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Verwaltungseinheit in Galizien und Lodomerien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Bezirk Nowy Sącz (bis etwa 1910 Bezirk Neusandec oder Bezirk Neusandez) war ein politischer Bezirk im Kronland Galizien und Lodomerien. Sein Gebiet umfasste Teile Westgaliziens im heutigen Polen (Powiat Nowy Sącz), Sitz der Bezirkshauptmannschaft war die Stadt Nowy Sącz. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Bezirk an Polen abtreten, hier sind große Teile heute im Powiat Nowosądecki zu finden.
Er grenzte im Norden an den Bezirk Brzesko, im Nordosten an den Bezirk Tarnów, im Osten an den Bezirk Gorlice, im Süden an das Königreich Ungarn, im Westen an den Bezirk Nowy Targ sowie im Nordwesten an den Bezirk Limanowa.
Ein Vorläufer des späteren Bezirks (Verwaltungs- und Justizbehörde zugleich) wurde zum Ende des Jahres 1850 geschaffen[1], die Bezirkshauptmannschaft Neu-Sandec war dem Regierungsgebiet Krakau unterstellt und umfasste folgende Gerichtsbezirke:
Nach der Kundmachung im Jahre 1854[2] kam es am 29. September 1855 zur Einrichtung des Bezirksamtes Neu-Sandec (weiterhin für Verwaltung und Gerichtsbarkeit zuständig) innerhalb des Kreises Sandec[3].
Nachdem die Kreisämter Ende Oktober 1865 abgeschafft wurden und deren Kompetenzen auf die Bezirksämter übergingen,[4] schuf man nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 auch die Einteilung des Landes in zwei Verwaltungsgebiete ab. Zudem kam es im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[5] zur Schaffung von getrennten Verwaltungs- und Justizbehörden. Während die gerichtliche Einteilung weitgehend unberührt blieb,[6] fasste man Gemeinden mehrerer Gerichtsbezirke zu Verwaltungsbezirken zusammen.
Der neue politische Bezirk Neu-Sandec wurde aus folgenden Bezirken gebildet:[7]
Der Bezirk Nowy Sącz bestand bei der Volkszählung 1910 aus 175 Gemeinden sowie 128 Gutsgebieten[8] und umfasste eine Fläche von 1262 km². Hatte die Bevölkerung 1900 noch 119.773 Menschen umfasst, so lebten hier 1910 131.366 Menschen[9]. Auf dem Gebiet lebten dabei mehrheitlich Menschen mit polnischer Umgangssprache (86 %) und römisch-katholischem Glauben, Juden machten rund 9 % der Bevölkerung aus[10] (der größte Anteil in Załubińcze – ab 1903 in Nowy Sącz eingemeindet).
Auf dem Gebiet des Bezirks bestanden im Jahr 1900 Bezirksgerichte in Muszyna, Nowy Sącz und Stary Sącz, denen folgende Ortschaften zugeordnet waren[11]:
Gerichtsbezirk Muszyna (23 Ortsgemeinden):
Gerichtsbezirk Nowy Sącz (Neu Sandez, 90 Ortsgemeinden):
Gerichtsbezirk Stary Sącz (Alt Sandez, 54 Ortsgemeinden):
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