Bersanding
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Das Bersanding („Nebeinander, Seite-an-Seite“) ist der glanzvolle Höhepunkt der traditionellen Hochzeitszeremonien bei den Malaien. Bei ihm sitzen Braut und Bräutigam feierlich nebeneinander auf einem geschmückten Podest, dem sogenannten Pelamin, um von Respektspersonen und Gästen gesegnet zu werden. Sie werden an diesem Tag als König und Königin behandelt. Der Bersanding schließt viele Einzelrituale ein, wie das Schmücken der Braut, die Prozession des Bräutigams zum Haus der Braut, Silat-Tänze und die gegenseitige Speisung von Braut und Bräutigam mit gelbem Reis. Entweder vor[1] oder nach[2] der Zeremonie findet ein größeres Festmahl für Familie und Freunde statt. Obwohl das Brautpaar nach dem islamischen Recht bereits durch die Eheschließung offiziell verheiratet ist, gilt nach dem malaiischen Brauch, dass es bis zur Bersanding-Zeremonie weder zusammenleben noch sich unter vier Augen sehen darf.[3] Eine Bersanding-Zeremonie wird nur durchgeführt, wenn die Braut noch nicht verheiratet war. Wenn die Braut bereits verheiratet war, aber noch sehr jung ist und keine Kinder hat, findet ein Bersanding in etwas bescheidenerem Umfang statt.[4] Nach Richard Winstedt handelt es sich beim Bersanding ursprünglich um ein hinduistisches Ritual.[5]