Chiang Mai
Großstadt in Thailand Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Chiang Mai (thailändisch เชียงใหม่ Aussprache: , , Lanna: ᨩ᩠ᨿᨦ ᩲᩉ᩠ᨾ᩵ ; manchmal auch Chiengmai oder Chiangmai geschrieben) ist eine Großstadt im Norden Thailands. Sie ist die Hauptstadt der thailändischen Provinz Chiang Mai und die größte Stadt der Nordregion, deren wirtschaftliches und kulturelles Zentrum sie bildet.
เชียงใหม่ ᨩ᩠ᨿᨦᩉ᩠ᨾᩲ᩵ Chiang Mai | ||
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Koordinaten | 18° 47′ 25″ N, 98° 59′ 5″ O | |
Basisdaten | ||
Staat | Thailand | |
Provinz | Chiang Mai | |
ISO 3166-2 | TH-50 | |
Höhe | 310 m | |
Fläche | 40,2 km² | |
Metropolregion | 405 km² | |
Einwohner | 127.400 (2019) | |
Metropolregion | 1.197.931 (2022) | |
Dichte | 3.167,9 Ew./km² | |
Postleitzahl | 50000 | |
Politik | ||
Bürgermeister | Tatsanai Puranupakorn[1] | |
Kultur | ||
Partnerstädte | Uozu, Japan Saitama, Japan Kunming, China Harbin, China Đà Lạt, Lam Dong, Vietnam | |
Blick auf Chiang Mai vom Doi Suthep aus |
Die Großstadt-Kommune (thesaban nakhon / เทศบาลนครเชียงใหม่) im Zentrum des Landkreises (Amphoe) Mueang Chiang Mai hat in ihren offiziellen Grenzen auf einer Fläche von 40,2 km²[2] rund 127.400 Einwohner.[3] Das städtische Ballungsgebiet von Chiang Mai erstreckt sich weit darüber hinaus auf einer Fläche von 405 km²; in dieser Agglomeration leben rund 1,19 Millionen Einwohner und damit rund zwei Drittel der Gesamtbevölkerung der Provinz Chiang Mai.[4]
Chiang Mai wird wegen der landschaftlich schönen Lage und der verbliebenen buddhistischen Klöster im Lanna-Stil Rose des Nordens genannt.
Der Ort liegt in einem windgeschützten Flusstal des Mae Nam Ping, am Fuß des Berges Doi Pui (1685 m über Meereshöhe). Die Altstadt wird von einem 2 mal 1,8 Kilometer großen Viereck aus der antiken Stadtmauer (Reste davon sind noch erhalten) und einem parallel dazu verlaufenden Wassergraben umschlossen, der auf zahlreichen Brücken überquert werden kann. Das zentrale Geschäftsviertel der modernen Stadt hingegen liegt östlich außerhalb der ehemaligen Stadtmauern zum Ufer des Mae Nam Ping hin.
Das offizielle Stadtgebiet der Großstadt-Kommune Chiang Mai wurde 1983 festgelegt und umfasst 40,2 km².[2] Seitdem hat sich auch das Umland stark verstädtert. Für Zwecke der Stadt- und Raumplanung wird daher gemäß einer Verordnung des thailändischen Innenministeriums von 2012 ein weitaus größeres Gebiet zu Chiang Mai gezählt. Dieses umfasst eine Fläche von 405 km², reicht bis nach Mae Rim im Norden, San Kamphaeng im Osten, Hang Dong im Süden und Suthep im Westen.[5] Dieses Gebiet hat eine Bevölkerung von 1.197.931 Einwohnern, was Chiang Mai zur zweitgrößten Stadt Thailands nach Bangkok (10,8 Millionen Einwohner) macht.
Da die Abteilung für lokale Verwaltung (Department of Local Administration (kurz: DLA)) und das Nationale Statistikamt (National Statistics Office (kurz: NSO)) Auswanderer (Expatriate), nicht dauerhaft ortsansässige Personen, Wanderarbeiter (bis auf Wanderarbeiter aus ASEAN für das Jahr 2017) und hinzugezogene thailändische Staatsbürger (Bürger die zwar in Chiang Mai arbeiten und wohnen, jedoch noch in ihren Heimatprovinzen gemeldet sind) nicht in ihren Bevölkerungszahlen mitzählt, geht man schätzungsweise von einer Bevölkerungszahl von bis zu 1,5 Millionen Menschen im Ballungsraum aus.
Trotz des Vorhandenseins eines offiziellen Ballungsraums gibt es bis heute keine offiziellen Quellen, womit die Größe der Metropolregion bestimmt werden könnte. Als Grund dient Thailands veraltetes System zur Volkszählung, welches die Festlegung von Metropolregionen außerhalb Bangkoks verhindert. Die erweiterte Metropolregion von Chiang Mai würde aufgrund der Nähe zur Provinzgrenze mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Nachbarprovinz Lamphun reichen.
Chiang Mai (Nordthailändisch für „Neue Stadt“) wurde den Chroniken zufolge 1296 durch Mangrai als neue Hauptstadt seines Reiches Lan Na („Land der Millionen Reisfelder“) gegründet. Dieser hatte zuvor von Chiang Rai aus regiert und 1292/93 durch Unterwerfung des Mon-Reiches Haripunjaya (beim heutigen Lamphun) seinen Herrschaftsbereich nach Süden ausgedehnt. Die Armee des birmanischen Königs Bayinnaung von Pegu nahm 1558 Chiang Mai ein. In den folgenden zwei Jahrhunderten war Chiang Mai (und mit ihm ganz Lan Na) ein Vasallenstaat der birmanischen Reiche der Taungu- und der Konbaung-Dynastie.
Mit Unterstützung des siamesischen Königs Taksin wurde die birmanische Herrschaft 1774 abgeschüttelt, in der Folgezeit geriet Chiang Mai – so wie Lan Na insgesamt – unter zunehmenden Einfluss Siams (des heutigen Thailands). Aufgrund des 1874 geschlossenen Vertrags über Chiang Mai zwischen Siam und dem britischen Weltreich (das das benachbarte Birma kolonisierte) entsandte der siamesische König Chulalongkorn einen Hochkommissar nach Chiang Mai, der schrittweise die Macht übernahm.
Lan Na (das heutige Nordthailand) wurde 1899 schließlich in den thailändischen Zentralstaat integriert, Chiang Mai wurde Verwaltungssitz des Monthon (Verwaltungsregion) Phayap („Nordwesten“). Noch bis 1939 residierte hier ein – inzwischen allerdings machtloser – Fürst. Die Stadt erhielt 1935 als erste Stadt Thailands den Selbstverwaltungs-Status einer Großstadt-Kommune (thesaban nakhon).[6]
Es gibt ungefähr 200 buddhistische Tempel (Wat), viele davon liegen in der Altstadt innerhalb der historischen Stadtbefestigung von Chiang Mai.
2015 wurden die Denkmale, die Fundstätten und die Kulturlandschaft von Chiang Mai in die thailändische Vorschlagsliste für das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.[8]
Chiang Mai ist das Zentrum des thailändischen Kunsthandwerks. Insbesondere die Holzverarbeitung, die Textilherstellung und die Bearbeitung von Jadeschmuck sind wichtige Zweige der Wirtschaft. Chinnaraje, ein Hersteller für Autorikschas (Tuk-Tuk), hatte in der Stadt seinen Sitz. Daneben ist der Tourismus eine wichtige Erwerbsquelle vieler Menschen.
Die Universität Chiang Mai (Thai: มหาวิทยาลัยเชียงใหม่, Engl.: Chiang Mai University), die wichtigste öffentliche Universität in Nord-Thailand, liegt etwa fünf Kilometer westlich des Stadtzentrums von Chiang Mai unterhalb des Berges Doi Suthep. In Chiang Mai gibt es noch die folgenden Universitäten mit einer Vielzahl von Unterabteilungen:
In der Nähe von Chiang Mai befinden sich außerdem:
An der Christlichen Deutschen Schule Chiang Mai (CDSC) besteht in Nordthailand die Möglichkeit, ein deutschsprachiges internationales Abitur (DIAP) zu erlangen. Die Schule trägt das Gütesiegel „Exzellente Deutsche Auslandsschule“. Sie ist eine der zurzeit 140 weltweit von der Bundesrepublik Deutschland geförderten Deutschen Auslandsschulen (DAS).
Am westlichen Stadtrand, rund 5 km von der Innenstadt entfernt, befindet sich der internationale Flughafen Chiang Mai (Thai: ท่าอากาศยานเชียงใหม่). Nach den beiden Bangkoker Flughäfen (Suvarnabhumi und Don Mueang) sowie dem Flughafen Phuket ist er der viertmeist frequentierte Flughafen Thailands.[10] Von hier aus werden täglich Ziele in Thailand und Südostasien, sowie verschiedene chinesische Städte angeflogen.
Der Bahnhof von Chiang Mai ist der Endpunkt der Bahnstrecke Ban Phachi–Chiang Mai (thailändische Nordbahn). Regelmäßige Zugverbindungen bestehen in Richtung Bangkok. Außerdem gibt es zahlreiche Busverbindungen aus dem südlichen, zentralen und nördlichen Thailand nach Chiang Mai.
Vor Ort gehören Songthaeos zu den wichtigsten Verkehrsmitteln. Die roten Sammeltaxis sind im Stadtbild von Chiang Mai allgegenwärtig.
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