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USA Basketball ist ein Sportverband, der den Basketballsport für seine Mitglieder in den Vereinigten Staaten organisiert. Der Verband wurde 1974 als Dachverband unter der Bezeichnung Amateur Basketball Association of the United States of America (ABAUSA) gegründet, um die vakante Repräsentanz der Vereinigten Staaten im Weltverband FIBA wahrzunehmen. Nach der Aufnahme von professionellen Organisationen nahm der Verband 1989 seinen heutigen Namen an. Der Dachverband ist insbesondere zuständig für die Organisationen der nach Geschlecht und Altersstufen getrennten nationale Auswahlmannschaften, die an den internationalen Wettbewerben der FIBA sowie den Olympischen Spielen teilnehmen.
USA Basketball | |
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Gegründet | 1974 |
Präsident | Jerry Colangelo |
Vorstand | Jim Tooley |
Verbandssitz | 5465 Mark Dabling Boulevard Colorado Springs, CO 80918-3842 |
Offizielle Sprache(n) | englisch |
Website | http://www.usab.com/ |
Wesentliche Mitglieder des Dachverbandes sind:
Daneben existieren weitere assoziierte Mitglieder wie die National Association of Basketball Coaches (NABC), die Harlem Globetrotters, die United States Armed Forces und diverse andere wie die Athletes in Action, deren Mitglieder bei der WM-Endrunde 1978 der Herren den Kader der Nationalauswahl stellten.[1]
Der (moderne) Basketballsport war 1892 von James Naismith vorgestellt und mit ersten Regeln in Massachusetts propagiert worden. Von den Vereinigten Staaten aus hatte er sich schnell auf der ganzen Welt verbreitet und hatte nach der Anerkennung als olympische Sportart 1932 zur Gründung des Weltverbandes FIBA geführt. Die Amateur Athletic Union (AAU) war 1934 dem Weltverband FIBA beigetreten und galt somit lange Zeit als offizieller Repräsentant der Vereinigten Staaten auf internationaler Ebene. In den Vereinigten Staaten selbst, in denen bereits bei den Olympischen Spielen 1904 in St. Louis die AAU-Mannschaft Buffalo Germans einen Demonstrationswettbewerb von rein amerikanischen Mannschaften überlegen gewonnen hatte, fand der Sport die größte Verbreitung und es bildeten sich bald professionelle Wettbewerbe wie das World Professional Basketball Tournament, an denen dann professionelle Mannschaften wie die Harlem Globetrotters und Vorläuferorganisationen der späteren NBA-Klubs teilnahmen. Ähnlich wie im Fußball, wo es im Mutterland England lange Zeit von geringem Interesse war, an internationalen Wettbewerben teilzunehmen und von welchen internationalen Verbänden diese organisiert wurden, war es auch im Mutterland des Basketballsports daher von untergeordnetem Interesse, welche internationalen Wettbewerbe von wem organisiert wurden, da der Spitzensport sich auf professioneller Ebene außerhalb der olympischen Sportorganisationen bewegte.
Mit der steigenden Bedeutung der Olympischen Spiele in den Vereinigten Staaten war es aber auch von nationalem Interesse, konkurrenzfähige Auswahlmannschaften zu den Spielen zu entsenden. Die AAU selbst war bald zu schwach, diesen organisatorischen Aufwand in angemessener Weise zu stemmen, zumal die Spieler für die Auswahl, bei denen nur Amateure zur Teilnahme berechtigt waren, aus den Collegemannschaften rekrutiert wurden, die in eigenen Organisationen wie insbesondere der National Collegiate Athletic Association (NCAA) vertreten waren. So bildeten sich ab den 1960er Jahren Konkurrenzorganisationen wie die Basketball Federation of the United States of America (BFUSA), die unter anderem von der NCAA, der National Junior Collegiate Athletic Association (NJCAA), der National Association of Basketball Coaches (NABC) und der National Federation of State High School Athletic Associations (NFSHSAA) gestützt wurde.[2] Schließlich hatte diese Opposition zur AAU insoweit Erfolg, dass deren Mitgliedschaft in der FIBA 1972 aufgehoben wurde. Statt der Aufnahme der BFUSA wurden den Organisationen aber auferlegt, eine gemeinsame, von den Auseinandersetzungen unberührte Organisation zu gründen, die Aufnahme in die FIBA finden sollte.
So wurde 1974 von den Mitgliedsorganisationen der BFUSA und der AAU sowie der National Association of Intercollegiate Athletics (NAIA), der Association of Intercollegiate Athletics for Women (AIAW), der Collegiate Commissioners Association, der Junior Pro Basketball Association, Inc., der National Amateur Basketball Association, dem National Jewish Welfare Board, der Women's Basketball Association of America, Inc. und der Ursprungsorganisation YMCA, an deren Standort in Springfield (Massachusetts) Naismith 1892 den Sport erstmals präsentiert hatte, die Dachorganisation Amateur Basketball Association of the United States of America (ABAUSA) aus der Taufe gehoben, die am 1. Januar 1975 in Jacksonville (Illinois) ihren Geschäftsbetrieb unter der Führung von William Wall aufnahm.[2] Bereits vier Jahre später wechselte die Organisation 1979 an ihren heute noch bestehenden Standort in Colorado Springs. Die Organisation der Auswahlkader war aber auch in der Folge nicht problemlos, obwohl die erstmalige Niederlage einer US-amerikanischen Olympiamannschaft bei den Olympischen Spielen 1972 in München, die jedoch unter skandalumwitterten Umständen zustandegekommen war, die Notwendigkeit eines konzertierten Vorgehens aufgezeigt hatte. Während die Herren bei den Olympischen Spielen 1976 auf dem amerikanischen Kontinent im kanadischen Montreal sich den Titel zurückholten, waren die Damen bei der Premiere dieses Wettbewerbs gleich zweimal zum Auftakt gegen Japan und dann gegen die späteren Olympiasiegerinnen Sowjetunion unterlegen. Bei dem reinen FIBA-Wettbewerb WM-Endrunde 1978 der Herren auf den Philippinen, der auch bei vorherigen Ausgaben auf wenig Gegenliebe in den Vereinigten Staaten getroffen war, war das Interesse bereits wieder so gering, dass die Organisation des Kaders komplett in die Hände der christlich motivierten Athletes in Action gelegt wurde, welche aber auf dem fünften Platz ein historisch schlechtes Abschneiden vermieden.
Der Boykott der olympischen Sommerspiele 1980 verhinderte einen „Lackmustest“, ob die Dachorganisation fünf Jahre nach ihrer Gründung die Kräfte zu bündeln imstande war. Bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles im eigenen Land war die Motivation hoch, so dass sowohl Herren wie Damen das olympische Turnier, das nun seinerseits unter dem Boykott des „Ostblocks“ litt, überlegen gewannen. Die Auswahl bei den Herren wurde ausschließlich von Spielern der NCAA gestellt und war damit praktisch eine Auswahl der Altersklasse U23, die gegen die nationalen Auswahlen international erfahrener Spieler antreten mussten. Acht Jahre später zeigte sich, dass die Olympiaauswahl von 1984 damals wohl stark genug gewesen wäre, auch die boykottierenden Nationalmannschaften zu besiegen, als mit Michael Jordan, Patrick Ewing und Chris Mullin drei Olympiasieger von 1984 ihren Titelgewinn im Dream Team wiederholten. Vier Jahre nach 1984 wurde jedoch die US-amerikanische Auswahl der Herren als amtierender Weltmeister beim olympischen Turnier 1988 von der Sowjetunion nach 1972 ein weiteres Mal bezwungen und musste sich mit der Bronzemedaille zufriedengeben. Nachdem die Vereinigten Staaten die Finalniederlage von München 1972 nie anerkannt hatten, war damit der olympische Nimbus der Herren-Auswahlmannschaften endgültig gebrochen, zumal sich mit Silbermedaillengewinner Jugoslawien, der die Sowjetunion in der Vorrunde noch besiegt hatte, eine weitere Mannschaft auf Augenhöhe gezeigt hatte. Konnten die US-Amerikaner für sich in Anspruch nehmen, beim olympischen Wettbewerb eine U23-Studentenauswahl gegen Männer ins Rennen geschickt zu haben, so war die U19-Juniorenauswahl der USA bei der U-19-Basketball-Weltmeisterschaft 1987 gleich zweimal von einer gleichaltrigen jugoslawischen Auswahl bezwungen worden.[3]
So traf es sich aus sportlicher Sicht gut, dass auf Seiten des IOC unter Führung von Juan Antonio Samaranch das Interesse am Amateurstatus der Teilnehmer zugunsten des wirtschaftlichen Erfolgs der Olympischen Spiele in den Hintergrund getreten war und auf Seiten der US-Profiliga National Basketball Association (NBA) unter Commissioner David Stern auf der Suche nach Wachstumsmöglichkeiten eine Plattform für die internationale Vermarktung der NBA eine hohe Priorität gewonnen hatte. Kurz nach der offiziellen Öffnung der internationalen Wettbewerbe für professionelle Spieler durch die FIBA trat im Oktober 1989 auch die führende US-amerikanische Profiliga NBA, deren Meisterklubs sich unverhohlen „World Champions“ nannten, der ABAUSA bei, die sich aus diesem Anlaß in USA Basketball (USAB) umbenannte. Bei den folgenden olympischen Spielen 1992 in Barcelona demonstrierte eine All-Star-Auswahl der NBA ihre Athletik und spielerische Überlegenheit, zumal sich ihre vorherigen Herausforderer Sowjetunion und Jugoslawien durch die politischen Umwälzungen selbst geschwächt und in Teilstaaten aufgeteilt hatten. Der Marketing-Erfolg der als Dream Team präsentierten Mannschaft war sowohl im eigenen Land wie auch international überwältigend und popularisierte den Sport weltweit nachhaltig.[4] Dabei trat auch in den Hintergrund, dass die Damenauswahl wie vier Jahre zuvor die Herren ihr Halbfinale gegen die Auswahl der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, kurz Sowjetunion ohne ihre im Basketball stärkste Teilrepublik Litauen, verloren hatte und ihren Titel nicht verteidigen konnte. Mit der Gründung der Women’s National Basketball Association 1996, die sich ebenfalls dem Dachverband USAB anschloss, konnte der Sport in den Vereinigten Staaten auch bei den Damen weiter professionalisiert werden und schien hier dem Rest der Welt weit voraus, so dass in der Folge die Auswahlmannschaften der Vereinigten Staaten in globalen Endrunden wieder unangreifbar zu sein schienen.
Olympische Spiele in Atlanta
Für WM-Endrunden der FIBA waren aber auch die NBA-Profis weiter nur sehr schwer zu begeistern und der ungeklärte Status der Profis infolge des Lockouts in der NBA 1998 führte schließlich dazu, dass eine Auswahl von in Europa oder der Minor League Continental Basketball Association tätigen Profis zusammen mit einzelnen Spielern aus der NCAA bei der WM-Endrunde 1998 in Griechenland sowohl in der Vorrunde gegen Litauen als auch im Halbfinale gegen Russland knapp verlor und sich mit der Bronzemedaille begnügte.[5] Nach einem weiteren Olympiasieg in Sydney 2000, dem dritten in Folge, sollte daher die WM-Endrunde 2002 mit der Präsentation vor heimischem Publikum in Indianapolis die Motivation hochhalten. Es zeigte sich schon bald, dass die erstmalige Austragung einer FIBA-WM-Endrunde im für FIBA-Maßstäbe großen Conseco Fieldhouse und für Basketball riesigen RCA Dome wegen mangelnden Zuschauerzuspruch für den organisierenden Verband ein Desaster werden könnte,[6] doch nach fünf Auftaktsiegen wurde es für eine von Absagen ersatzgeschwächte, wenig harmonisch auftretende US-Auswahl von NBA-Profis schließlich auch sportlich ein Desaster, als die Heimauswahl gegen den späteren Vizeweltmeister Argentinien, im Viertelfinale gegen den Titelverteidiger BR Jugoslawien und schließlich im abschließenden Platzierungsspiel gegen Europameister Spanien verlor und nur den sechsten Platz erreichte.[7] Zwei Jahre wurde der 1992 wieder hergestellte Nimbus der US-Auswahl bei den Olympischen Spielen 2004 endgültig gebrochen. Ein solide zusammengestellte Auswahl unter der Führung der Stars Tim Duncan und Allen Iverson gepaart mit den künftigen All-Stars Carmelo Anthony, LeBron James und Dwyane Wade erwies sich als anfällig, als man in der Vorrunde nach der deutlichen Auftaktniederlage ausgerechnet gegen die Auswahl des US-amerikanischen Außengebiets Puerto Rico auch noch gegen Litauen verlor. Die Litauer konnte man später zwar im Spiel um die Bronzemedaille besiegen, doch zuvor hatte man das Halbfinale gegen den neuen Olympiasieger Argentinien verloren.
Zur WM-Endrunde 2006 in Japan wurde der bisherige Assistent Trainer Mike Krzyzewski, als Coach K bekannter Trainer der Blue Devils der Duke University in der NCAA, als Cheftrainer bestimmt, der dieses Amt zehn Jahre lang ausfüllen sollte. Nach sieben, zumeist recht deutlichen Siegen erreichte die Auswahl das WM-Halbfinale 2006, in dem man der griechischen Auswahl unterlag und schließlich gegen Olympiasieger Argentinien nur die Bronzemedaille erreichte. Es sollte die einzige Niederlage von Coach K bleiben, die ihm auch später noch Ansporn blieb.[8][9] Mit seiner Philosophie konnte Coach K auch Spieler wie Kobe Bryant in die Nationalmannschaft zurückholen, die als „Redeem Team“ statt Dream Team den Olympiasieg 2008 zurück in die Vereinigten Staaten bringen konnten, als man in einem packenden und hochklassigen Finale die Spanier 118:107 besiegte.[10] Anschließend hatte die Herren-Auswahl unter der Ägide von Krzyzewski meist wenig Probleme, ihre Gegner zu bezwingen, und blieb bis zum dritten Olympiasieg in Folge in Rio 2016 auch in WM-Endrunden ungeschlagen.
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