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deutsche Vermögensverwaltung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die DWS Group GmbH & Co. KGaA (DWS Group) mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein zur Deutschen Bank gehöriger, börsennotierter Vermögensverwalter. Das Unternehmen wurde 1956 gegründet, verwaltet über 902 Mrd. Euro und gehörte von 2004 bis zu seinem Börsengang 2018 vollständig zur Deutschen Bank.
DWS Group GmbH & Co. KGaA | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KGaA |
ISIN | DE000DWS1007 |
Gründung | 1956 |
Sitz | Frankfurt am Main, Deutschland |
Leitung | Stefan Hoops |
Mitarbeiterzahl | Ca. 4.500 (2023) |
Umsatz | EUR 2,603 Mrd. (2023) |
Branche | Finanzdienstleistungen |
Website | www.dws.com |
Stand: 31. Dezember 2023 |
22.5.1956 | Gründung der Deutsche Gesellschaft für Wertpapiersparen (DWS) in Hamburg mit aktiv gemanagtem Fondsangebot.[1] Dem Gründungskonsortium gehörten an: Die Deutsche Bank mit 30 %, Brinckmann, Wirtz & Co., Metallgesellschaft, Sal. Oppenheim jr. & Cie mit je 8 %, Badische Bank, Delbrück Schickler & Co. mit je 7 % und die Berliner Disconto Bank, Deutsche Unionbank, Conrad Hinrich Donner, Georg Hauck & Sohn, B. Metzler, Schröder Gebrüder & Co., Alwin Steffan sowie August Thyssen-Bank mit je 4 %.[2] |
2004 | Ausscheiden des Bankhauses Hauck & Aufhäuser Privatbankiers. DWS vollständig im Besitz der Deutschen Bank.[3] |
10.01.2007 | Launch der ETF-Plattform db X-trackers innerhalb der Deutschen Bank.[4] |
07.04.2009 | Die DWS übernimmt die Fondsverwaltung von RREEF.[5] |
12.09.2012 | Die Deutsche Bank kündigt Schaffung der Division „Deutsche Asset & Wealth Management“ und vollständige Integration der DWS an. Gleichzeitig wird das Geschäft mit passiv gemanagten Produkten und Mandaten (X-trackers) von der Deutschen Bank auf die neue Einheit übertragen. DWS wird als Name für das deutsche Retail-Geschäft weiter genutzt.[6] Das Geldinstitut ist Miteigentümerin der DWS seit ihrer Gründung 1956. |
17.03.2016 | Die Einheiten Asset & Wealth Management werden voneinander getrennt. Die Vermögensverwaltung firmiert nun unter dem Namen Deutsche Asset Management.[7] |
05.03.2017 | Die Deutsche Bank kündigt den Börsengang ihres Vermögensverwalters innerhalb von 24 Monaten an.[8] |
05.12.2017 | Die Deutsche Asset Management kündigt die Einführung der Marke DWS als globale Dachmarke an (ab Ende Q1 2018).[9] |
23.03.2018 | Börsengang der DWS an der Frankfurter Wertpapierbörse, fast genau ein Jahr nach der Ankündigung durch die Deutsche Bank. |
Die DWS Group ist ein börsennotierter Vermögensverwalter mit Sitz in Frankfurt am Main; weitere Standorte sind London, New York und Hongkong. Neben der globalen Dachmarke DWS, die zugleich das Geschäft mit aktiv gemanagten Investmentfonds bezeichnet, führt das Unternehmen die Marken RREEF für Immobilien- und alternative Investments sowie Xtrackers für passiv verwaltete, börsengehandelte Fonds (Exchange Traded Funds (ETF)). Zum Stichtag 31. März 2018 verwaltete die Gesellschaft ein Vermögen von über 660 Mrd. Euro.[10] Hauptaktionär der DWS Group ist die Deutsche Bank.
Der Vermögensverwalter wurde am 22. Mai 1956 als Deutsche Gesellschaft für Wertpapiersparen (DWS) in Hamburg gegründet. Die Deutsche Bank war zunächst mit 30 Prozent beteiligt, die übrigen Anteile entfielen auf Institute wie Sal. Oppenheim, Georg Hauck & Sohn und das Bankhaus Metzler.[11]
Seit dem 5. Dezember 2017 wird die Marke DWS als globale Dachmarke verwendet.[12] Die Markenumstellung aller Einheiten und Produktlinien sollte im Laufe des Jahres 2018 abgeschlossen sein. Zwischenzeitlich hatte die Gesellschaft als Geschäftsbereich der Deutschen Bank als Deutsche Asset Management, später als Deutsche Asset & Wealth Management und ab 2016 wieder als Deutsche Asset Management firmiert.[13]
Die DWS Group firmiert als GmbH & Co. KGaA. Aufsichtsratsvorsitzender der KGaA ist Karl von Rohr. Komplementär der KGaA ist die DWS Management GmbH. Die Geschäftsführung besteht aus: Stefan Hoops (Chief Executive Officer und Vorsitzender der Geschäftsführung), Claire Peel (Chief Financial Officer), Mark Cullen (Chief Operating Officer), Stefan Kreuzkamp (Chief Investment Officer und Co-Head, Investment Group), Manfred Bauer (Head of Product Division) und Dirk Goergen (Head of Client Coverage Division).[14]
Die DWS Group bietet aktiv und passiv gemanagte Fondsprodukte sowie alternative Anlagen für private und institutionelle Kunden. Die öffentlich angebotenen Produkte werden unter den Markennamen DWS (aktiv gemanagte Wertpapierfonds) und Xtrackers (ETFs) sowie RREEF (alternative Anlagen, beispielsweise Immobilien- und Infrastrukturfonds) vertrieben. Seit Oktober 2017 werden alle Produkte von einer gemeinsamen Plattform aus gemanagt.[15] Zeitgleich strukturierte die Gesellschaft ihre oberste Führungsriege neu. Das Investmentteam und der Vertrieb (unternehmensintern „Coverage“ genannt) werden jeweils von einer Doppelspitze geführt.[15] Die so genannte Investment Group wird geleitet von Kreuzkamp und Cherki. Die Coverage Group wird von Goergen und Kendall geführt.[15] Die vier Manager berichten an Hoops, der im Unterschied zu Moreau aber nicht mehr Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank ist, sondern Generalbevollmächtigter für das Vermögensverwaltungsgeschäft.[16]
Im Jahr 2018 erwirtschaftete die DWS Group einen Umsatz in Höhe von 2,3 Milliarden Euro – nach 2,5 Milliarden Euro im Jahr 2017. Die Netto-Mittelabflüsse 2018 erreichten 22 Milliarden Euro (Vorjahr: 16 Milliarden Euro Zuflüsse). Das Vorsteuerergebnis belief sich 2018 auf 586 Millionen Euro nach 621 Millionen Euro im Vorjahr. Zum Jahresende 2018 betrug das verwaltete Vermögen 662 Milliarden Euro nach 702 Milliarden Euro zum Vorjahresultimo.[17][18]
Im Jahresabschluss 2023 vermeldete man ein Verwaltetes Vermögen von 896 Mrd. € und erwirtschaftete damit einen Umsatz von 2,6 Mrd. € und erhielt so einen Gewinn vor Steuern von 937 Mio. €. Im selben Jahr beschäftigte man rund 4.500 Arbeitnehmende.[19]
Im Geschäft mit aktiv gemanagten Wertpapierfonds verwaltete die DWS Group zum Ende des ersten Quartals 2018 ein Volumen von 493 Milliarden Euro.[20] Die Publikums- und Spezialfonds investieren in Anleihen, Aktien, Multi-Asset und Liquidität. Nach Volumen größter Aktienfonds ist der DWS Top Dividende LD (DE0009848119). Zu den weiteren bekannten Fonds gehören der DWS Concept Kaldemorgen (LU0599947198), der DWS Aktien Strategie Deutschland (DE000DWS2D82), der DWS Deutschland (DE0008490962) und der DWS Investa (DE0008474008). Letztgenannter hat den DAX über seine gesamte 30-jährige Geschichte hinweg übertroffen; von den sechs Fonds, die das erreichten, war er der mit der besten Wertentwicklung.[21] Den DWS Aktien Strategie Deutschland empfahl Finanztest als einen der Top-Fonds für deutsche Aktien.[22] Die DWS Deutschland mit Fondsmanager Tim Albrecht verwaltet 4 Milliarden Euro von Privatanlegern. Im Zuge der Wirecard-Insolvenz Juni 2020 erlitt sie Verluste und möchte 600 Millionen Euro wieder einklagen.[23]
Im Geschäft mit passiv gemanagten Fonds bietet die DWS Group börsengehandelte Fonds (ETF) und Exchange-traded Commodity (ETC), systematische Fonds sowie institutionelle, passive Mandate an. Das verwaltete Vermögen summierte sich zum Ende des ersten Quartals 2018 auf 113 Milliarden Euro.[20] Hierzu zählen auch die ETF- und ETC-Produkte, die unter dem Namen Xtrackers vertrieben werden. Xtrackers gehört in Europa zu den größten Anbietern von börsengehandelten Fonds.[24] Das ETF-Geschäft der DWS Group begann 2007 unter dem Dach der Deutschen Bank mit einer Palette von synthetisch replizierenden ETFs. Mittlerweile wird der Großteil des ETF-Vermögens physisch repliziert.[25] Die größten ETF von Xtrackers bilden den EURO STOXX 50 und den DAX ab.
Das dritte Geschäftsfeld der DWS Group sind die alternativen Anlagen, die unter der Marke RREEF vertrieben werden. Hierzu gehören vor allem Immobilien- sowie Infrastrukturfonds. Das verwaltete Vermögen belief sich zum Ende des ersten Quartals 2018 auf 70 Milliarden Euro.[20] Zu den bekanntesten Produkten zählen die offenen Immobilienfonds grundbesitz Fokus Deutschland RC (DE0009807081) und grundbesitz Europa RC (DE0009807008).[26]
Der am 5. März 2017 von der Deutschen Bank angekündigte Börsengang der DWS Group erfolgte am 23. März 2018.[27][28] Das Emissionsvolumen wurde vorab in Medienberichten auf rund 2 Mrd. Euro geschätzt.[29] In einem Gespräch mit dem Handelsblatt[30] im September 2017 stellte der seinerzeitige CEO Moreau die Profitabilität, die Ertragsstärke und die Mittelzuflüsse des Vermögensverwalters heraus. Dennoch konnte die Deutsche Bank lediglich 22,25 % statt der geplanten 25 % der Aktien am Markt platzieren.[31] Der Emissionspreis lag bei 32,50 Euro je Aktie; zur Börsennotierung bedeutete dies eine Marktkapitalisierung von 6,5 Mrd. Euro.
Die Aktie der DWS Group ist im Prime Standard der Deutschen Börse gestartet. Am 20. Juni 2018 erfolgte die Aufnahme in den Nebenwerte-Index SDAX. Eine Aufnahme in den MDAX wäre aufgrund der Marktkapitalisierung möglich, der Streubesitz ist hierfür jedoch wegen des großen Anteils, den die Deutsche Bank noch hält, zu gering.[32]
Im August 2021 berichteten die Medien, die amerikanische Börsenaufsicht SEC ermittle gegen die DWS wegen des Verdachts auf Greenwashing. Die Aufseher prüften, ob der Vermögensverwalter den Umfang seiner nachhaltigen Anlagen überhöht ausgewiesen und Beurteilungskriterien für nachhaltige Investments vernachlässigt habe. Die Grünfärberei komme einem Etikettenschwindel gleich.[33] Die Fondsgesellschaft erklärte daraufhin, dass sie zu den Offenlegungen in ihren Jahresberichten stehe.[34] Wegen mangelnder Geldwäschekontrollen und Angaben zu angeblich „grünen“ Fonds („ESG“) erklärte sich die DWS am 25. September 2023 gegenüber der amerikanischen Börsenaufsicht SEC zu einer Zahlung von 25 Millionen Dollar bereit.[35]
Anfang 2023 kritisierte Greenpeace DWS wiederholt für massives Greenwashing und deutlich über anderen deutschen Vermögensverwaltern liegende Investitionsvolumina in Kohle-, Gas- und Erdölunternehmen. Zudem gäbe es fürs C-Level durch Bonuszahlungen systematische Anreize zum Greenwashing.[36] Am 16. Januar 2024 ermittelten Staatsanwaltschaft und Bundeskriminalamt wegen des Verdachts auf Greenwashing erneut bei der DWS.[37]
Am 31. Mai 2022 durchsuchten 50 Ermittler von Staatsanwaltschaft Frankfurt, Bundeskriminalamt und Finanzaufsicht Räumlichkeiten der Deutschen Bank und ihrer Tochter DWS wegen des Verdachts des Kapitalanlagebetrugs.[38] Am 1. Juni 2022 gab die DWS bekannt, dass der Leiter Asoka Wöhrmann sein Amt bei der Hauptversammlung am 9. Juni 2022 niederlegt.[39] Neuer Vorsitzender der Geschäftsführung wurde Stefan Hoops vom Mutterkonzern Deutsche Bank.[40]
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