige deine Klasse. Die Geschichte meiner sozialen Herkunft, Essay, Hoffmann und Campe, Hamburg 2018, ISBN 978-3-455-00431-1.[10]
- Daniela Dröscher/Paula Fürstenberg (Hgg.): check your habitus. [Schöner lesen, SL 191] Sukultur Verlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-95566-134-2.
Einzelnachweise
Weblinks
Wikiwand in your browser!
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.