Benutzer:Georg123/Zur Geschichte Polens
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Update der Einleitung, Stand 6.11.2010
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Die -ungeschriebene- Vorgeschichte Polens endet mit einer Aufzählung slawischer Stämme und der im heutigen Polen gefundenen Burgen, Siedlungen und Grabstellen, eine ethnische Zuordnung jedoch ist „mehr als unsicher"[1]. Diese Folge ergibt sich insbesondere auch durch die Quellenarmut des 10. Jahrhunderts, das in der humanistischen Forschung als „das dunkle Jahrhundert" bezeichnet wird[2].
Die -geschriebene- Geschichte Polens beginnt im Jahr 963: Herzog Mieszko, "Misaca", wird durch Widukind von Corvey in einer lateinischen Chronik als fähiger Herrscher gerühmt[3]. Mieszkos vermutlich überwiegend politisch motivierte Annahme des Christentums, Taufe: 966, schützte vor der (Zwangs-) Missionierung und führte zur Christianisierung seines Herrschaftsbereiches. Aus seinem Herzogtum, zu dem der Stamm der Polanen gehörte, ging das durch Kaiser und Papst anerkannte und gegen Ende der Epoche der Piasten (960-1386) fest etablierte Königreich Polen hervor. Die polnische Kirche entwickelte sich unabhängig von der Reichskirche und stand in direkter Verbindung zur römischen Kurie. Die offizielle Annahme des römisch-katholischen Christentums ist für Norman Davies „das bedeutendste Ereignis der polnischen Geschichte"[4].
Seit dem Spätmittelalter bis in die Neuzeit bestand durch eine Personalunion eine dynastische Verbindung mit Litauen. Ab 1386 brachte die Union mit dem Großfürstentum Litauen unter den von dort stammenden Herrschergeschlecht der Jagiellonen, (1386-1572), den Aufstieg zu einer europäischen Großmacht, deren Staatsgebiet „od morza do morza“, von Meer zu Meer, von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, reichte.
Ab 1569 wurde die Union Polens mit Litauen in einem gemeinsamen Staat gefestigt. Die von 1572 bis 1795 bestehende Adelsrepublik manifestierte sich als Wahlmonarchie. Im 16. und 17. Jahrhundert entstand dort eine hohe parlamentarische Kultur mit umfangreichen Adelsrechten. Dies führte zu einer starken Identifikation des Adels, Magnaten und Szlachta (= Landadel), mit dem Land. Die sich verstärkenden strukturellen Missstände, bedingt durch zahlreiche Kriege mit Nachbarn, Bürgerkriege, Aufstände der ukrainischen Kosaken, der Unwille zur Reform bei den Verantwortungsträgern, dazu Egoismen bei mehreren Wahl-Königen und im Adel, führten zur Schwächung des polnischen Staates. Die diplomatische und militärische Einmischung der Nachbarstaaten, des Kaiserreichs Russland, des Königreichs Preußen und der Habsburgermonarchie, bewirkte schließlich den vollständigen Zusammenbruch des Staates durch die drei Teilungen in den Jahren 1772, 1792 und 1795.
Danach verschwand Polen-Litauen von 1795 bis 1918 als souveräner Staat von den Landkarten Europas. Kennzeichen der Teilungszeit sind niedergeschlagene Aufstände -in den Jahren 1830, 1848 und 1863- und sehr unterschiedliche Entwicklungen in den drei Teilungsgebieten. Die polnische Kultur überlebte dennoch diese Zeit trotz fremdstaatlicher Unterdrückung und der eigenen Staatenlosigkeit[5].
Nach der staatlichen „Wiedergeburt", als Zweite Republik nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918, war die polnische Geschichte durch eine mühsame staatliche Reorganisation und mehrere militärische Konflikte mit nahezu allen Nachbarstaaten gekennzeichnet. Im August 1939 vereinbarten das Deutsche Reich und die Sowjetunion im Hitler-Stalin-Pakt die Aufteilung Polens und annektierten gemeinsam das gesamte Land nach dem Septemberfeldzug 1939. Mit ihm begann der Zweite Weltkrieg, in dessen Verlauf etwa sechs Millionen Polen den Tod fanden. Nach Kriegsende fiel die nach Westen verschobene Volksrepublik Polen in den sowjetischen Einflussbereich und blieb dort bis 1989 ein nicht immer bequemer [6] Satellitenstaat der Sowjetunion. Das Ende des Kalten Krieges machte 1989 den Weg frei für die Dritte Republik, die bald nach ihrer Gründung in die NATO und die Europäische Union eintrat.
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Versuch eines neuen Kurz-Abschnittes ("Leser-Service") zur Vor- und Frühgeschichte, Stand: 6. Oktober 2010.