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Die Chemische Reaktionstechnik oder Chemische Verfahrenstechnik ist ein Untergebiet der Verfahrenstechnik bzw. der Technischen Chemie.
Kernaufgabe ist die Auslegung folgender Eigenschaften von chemischen Reaktoren:
Bevor eine Produktion in einen größeren Maßstab geht, wird die Umsetzung zunächst an kleineren Labor- oder Technikumsanlagen geprüft. Die Prüfung erfordert grundlegende Kenntnisse über die in den Reaktoren zur Anwendung kommenden chemischen Reaktionen.
Dabei ist es erforderlich, dass die Stoffbilanz durch die Stöchiometrie eindeutig geklärt ist. Neben der chemischen Hauptreaktion können bei Druck- oder Temperaturänderungen auch Nebenprodukte durch Nebenreaktionen wie zum Beispiel Parallel- und Folgereaktionen entstehen (Reaktionsnetzwerk). Es ist wichtig diese Nebenreaktionen zu kennen.
Wichtig ist ferner die Energiebilanz. Während bei Umsetzungen im Labormaßstab die Wärmetönung im Reaktionsgefäß eine eher untergeordnete Rolle spielt, kann bei großen Reaktoren die zugeführte oder abgegebene Wärmemenge einer chemischen Umsetzung nicht mehr vernachlässigt werden. Grundlage für Wärmeberechnungen liefert die chemische Thermodynamik.
Der dritte wichtige Faktor ist die Zeitbilanz einer chemischen Reaktion. Hierbei spielt die chemische Kinetik, d. h. die veränderte Reaktionsgeschwindigkeit bezüglich Temperatur, Konzentration eine wichtige Rolle. Über die Zeitbilanz lässt sich beispielsweise die tägliche Produktionsmenge eines chemischen Produktes in einer entsprechend dimensionierten Anlage berechnen.
Zielsetzung ist die Bestimmung der optimalen Reaktorauslegung, wobei neben möglichst geringen Investitionen und den Betriebskosten, insbesondere Kosten für Rohstoffe und Energie, auch Randbedingungen beachtet werden müssen wie sicherheitstechnische Fragestellungen oder Auswirkungen von Nebenprodukten auf nachfolgende Verfahrensschritte.
Die Betriebskosten sind im Wesentlichen vom Energiebedarf (Wärmehaushalt des Reaktors) und von der im Reaktor erreichbaren spezifischen Produktleistung bestimmt. Betrachtet man nur die stoffliche Seite der Optimierung, dann kann man auch postulieren, dass im Reaktor eine möglichst hohe Spezifische Produktleistung erhalten werden sollte, – dies ist gleichbedeutend mit einer minimalen Raumzeit. Die Optimierung der spezifischen Produktleistung ist ganz grundsätzlich von den Eigenschaften der chemischen Reaktion geprägt und kann mit den Mitteln der Konzentrationsführung und der Stoffstromführung und natürlich indirekt auch der Temperaturführung verwirklicht werden.
Die Investitionen hängen – abgesehen von betriebswirtschaftlichen Aspekten – sehr stark vom Reaktorvolumen und von der apparativen Aufwendigkeit ab. Mit der Optimierung der Spezifischen Produktleistung ist aber automatisch eine Minimierung des Reaktorvolumens verknüpft (minimierte Raumzeit). Zur Lösung der vorgestellten Aufgaben muss der Reaktionstechniker Kenntnisse auf folgenden Gebieten anwenden:
Dies sind auch die Lehrinhalte des Gebiets chemische Reaktionstechnik in der Technischen Chemie.
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