Benutzer:Q-ß/Aufstand der Herero und Nama
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Als Aufstand der Herero und Nama bezeichnet man die Erhebung der Völker der Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika (dem heutigen Namibia) während der Jahre 1904 bis 1908 gegen die dortige deutsche Kolonialherrschaft.
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Zunächst sahen sich nur die Herero durch die Anwesenheit der Deutschen auf ihrem Gebiet seit 1884 in ihrer Lebensgrundlage bedroht. Im Januar 1904 begann der Aufstand dieses Volkes unter ihrem Kapitän Samuel Maharero gegen deutsche Einrichtungen und Farmen. Daneben gingen die Herero auch gegen unliebsame kleinere Stämme vor. Die personalschwache Schutztruppe der Kolonie war anfänglich den Aufständischen nicht gewachsen. Die deutsche Reichsregierung entsandte daraufhin umgehend ein Marineexpeditionskorps in Stärke von vier Kompanien und später Verstärkungen der Schutztruppe – insgesamt etwa 15.000 Mann unter Generalleutnant Lothar von Trotha, dem es bis zum August gelang, den Hereroaufstand niederzuwerfen.
Die Kriegführung Trothas war den Bedingungen in Südwestafrika nicht angepasst und zudem durch große Rücksichtslosigkeit gekennzeichnet. Angesichts dessen erhoben sich im Oktober 1904 die bis dahin auf deutscher Seite kämpfenden Nama unter Hendrik Witbooi und Jakob Morenga. Sie mussten sich überwiegend Anfang 1906 geschlagen geben, vereinzelte Kämpfe gab es noch bis ins Jahr 1908 hinein.
Die Vorgänge kosteten durch Krankheiten, Hunger und Durst, Kampfhandlungen, Überfälle, Flucht und vielfach menschenunwürdige Missstände in den Sammellagern nach Schätzung zwischen 24.000 und 64.000 Herero, etwa 10.000 Nama sowie 1.365 Siedler und Soldaten das Leben. 76 Weiße galten als vermisst und sind wohl größtenteils durch Kriegseinwirkung umgekommen.
In der Wissenschaft gilt das Vorgehen der deutschen Seite unmittelbar nach der Schlacht am Waterberg als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts.[1][2][3][4][5][6][7][8] Der Vernichtungsbefehl wurde zwei Monate nach den Ereignissen in der Omaheke durch den Kaiser wieder aufgehoben, Trothas Politik blieb bis zu seiner Abberufung im November 1905 aber weitgehend unverändert.[9]