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3D-Animations- und Modelingsoftware Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Blender ist eine freie, mit der GPL lizenzierte 3D-Grafiksoftware,[4] mit welcher sich Körper modellieren, texturieren und animieren lassen. Diese können in Grafiken, Animationen und Software systematisiert werden. Geschaffene Bildsynthesen können mithilfe des integrierten Compositors und Videoschnittprogramms nachbearbeitet werden.[5] Das Programm wird von professionellen und ehrenamtlichen Mitarbeitern entwickelt.[6] C und C++ werden als Programmiersprachen genutzt, Python wird als Skriptsprache verwendet.[7]
Blender | |
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Bildschirmfoto von Blender 3.3.0 | |
Basisdaten | |
Entwickler | Blender Foundation |
Erscheinungsjahr | 2. Januar 1994[1] |
Aktuelle Version | 4.2.3 |
Betriebssystem | Windows, Linux, macOS, Solaris, FreeBSD, IRIX, AmigaOS u. a. m. |
Programmiersprache | C[2][3], C++[2], Python[2] |
Kategorie | 3D-Grafiksoftware |
Lizenz | GPL (Freie Software) |
deutschsprachig | ja |
www.blender.org |
Das Programm ist trotz seines Funktionsumfanges eher klein (je nach Version und Betriebssystem zwischen 100 MB und 557 MB) und läuft auf den meisten gebräuchlichen Rechnersystemen. Da der Quelltext frei verfügbar ist, kann es bei Bedarf auch für die eigene Plattform übersetzt werden. Es ist als portable App verfügbar und kann somit auf vielen Systemen, beispielsweise Windows, Linux, macOS, AmigaOS oder FreeBSD, ohne Installation betrieben werden (z. B. von einem Netzwerklaufwerk oder USB-Stick).
Blender ist ein Programmpaket zur Modellierung, Texturierung, Animation, Bildsynthese, Video- und Bildbearbeitung.[8] Seine dynamische Benutzeroberfläche passt sich den jeweiligen Aufgaben an. Dazu gehören unterschiedliche Objekttypen (Polygonnetze, Bézierkurven, NURBS-Oberflächen, Metaball-, Text-, Empty-, Lattice-, Armature- und Lampenobjekte), eine große Zahl an Modifikatoren, die Polygonnetz-Bearbeitung und Sculpting-Werkzeuge, das umfangreiche Material-Nodesystem, in dem die Eigenschaften der Materialien mit Hilfe von Shadern verändert werden können, die sich wiederum durch Werte und Texturen beeinflussen lassen, und schließlich die Keyframing-Funktionen, sowie die Werkzeuge zur Postproduktion.
Blender verfügt ab Version 2.80 über drei interne Rendering-Engines: die traditionelle Engine Workbench Render, Cycles Render (die u. a. auch Raytracing unterstützt) und „Eevee“, die eine sogenannte Realtime-Render-Engine ist.[9]
Die veraltete Blender Game Engine (BGE) ist seit der Version 2.80 kein Bestandteil von Blender mehr. Quelloffene Alternativen sind beispielsweise Godot, Armory3D oder UPBGE.
Es gibt verschiedene Modi, in denen man Objekte verändern kann.
Die Benutzeroberfläche des Programms setzt sich aus Regionen (Regions) zusammen, welche dynamisch angeordnet, skaliert und ein- bzw. ausgeblendet werden können. In ihnen lässt sich je ein Menü platzieren. Menüs teilen sich in Werkzeugleisten (Panels) auf, in welchen sich Steuerelemente (Controls) befinden. Die zahlreichen Tastenkombinationen ermöglichen effizientes und schnelles Arbeiten.[11]
Blender enthält u. a. folgende Menüs:[12]
Zur Organisation der Projekte können innerhalb einer Datei mehrere Szenerien (Scenes) erstellt werden.[13] Objekte können auf verschiedenen Ebenen (Layers) platziert werden, um sie separiert bearbeiten und ein- und ausblenden zu können.[14]
Körper lassen sich in unterschiedlichen Modi editieren. Wird ein Objekt einem Modus zugeordnet, werden in der 3D-Ansicht Steuerelemente, welche für Arbeiten in diesem Modus von Bedeutung sind, eingeblendet. Zudem wird die Visualisierung des Objekts im Viewport an die Modusfunktion angepasst. Dadurch soll Übersichtlichkeit geschaffen werden.[15]
Blender kann die erzeugten Szenen mittels verschiedener Renderengines zu einem finalen Bild ausgeben. Standardeinstellung ist nach Programmstart der Renderer „Eevee“, der seit Version 2.8 enthalten ist. Zusätzlich enthält das Programm ab Version 2.6 auch eine Unbiased-Renderengine namens „Cycles“, die auch in Echtzeit, d. h. während des Redigierens funktioniert und mithilfe von Nvidia CUDA, Optix[17] und AMD HIP, Intel Zero (bis 2.9.3 OpenCL) auch mit der GPU rendern kann. Eevee gibt eine OpenGL-Vorschau[18] aus, deren Darstellung allerdings deutlich von der verwendeten Grafikhardware abhängen kann.
Unabhängig von der verwendeten Renderengine (auch bei der OpenGL-Vorschau) können die erzeugten Bilder in verschiedene Ausgabeformate einschließlich HDR, EXR oder diversen Videoformaten abgespeichert werden. Dank der verwendeten FFmpeg-Bibliotheken ist diese Ausgabe dabei unabhängig von auf dem System installierten Codecs.
Cycles wird seit Erscheinen beständig weiterentwickelt und hat sich auch unter den Benutzern als neue Standardengine durchgesetzt. Der klassische Renderer Blender Internal wird seit längerer Zeit nicht mehr weiterentwickelt und ist ab Version 2.8 nicht mehr Bestandteil von Blender;[19] auch die Blender Game Engine ist entfallen und soll durch eine Alternative ersetzt werden.[20]
Beide Renderengines sind voll multithreadfähig und unterstützen unter anderem:
Neben den drei internen Renderern können verschiedene externe Renderengines eingesetzt werden (z. B. YafaRay Kerkythea, Indigo, OctaneRender, AMD Radeon ProRender, Pixar RenderMan oder LuxCoreRender).
Ab Blender Version 3.0 wird voraussichtlich die neue Renderengine Cycles X eingeführt werden.[21]
Ursprünglich war Blender ein firmeninternes Programm des niederländischen Animationsstudios NeoGeo. Der Chefentwickler Ton Roosendaal gründete im Jahr 1998 das Unternehmen Not a Number Technologies (NaN), um Blender weiterzuentwickeln und zu vertreiben. Nach der Insolvenz von NaN stimmten die Gläubiger zu, Blender für einen Betrag von 100.000 $ als Open Source freizugeben[22][23][24] und unter die freie Softwarelizenz GNU General Public License (GPL) zu stellen. Am 18. Juli 2002 wurde daher von Ton Roosendaal die Stiftung Blender Foundation mit dem Ziel gegründet, Spenden zu sammeln. Am darauffolgenden 7. September war das Ziel von 100.000 Euro erreicht. Diese Strategie der Spendensammlung nennt man auch das Street Performer Protocol bzw. Crowdfunding.[25]
Die Weiterentwicklung von Blender wird auch weiterhin durch Spenden unterstützt und nach eigenen Angaben der Blender Foundation wurde im Monat Mai 2022 eine Gesamtsumme von 169.546 Euro von insgesamt 36 Unternehmen und 2.929 Personen gespendet. Offizielle Unterstützer sind unter anderem Intel, Unity, AMD und Epic Games.[26]
Eine Übersicht über alle erschienenen Programmversionen ist auf der offiziellen Webseite[27][28] und im deutschsprachigen Handbuch im Kapitel „Die Geschichte von Blender“[29] zu finden.
Ebenfalls erhältlich sind sogenannte „Daily Builds“-Versionen mit den neusten Änderungen.[30]
Die rasche Weiterentwicklung der Software führt dazu, dass Anwender nach Möglichkeit immer die aktuellste stabile Version verwenden. Um aber für langfristige und professionelle Projekte, zum Beispiel in der Gaming-Branche und bei Filmproduktionen, ein zuverlässiges Werkzeug zu bieten, gibt es seit Juni 2020 das Blender LTS Programm.[31] Kritische Fehler werden in Blender LTS-Versionen über den Zeitraum von 2 Jahren behoben.[31]
Als im Januar 2002 klar wurde, dass NaN im März die Tore schließen würde, wollten die Entwickler noch einmal eine „persönliche Note“ in ihrem letzten Release (v2.25) setzen und fügten als eine Art Easter Egg ein Mesh-Grundmodell (primitive) eines Affenkopfes ein. Dieser wurde von Willem-Paul van Overbruggen erstellt und ist nach einem Orang-Utan aus dem Film Jay und Silent Bob schlagen zurück benannt. Suzanne, die innerhalb der Software in den Menüs nur namenlos als „Monkey“ bezeichnet wird, wurde in den späteren Open Source Releases beibehalten, gewann in der Blender-Community schnell Kultstatus und wurde so zum Blender-Maskottchen.
Suzanne ist ein Low-Poly-Modell (nur 500 Polygone) und stellt in Blender die Alternative zur sonst gebräuchlichen Utah-Teekanne dar. Es dient oft als schnelle und einfache Möglichkeit, Materialien, Texturen und Licht-Setups zu testen. Dabei ist Suzanne darauf optimiert, unter Anwendung eines Subdivision-Surface-Modifiers dargestellt zu werden.
Im Rahmen der alljährlich in Amsterdam stattfindenden Blender Conference wird ein Animationspreis mit dem Namen „Suzanne Award“ vergeben.
Blender wird sowohl von Privatpersonen als auch von kleineren Studios genutzt, da die Software gegenüber anderen populären 3D-Grafiksuiten den Vorteil hat, dass sie kostenfrei erhältlich und neben Modellierungs-, Texturierungs- und Renderingfunktionen über Menüs zum Sculpting, zum Videoschnitt und zur digitalen Nachbearbeitung verfügt.
Ein Team von Software-Entwicklern und 3D-Künstlern erstellen im Blender Studio[32] Filme mit Blender und veröffentlichen die fertigen Filme[33], die Projektdateien und zugehörige Trainings-Videos[34].
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