Berkatal
hessische Gemeinde im Werra-Meißner-Kreis Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Berkatal ist eine Gemeinde im Werra-Meißner-Kreis in Hessen (Deutschland).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 15′ N, 9° 55′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Werra-Meißner-Kreis | |
Höhe: | 250 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,57 km2 | |
Einwohner: | 1482 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 76 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 37297 | |
Vorwahlen: | 05657, 05652 | |
Kfz-Kennzeichen: | ESW, WIZ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 36 002 | |
LOCODE: | DE BKL | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Berkastraße 54 37297 Berkatal | |
Website: | www.berkatal.de | |
Bürgermeister: | Lutz Bergner (CDU) | |
Lage der Gemeinde Berkatal im Werra-Meißner-Kreis | ||
Berkatal liegt im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald) am Fuße des Bergmassivs Hoher Meißner. Die Berka entspringt im Gemeindegebiet.
Berkatal grenzt im Westen und Norden an die Stadt Bad Sooden-Allendorf, im Osten an die Stadt Eschwege, im Süden an die Gemeinde Meißner (Gemeinde), sowie im Südwesten an die beiden Städte Hessisch Lichtenau und Großalmerode (alle im Werra-Meißner-Kreis).
Die Gemeinde besteht aus den drei Ortsteilen Frankenhain, Frankershausen (Sitz der Gemeindeverwaltung) und Hitzerode. Die nächstgrößere Stadt ist die Kreisstadt Eschwege. Berkatal liegt ca. 40 km südlich von Göttingen und 45 km östlich von Kassel.
Der Ortsteil Frankershausen ist mit der ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahr 876 eine der ältesten Ortschaften der Region. Zunächst gehörte Frankershausen zum Herrschaftsbereich der Grafen von Bilstein, deren letzter, Otto II., das Dorf mit seinem gesamten übrigen Besitz im Jahr 1301 an den Landgrafen Heinrich I. von Hessen verkaufte. Die Landgrafen von Hessen belehnten im weiteren Verlauf der Ortsgeschichte verschiedene adlige Familien mit den Rechten in Frankershausen. Ursprünglich erstreckte sich der Ortskern rund um die klassizistisch erweiterte Dorfkirche. Mit dem Beginn des Salzhandels im 16. Jahrhundert wurde das Tal zu beiden Seiten der Berka besiedelt. Im Laufe der Zeit entstanden große Hofanlagen mit stattlichen unterkellerten Wohnhäusern, in denen der zum Verkauf bestimmte Wein aus dem Rheinland lagerte. Noch heute bezeugen die erhaltenen Häuser aus dem späten 18. Jahrhundert entlang der „Berkastraße“ und „Am Wasser“ den Wohlstand der Frankershäuser Salz- und Weinhändler. In Frankershausen bestehen heute zahlreiche Handwerksbetriebe, Handelsgewerbe sowie ein mittelständischer metallverarbeitender Betrieb. Im Jahr 1976 wurde das 1200-jährige Jubiläum des Ortes gefeiert.
Der Ortsteil Frankenhain ist mit der ersten urkundlichen Erwähnung 1360 der drittälteste Ort der Gemeinde. Der Ort erhielt im Zuge des aufblühenden Salz- und Weinhandels, dem sich die Bewohner des gesamten Meißnervorlandes seit dem 16. Jahrhundert widmen, im 17. und 18. Jahrhundert wirtschaftlichen Auftrieb. Die ansässigen Fuhrleute errichteten im Verlauf der heutigen „Meißnerstraße“ großzügige Hofanlagen mit den typischen, für die Lagerung des Weines bestimmten, großen Kellern. Im 19. Jahrhundert wurden der Bergbau und die Schmelztiegelproduktion zur hauptsächlichen Erwerbsquellen für die Bewohner von Frankenhain. Noch heute existiert in Frankenhain ein Betrieb zur Schmelztiegelproduktion, der weltweit seine Produkte vertreibt.
Hitzerode wurde erstmals im Jahr 1195 in einer Urkunde des Papstes Coelestin III. erwähnt, in welcher dieser den Besitz des Klosters Germerode bestätigte. Um 1300 fiel Hitzerode an die Landgrafen von Hessen. 1498 gehörte eine Hälfte zur Landgrafschaft Hessen, die andere Hälfte war landgräfliches Lehen derer von Völkershausen, dann ab 1416 des landgräflichen Amtmanns auf Bilstein, Apel Appe zu Aue, und dessen Söhnen Hans und Apel Appe und nach deren Hinscheiden ab 1463 der mit ihnen verschwägerten Herren von Eschwege. Die Dorfgeschichte und -gestalt wurde wie auch in den anderen Ortsteilen der Gemeinde Berkatal durch den Salz- und Weinhandel geprägt. Konzentrierte sich in der Frühzeit der Ortsgeschichte die Bebauung auf den „Kirchberg“ und den Verlauf der „Albunger Straße“, so wurde mit dem beginnenden Salzhandel die „Lange Straße“ bebaut, die vom Dohlsbach in Richtung Frankershausen über den Meißner nach Spangenberg befahren wurde. Dort entstanden die noch heute das Ortsbild prägenden, repräsentativen Hofanlagen der wohlhabenden Kaufleute.
Am 31. Dezember 1971 wurde die Gemeinde Berkatal bei der Gebietsreform in Hessen durch den Zusammenschluss der bisher selbständigen Gemeinden Frankenhain, Frankershausen und Hitzerode neu gebildet.[2]
Zunächst war unklar, ob Hitzerode nicht nach Bad Sooden-Allendorf eingemeindet werden sollte, so hat Hitzerode noch heute die Telefon-Ortsnetzkennzahl 05652 (Bad Sooden-Allendorf) im Gegensatz zu den anderen beiden Ortsteilen, die 05657 (Meißner) als Vorwahl haben.
Zwischen 2011 und 2019 verlor die Gemeinde 12,6 % seiner Einwohner, die Einwohnerzahl sank von 1673 auf 1463 (Quelle: HessStatLA).
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[3] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[4]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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ÜWG | Überparteiliche Wählergemeinschaft | 35,0 | 5 | 31,1 | 5 | 28,6 | 4 | 30,0 | 5 | 30,0 | 5 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 33,7 | 5 | 35,8 | 5 | 40,8 | 6 | 40,2 | 6 | 39,7 | 6 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 31,3 | 5 | 33,1 | 5 | 30,6 | 5 | 26,8 | 4 | 23,2 | 3 |
BLB | Bürgerliste Berkatal | — | — | — | — | — | — | 3,0 | 0 | 7,1 | 1 |
Gesamt | 100 | 15 | 100 | 15 | 100 | 15 | 100 | 15 | 100 | 15 | |
Wahlbeteiligung in % | 68,1 | 64,5 | 62,8 | 66,1 | 71,9 |
Die Gemeindevertretung hat zwei Ausschüsse mit je sechs Mitgliedern eingerichtet, einen Haupt-, Finanz- und Sozialausschuss sowie einen Bau- und Planungsausschuss.
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Berkatal neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und fünf weitere Beigeordnete angehören.[5] Bürgermeister ist seit dem 5. September 2023 Lutz Bergner (CDU), der bis dahin als Erster Beigeordneter dem Gemeindevorstand angehörte.[6] Sein Amtsvorgänger Friedel Lenze (SPD) wechselte am 1. April 2023 nach seiner Wahl zum hauptamtlichen Ersten Kreisbeigeordneten zum Werra-Meißner-Kreis. Danach leitete Lutz Bergner als Erster Beigeordneter die Gemeindeverwaltung kommissarisch und die Wahl des neuen Bürgermeisters musste vorgezogen werden.[7] Lutz Bergner erhielt am 2. Juli 2023 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 51,26 Prozent Wahlbeteiligung 84,44 Prozent der Stimmen.[8]
Das Wappen wurde am 19. Juli 1976 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt.
Blasonierung: „In Rot ein schräglinker silberner Wellenbalken, begleitet oben von einem gespreizten goldenen Kreuz, unten von einem sechsspeichigen goldenen Wagenrad.“[11] | |
Wappenbegründung: Der Wellenbalken stellt die namensgebende Berka (Bach) dar, das Kreuz – ein Frankenkreuz – in Anspielung auf die Namen der Ortsteile Frankershausen und Frankenhain; das Wagenrad weist auf das früher hier sehr verbreitete Fuhrmannsgewerbe hin. |
In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten.
Im nahen Werratal verlaufen östlich die Bundesstraße 27 (Göttingen–Bad Hersfeld) und die Bahnstrecke Bebra–Göttingen.
Karl Gleitz (1862–1920), Komponist
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