Mit der Bezeichnung Colli Etruschi Viterbesi DOC oder Tuscia DOC werden italienische Weiß-, Rosé- und Rotweine (entweder trocken oder lieblich sowie als Frizzante) in der Provinz Viterbo (Region Latium) ausgebaut. Die Weine besitzen seit 1996 eine „kontrollierte Herkunftsbezeichnung“ (Denominazione di origine controllata – DOC), die zuletzt am 7. März 2014 aktualisiert wurde.[1]
Produziert werden die Weine in folgenden Gemeinden:[1]
Viterbo (namensgebend), Vitorchiano, Bomarzo, Graffignano, Celleno, Civitella d’Agliano, Bagnoregio, Castiglione in Teverina, Lubriano, Vetralla, Blera, Villa San Giovanni in Tuscia, Barbarano Romano, Vejano, Oriolo Romano, Monte Romano, Tuscania, Arlena di Castro, Tessennano, Canino, Cellere, Piansano, Ischia di Castro, Farnese, Valentano, Latera, Onano, Proceno, Acquapendente, Grotte di Castro, Gradoli, Capodimonte, Marta, Montefiascone, Bolsena, San Lorenzo Nuovo, Orte und Bassano in Teverina.
Es wird eine Vielzahl verschiedener Weintypen erzeugt:[1]
- Colli Etruschi Viterbesi Bianco oder Tuscia Bianco (trocken oder lieblich oder als Frizzante): muss zu 40–80 % aus den Rebsorten Trebbiano Toscano (lokal auch „Procanico“ genannt) und höchstens 30 % Malvasia Toscana oder Malvasia del Lazio bestehen. Höchstens 30 % andere weiße Rebsorten, die für den Anbau in der Region Latium zugelassen sind, dürfen (einzeln oder gemeinsam) zugesetzt werden.
- Colli Etruschi Viterbesi Rosso oder Tuscia Rosso (trocken oder lieblich, als Novello oder Frizzante): muss zu 20–45 % aus den Rebsorten Montepulciano und 50–65 % Sangiovese bestehen. Höchstens 30 % andere rote Rebsorten, die für den Anbau in der Region Latium zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.
- Colli Etruschi Viterbesi Rosato oder Tuscia Rosato (trocken oder lieblich oder als Frizzante): entspricht in der möglichen Rebsorten-Zusammensetzung dem Rosso.
- Weiterhin werden fast sortenreine Weine erzeugt, bei denen die genannte Rebsorte zu mindestens 85 % enthalten sein muss. Höchstens 15 % andere analoge Rebsorten, die für den Anbau in der Region Latium zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden (bei den Rotweinen mit Ausnahme der Rebsorte Ciliegiolo):
- Colli Etruschi Viterbesi Procanico oder Tuscia Procanico (Trebbiano Toscano), auch als Frizzante
- Colli Etruschi Viterbesi Grechetto oder Tuscia Grechetto, auch als Frizzante
- Colli Etruschi Viterbesi Rossetto oder Tuscia Rossetto (Trebbiano Giallo), auch als Frizzante
- Colli Etruschi Viterbesi Moscatello oder Tuscia Moscatello (Moscato Bianco), auch als Frizzante
- Colli Etruschi Viterbesi Sangiovese oder Tuscia Sangiovese (trocken oder lieblich), auch als Rosé oder Frizzante
- Colli Etruschi Viterbesi Greghetto oder Tuscia Greghetto (Grechetto Rosso)
- Colli Etruschi Viterbesi Violone oder Tuscia Violone (Montepulciano – lokal auch „Violone“ genannt)
- Colli Etruschi Viterbesi Canaiolo oder Tuscia Canaiolo
- Colli Etruschi Viterbesi Merlot oder Tuscia Merlot
Laut Denomination (Auszug):[1]
Colli Etruschi Viterbesi Bianco oder Tuscia Bianco
(auch als Frizzante)
- Farbe: strohgelb mehr oder weniger intensiv
- Geruch: charakteristisch zart
- Geschmack: trocken oder lieblich, harmonisch, charakteristisch
- Alkoholgehalt: mindestens 10,0 Vol.-%
- Säuregehalt: mind. 4,5 g/l
- Trockenextrakt: mind. 14,0 g/l
Colli Etruschi Viterbesi Rosato oder Tuscia Rosato
(auch als Frizzante)
- Farbe: mehr oder weniger intensiv rosa, bisweilen mit violetten Reflexen
- Geruch: intensiv, zart, angenehm
- Geschmack: trocken oder lieblich, harmonisch, ausgeglichen, bisweilen frisch und lebhaft
- Alkoholgehalt: mindestens 10,0 Vol.-%
- Säuregehalt: mind. 4,5 g/l
- Trockenextrakt: mind. 15,0 g/l
Colli Etruschi Viterbesi Rosso oder Tuscia Rosso
(auch als Frizzante)
- Farbe: mehr oder weniger intensiv rubinrot
- Geruch: charakteristisch, zart, mehr oder weniger fruchtig
- Geschmack: trocken oder lieblich, voll, harmonisch
- Alkoholgehalt: mindestens 10,0 Vol.-%
- Säuregehalt: mind. 4,5 g/l
- Trockenextrakt: mind. 18,0 g/l
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. überarbeitete Ausgabe, 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
- Burton Anderson: Italiens Weine 2004/05. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2004, ISBN 3-7742-6365-5.
- Jacques Orhon: Le nouveau guide des vins d’Italie. Les editions de l’homme, Montreal 2007, ISBN 978-2-7619-2437-5.
- Valeria Camaschella (Hrsg.): Lexikon der italienischen Weine – Sämtliche DOCG- & DOC-Weine. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2002, ISBN 3-7742-0756-9, S. 219.