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Die offizielle Trauerfeier für Michael Jackson fand am 7. Juli 2009 ab 10:00 Uhr Ortszeit (19:00 Uhr MESZ) im Staples Center in Los Angeles im Beisein von etwa 17.500 Fans, 2.000 Journalisten und 500 Prominenten statt und dauerte bis 12:48 Uhr Ortszeit (21:48 Uhr MESZ).[1] Neben der Jackson-Familie nahmen an der Verabschiedung des King of Pop zahlreiche prominente Gäste, einige davon mit Gesangsbeiträgen und Reden, teil. Das Ereignis, welches weltweit live im Fernsehen übertragen wurde, hatte etwa eine Milliarde Zuschauer.
Die Trauerfeier wurde von Jacksons Konzertveranstalter AEG Live organisiert.[2] Über eine Website wurden 17.500 kostenlose Tickets unter den Fans verlost. Innerhalb von 24 Stunden wurden 1,2 Millionen Bewerber für die Tickets[3] und über eine halbe Milliarde Zugriffe auf die Website registriert.[4] Vorab wurden etwa 750.000[5] bis zu einer Million Besucher[6] erwartet, die sich vor dem Staples Center versammeln würden. Aufgrund der schlechten Haushaltslage Los Angeles’ baten die Stadt und die Polizei die Fans zu Hause bleiben.[7] Straßen und Autobahnabfahrten rund um das Staples Center wurden gesperrt,[7] und mit 3.000 Polizisten wurde der größte Sicherheitsaufwand seit den Olympischen Sommerspielen 1984[7] mit Kosten von 1,4 Millionen US-Dollar[8] geplant.
Jacksons Familie und rund 100 weitere Trauergäste hatten zuvor bei einer privaten Zeremonie in der Hall of Liberty auf dem Forest Lawn Friedhof Abschied vom King of Pop genommen. Die Autoeskorte für Jacksons Sarg wurde von zwei Motorrad-Polizisten angeführt. Während der Fahrt vom Friedhof zum Staples Center wurden die Autobahnen in Los Angeles auf einer Strecke von rund 18 km gesperrt.[9]
Vor dem Staples Center drängten sich etwa 1000 Menschen[10], auf riesigen Leinwänden wurden Szenen aus dem Leben Jacksons gezeigt. Bilder von der Zeremonie selbst gab es später nicht zu sehen. Schon lange vor Beginn der Trauerfeier füllten sich die Ränge im Staples Center mit den Besuchern. Die Plätze in den ersten Reihen waren für Jacksons Familie und Trauergäste aus dem persönlichen Umfeld reserviert. Im Bühnenhintergrund prangte auf einer Leinwand ein Bild von Michael Jacksons Gesicht. Daneben stand der Text In loving Memory of Michael Jackson – King of Pop – 1958-2009.
Der Soulsänger Smokey Robinson eröffnete die Trauerfeier, in dem er zwei Briefe vorlas. Der erste Brief stammte von der amerikanischen Sängerin Diana Ross. Sie schrieb: „[…] Michael war eine persönliche Liebe von mir, ein Teil meiner Welt, ein Teil der Geschichte meines Lebens und mir fehlen die Worte, all dies auszudrücken. Michael wollte, dass ich für seine Kinder da bin falls sie mich jemals brauchen. […] Ich übermittle meine Liebe und mein Mitgefühl an die Jackson-Familie. Gez. Diana Ross“.
Der zweite Brief stammte von Nelson Mandela und enthielt die folgenden Worte an die Jackson-Familie: „Liebe Jackson-Familie, wir haben mit tiefer Traurigkeit den frühen Tod von Michael Jackson erfahren. Michael hat regelmäßig Südafrika besucht und ist regelmäßig dort aufgetreten und er wurde ein enges Mitglied unserer Familie. Wir haben sein Talent bewundert. Er konnte die vielen Tragödien in seinem Leben überwinden. Er war eine Legende in der Musikindustrie. Wir trauern mit Millionen von Fans auf der ganzen Welt, wir trauern mit seiner Familie und mit seinen Freunden. Wir verlieren einen wichtigen Freund. Wir werden ihn sehr lange vermissen. Meine Frau und ich, meine Familie und meine Freunde senden unser Mitgefühl. Seien sie stark. Gez. Nelson Mandela“.
Nach einer etwa 20-minütigen Pause wurde gegen 10:33 Uhr Ortszeit (19:33 Uhr MESZ) zum Lied Soon and Very Soon des Gospel-Chors Andraé Crouch Singers der vergoldete und mit zahllosen Rosen bedeckte Sarg Michael Jacksons von Familienmitgliedern in die Halle geleitet und vor der Bühne aufgebahrt. Auf der Großbildleinwand, die über der Bühne installiert war, waren Kirchenfenster zu sehen, durch die orange-gelbes Licht floss. Nachdem der Chor gesungen hatte und es kurzen Applaus gab, waren immer wieder Zwischenrufe wie „We love you Michael“ aus dem Publikum zu hören, an die sich kurzer Applaus anschloss.
Als Erster hielt der Geistliche Lucious Smith eine Ansprache: „Guten Morgen und willkommen, mein Name ist Pastor Lucious Smith und für mich ist es eine große Ehre, die Jackson-Familie zu meinen Freunden zählen zu dürfen. Für Millionen auf der ganzen Welt war Michael Jackson ein Idol, ein Held, sogar ein König. Vor allem aber war dieser Mann hier vor uns unser Bruder, unser Sohn, unser Vater und unser Freund. Michael Jackson war und wird immer ein geliebter Teil der Jackson-Familie und aller Menschen sein. Heute kommen hier die zusammen, die Michael gut gekannt haben und die, die zusammen seine Werke kennen gelernt haben, hier, wo er vor wenigen Tagen noch gesungen und getanzt hat, wo er seine Freude ausgedrückt hat, wie nur er allein es konnte. Wir sind hier zusammen und erinnern an diesen Menschen, der uns sein Leben und seine Liebe ein halbes Jahrhundert lang in unser Leben brachte. Unsere Herzen fühlen sich heute schwer, weil dieser Mensch, dieser Sohn, dieser Bruder, dieser Vater, dieser Freund viel zu früh von uns gegangen ist. Aber solange wir seine Zeit mit uns im Gedächtnis haben, ist er nicht wirklich von uns gegangen. Solange wir an ihn denken, wird er für immer mit uns sein, um uns Trost zu spenden. In seinem schönen und menschlichen Herzen wollte Michael Jackson nur Liebe für die Welt verteilen. Er wollte sein einzigartiges Talent und seine Seele mit uns teilen. Und vielleicht wollte er ein wenig Liebe zurück. Durch seine Worte, seine Musik und seine unzähligen guten Taten hat Michael so viel getan, um unsere Welt zu heilen. Für die Jackson-Familie und für alle, die seine Liebe auf der ganzen Welt gespürt haben und um diesen Verlust trauern, und für die, die unseren Freund geliebt haben, möge dieser Augenblick des Gedenkens ein Moment der Erinnerung, der Liebe, der Heilung und des Trostes sein.“
Anschließend betrat Mariah Carey die Bühne und sang zusammen mit Trey Lorenz den Song I’ll be there. Währenddessen wurden Bilder aus dem Leben von Michael Jackson, insbesondere aus der Zeit der Jackson Five, auf einer Großbildleinwand gezeigt. Carey schloss ihren Auftritt mit den Worten „We’ll miss you!“ ab.
Anschließen trat Queen Latifah auf die Bühne und sprach: „Ich vertrete hier Millionen von Fans auf der ganzen Welt, die mit ihm zusammen aufgewachsen sind, die ihm zugehört haben und die mit ihm zusammen erwachsen geworden sind. Sie haben Michael aus der Ferne zugehört und sich von ihm inspirieren lassen. Ich vertrete Sie alle!“ Das Publikum applaudierte großzügig. Latifah fuhr fort: „Wenn Michael Jackson sang und tanzte haben wir uns irgendwie immer nahe gefühlt. Wir glaubten an ihn und wir glaubten an uns selbst. Eine der ersten Platten, die ich und mein Bruder gekauft haben war ‚Dance Machine‘. Ich werde mich immer daran erinnern, wir beide haben immer versucht, uns wie Roboter zu bewegen. Wir wollten wie die Jackson Five sein. Danke. Danke. Michael war der größte Star auf der Welt!“ Das Publikum applaudierte erneut großzügig. Latifah fuhr weiter fort: „Er hat mir gezeigt, dass man als Afroamerikanerin die ganze Welt bereisen kann. Es gibt eine Welt außerhalb der USA. Es gibt andere Menschen. All die Menschen, die heute hier her gekommen sind, bezeugen Respekt für jemanden, der in erster Linie auch nur ein Mensch war. Ich habe heute morgen mit Maya Angelou gesprochen, einer unserer vielleicht größten Dichterinnen und sie wollte folgendes für Michael mitteilen:“
Nun trug sie das von Maya Angelou geschriebene Poem We had him vor: „Ihr Lieben, nun wissen wir, dass wir nichts wissen, jetzt, wo unser heller und leuchtender Stern wie ein leichter Sommerwind dahinschwindet. Ohne Beachtung kann die Liebe einer abgöttisch liebenden Umarmung entkommen. Wir singen unsere Lieder und gehen unsere Tänze über das Gesicht im Mond. Jetzt wo Michael weg ist, wissen wir nichts. Keine Uhr kann uns die Zeit sagen. Kein Ozean kann unsere Gezeiten treiben, jetzt wo unser Schatz plötzlich fehlt. Obwohl wir viele sind, ist nun jeder von uns allein, schmerzhaft allein. Nur wenn wir unsere Verwirrung gestehen, können wir nicht vergessen, dass er ein Geschenk für uns war und wir hatten ihn. Er kam zu uns von Gott ausgestattet mit Kreativität und Fülle. Trotz aller Angst, war sein Leben von Mutterliebe und von Familienliebe umgeben, die überlebte und mehr als das gemacht hat. Er entwickelte sich mit Leidenschaft und Mitgefühl, Humor und Stil. Wir hatten ihn, obwohl wir wussten wer er war oder es nicht wussten. Er war unser und wir waren seine. Wir hatten ihn, schön und unsere Augen erstrahlen lassen. Sein schräg auf der Stirn sitzender Hut oder sein Tanz auf Zehenspitzen für uns alle. Wir lachten und trampelten mit unseren Füßen für ihn. Wir waren von seiner Leidenschaft verzaubert und ihn konnte nichts aufhalten. Er hat uns gegeben was auch ihm gegeben wurde. Heute vermissen wir Michael Jackson in Tokio, unter dem Eiffelturm, in Ghanas Black Star Square, in Johannesburg und Pittsburgh, in Birmingham (Alabama) und Birmingham (England), aber wir wissen, dass wir ihn hatten und wir sind die Welt.“
Nach einem Auftritt von Lionel Richie, der den Song Jesus is Love sang, würdigte Berry Gordy, der Gründer der Plattenfirma Motown Records, den Verstorbenen:
„Sein Wissenshunger hat ihn vorangetrieben. Er musste sich ständig selbst überbieten. Er musste der Beste sein. Er war der perfekte Student. Er hat die Großen studiert und wurde selbst größer. Er hat die Maßstäbe höher gelegt und diese danach selbst überboten. Sein Talent und seine Kreativität haben ihn auf eine andere Stratosphäre hinausbefördert. Die Motown-Family trauert um den Tot unseres Freundes und Bruders Michael Jackson, der für mich wie ein Sohn war. Wir möchten seiner Familie unsere tiefste Anteilnahme ausdrücken: seinen Eltern Joe und Katherine, seinen hübschen Kindern, seinen Brüdern und Schwestern und Neffen.
Michael war 10 Jahre alt als er und seine Brüder Jackie, Jermaine, Tito und Marlon bei mir bei Motown vorgespielt haben: Im Juli 1968 in Detroit und die haben uns begeistert. Die Jackson Five waren unglaublich und obwohl Michael so jung war, war es seine Leistung viel besser als sein Alter hat ausdrücken konnte. Er wusste etwas und hat mit Gefühl und Inspiration gesungen. Er hatte eine Qualität, die ich nicht ganz verstehen konnte. Und wir wussten alle, er war etwas ganz Besonderes. Er hat gesungen und getanzt wie James Brown und Jackie Wilson. Er sang das Lied ‚Who’s loving you‘ von Smokey Robinson. Und er hat das gesungen mit der Traurigkeit und dem Gefühl eines Menschen, der den Blue sein ganzes Leben gefühlt und gelebt hat. Und so großartig wie Smokey es auch sang, ich dachte, Michael ist besser.“
Das Publikum lachte herzlich.
Gordy fuhr fort: „Ich ging zu Smokey und habe sagte ihm: ‚Ich glaube, der hat dich übertroffen‘. Und Smokey sagte: ‚Ich glaube es auch‘. Das war Motown. Und Motown basierte auf Liebe und Wettbewerb und manchmal hatte der Wettbewerb die Überhand – aber die Liebe hat letztendlich immer gesiegt. Wir haben uns dennoch ständig im Wettbewerb befunden. In Kalifornien hatten wir jede Woche ein Baseballspiel zwischen den Jacksons und die Gordeys. Tito und Jackie haben immer die Homeruns hinbekommen. Die haben mit dem Ball immer jenseits der Spielgrenze befördert. Mein Sohn Barry hat das auch geschafft. Aber ich werde nicht verraten, wer die meisten Spiele gewonnen hat, aber die Gordey haben oft geweint – soviel kann ich verraten. Und obwohl Michael nicht auf diesem Niveau spielte, haben wir trotzdem sehr oft geweint. Aber wir schwammen, wir spielten, wir haben Witze gemacht. Und wenn Michael spielte, haben wir die Freude in seiner Seele gespürt. Denn das ist es was er geliebt hat. Michael hat mich dermaßen inspiriert, dass ich tagelang selbst wie ein Kind etwas von ihm gesungen habe. Dann habe ich eine Gruppe mit den Titeln ‚I want you back‘, ‚ABC‘, ‚The Love You Save‘ und ‚I’ll Be There‘ ausgestattet.“
Das Publikum applaudierte.
Berry Gordy sagte weiterhin: „Die Jackson Five war die einzige Gruppe der Geschichte, die die ersten vier Hits als Nummer-Eins-Hits und mit Goldenen Schallplatten verbuchen konnten. 1983 haben sich die Brüder noch einmal zusammengetan und haben Motowns 25-jähriges Bestehen gefeiert und nach einigen Veröffentlichungen übernahm Michael die Bühne allein und schrieb mit Beginn des ersten Beats von Billie Jean Pop-Geschichte. Wenn er sich seinen Hut schräg auf den Kopf gesetzt hat war ich begeistert. Als ich seinen ikonischen Moonwalk das erste Mal sah, war ich schockiert – das war Magie!“
Das Publikum applaudierte erneut.
Gordy setzte seine Rede fort: „Michael Jackson ging in den Himmel und kam nicht wieder herunter. Und obwohl es viel zu früh aufgehört hat, war Michaels Leben wunderschön. Keine Frage, es gab auch traurige Augenblicke, es gab seinerzeit vielleicht auch fragwürdige Entscheidungen, aber Michael hat alles erreicht, wovon er geträumt hat. Im Alter von 10 Jahren hatte er Leidenschaft, er hatte die Leidenschaft, der größte Entertainer der Welt zu sein und er war bereit so hart wie nur möglich dafür zu arbeiten, um das zu werden, was er letztendlich wurde: der unbestrittene King of Pop!“
Das Publikum applaudierte wieder.
Gordy fuhr fort: „Welcher Junge würde heute nicht seine rechte Hand geben, um seine Jugendträume erfüllt zu bekommen. Michael hat jeden Augenblick auf der Bühne und während der Proben geliebt. Er hat es geliebt Dinge zu tun, die nie zuvor gemacht wurden. Er hat alles und jeden geliebt – ganz besonders seine Fans. Ich muss aber sagen, dass er zwei Persönlichkeiten hatte. Er war außerhalb der Bühne schüchtern und wie ein kleines Kind, sobald er jedoch die Bühne betrat und seine schreienden Fans hörte, wurde er zu einem anderen Menschen, er wurde zu einem Meister, zu einem Showstar, der keine Gefangenen gemacht hat. Es ging um töten und getötet werden. Michael war wie wir. Er hatte alles vollkommen unter Kontrolle. Und je länger ich über ihn nachdenke und über ihn rede, desto mehr habe ich den Eindruck, dass der Titel ‚King of Pop‘ nicht groß genug für ihn ist. Ich glaube, er ist schlicht und einfach der größte Entertainer den es jemals gelebt hat.“
Das Publikum applaudierte groß und spendete Standing Ovations.
Gordy schloss seine Rede mit den Worten „Michael, danke für die Freude, danke für die Liebe. In meinem Herzen wirst du für immer leben. Ich liebe dich.“ ab.
Nun wurden auf der Großbild-Leinwand Ausschnitte von Videos und Filmen Jacksons gezeigt. Es waren außerdem Fotos und Ausschnitte von seinen Auftritten als Solokünstler und mit den Jackson Five zu sehen.
Anschließend wurde unter großem Applaus der Pop- und Soul-Sänger Stevie Wonder auf die Bühne geleitet. Er nahm an einem Klavier Platz und sprach: „Dies ist ein Moment, von dem ich gehofft hatte, ich müsse ihn niemals erleben. Aber ich kann nur sagen, dass ich weiß, dass Gott gut ist. Wir fühlen, dass wir hier Michael mit uns brauchen. Aber Gott muss ihn noch mehr gebraucht haben. Michael, ich liebe dich und das habe ich dir oft gesagt. Damit bin ich also in Frieden. Ich habe dir auch gesagt, dass ich mir niemals hätte vorstellen können, dass ich einen Song schreibe, der an Quincy Jones geschickt wurde und den du gehört hast, dir so gut gefallen würde, dass du ihn später aufgenommen hast. … Ich liebe dich für immer, Michael.“ Wonder spielte das selbst komponierte Lied Never Dreamed you’d leave in Summer, dass er für diesen Anlass etwas umgeschrieben hatte.
Nun betraten die Basketballspieler Magic Johnson und Kobe Bryant die Bühne. Bryant sprach: „Wir wissen alle, dass niemand sich auf der Bühne so verausgabt hat wie Michael Jackson. Aber auch außerhalb der Bühne hat er genau so viel gegeben wie auf der Bühne. Michael und seine Familie haben bescheidene Wurzeln. Und er hat sich immer um die gekümmert, die es gebraucht haben. Neben den vielen Rekorden, die er gebrochen hat, gab es auch einen Eintrag im Guiness Buch der Rekorde als Popstar der das meiste für die Wohlfahrt gegeben hat. Weil er so viel für so viele von uns für eine so lange Zeit gab, wird Michael Jackson immer mit uns sein.“
Das Publikum applaudierte und nun fuhr Magic Johnson fort: „Ich traf Jackie Jackson vor etwa 13 Jahren. Er hatte eine Dauerkarte für die Los Angeles Lakers genau wie sein Bruder Marlon. Jackie und er und ich wir wurden Freunde und er hat mich zu sich nach Hause eingeladen. Und dort habe ich seine Brüder und Schwestern sowie seine unglaubliche Mutter und seinen Vater kennengelernt. Und wir haben es geliebt mit Feuerwerkskörpern spielen und Spaß zu haben. Wir hatten eine unglaubliche Zeit. Dann lud mich Jackie ein auf eine Tour mit den Brüdern ein. Und da sah ich den genialen Michael Jackson. Er war so unglaublich. Er beherrschte nicht nur die Band - seine Brüder - sondern auch das Publikum. Und ich bin davon überzeugt, dass Michael aus mir einen besseren Basketballspieler gemacht hat, als ich gesehen habe, wie großartig er war und was für ein großartger Entertainer er war. Und Michael hat mich einmal angerufen und gesagt: ‚Ich möchte gern das Video ‚Remember the Time‘ mit dir machen.‘ – vielleicht erinnert ihr euch?“
Das Publikum applaudierte.
„Aber ich wollte mich zuerst mit Jackie kurzschließen, um sicherzustellen, dass das auch wirklich Michael war, der da am Telefon war. Ich hatte Angst zu Michael zu gehen, denn er war mein Idol. Für mich war er alles. Dennoch ging ich zu ihm zum Abendessen und der Küchenchef kam zu mir und fragte mich, was ich denn essen wolle. Ich sagte: ‚Huhn.‘ Und als wir anfingen über das Video zu reden und was ich da machen sollte, brachte der Küchenchef mein Huhn und für Michael eine Schachtel Kentucky Fried Chicken. Und ich fragte Michael: ‚Warte mal, Michael, du isst Kentucky Fried Chicken?‘. Nun, das war der größte Augenblick in meinem Leben.“
Das Publikum lachte.
„Wir haben uns so sehr amüsiert und wir saßen auf dem Boden und haben diese große Schachtel Kentucky Fried Chicken gegessen. Und ich möchte folgendes sagen. Wir feiern hier sein Leben. Hier feiern wir seinen Nachlass. Ich möchte mich bei Michael bedanken, weil er so viele Türen für Afroamerikaner im Fernsehen in den Late-Night-Shows geöffnet hat, auch für Kobe und mich und für alle auf dieser Welt. Seine drei Kinder werden die beste Großmutter haben, die Gott jemals auf diese Welt gebracht hat. Sie wird sich um sie kümmern. Sie werden die unglaublichsten Onkel und Tanten haben, die sich ebenfalls um sie kümmern werden. Und sie werden viele Cousins haben, mit denen sie spielen können. Möge Gott diese unglaubliche Familie weiterhin segnen. Wir beten für euch – bleibt stark. Wir bedanken uns bei der Stadt Los Angeles, die diese Trauerfeier ermöglicht haben. Michael, dich möge Gott weiterhin segnen.“
Anschließend betrat die amerikanische Sängerin und Schauspielerin – und zu diesem Zeitpunkt schwangere – Jennifer Hudson die Bühne und sang den Jackson Song Will you be there. Dabei wurde sie von den folgenden gesprochenen Zitaten des verstorbenen Michael Jackson begleitet:
„In our darkest hour
In my deepest despair
Will you still care?
Will you be there?
In my trials
and my tribulations
Through our doubts
And frustrations
In my violence
In my turbulance
Through my fear
and my confessions
In my anguish and my pains
Through my joy and my sorrow
In the promise of another tomorrow
I’ll never let you part
For you’re always in my heart.”
Hudson schloss ihren Auftritt mit den Worten: „We love you Michael“ ab.
Auf der Großbildleinwand erschien nun der Satz There’s nothing that can’t be done if we raise our voice as one (deutsch in etwa: Es gibt nichts, was nicht möglich ist, wenn wir zusammen unsere Stimme erheben) zu lesen und der US-amerikanische Bürgerrechtler und Politiker Al Sharpton betrat die Bühne und sprach: „Heute sind auf der ganzen Welt Menschen zusammengekommen, um das Leben eines Mannes zu feiern, der der Welt gezeigt hat, wie man liebt. Manche mögen sich fragen warum er so viele emotionale Provokationen hervorgerufen hat. Sie müssen die Reise von Michael verstehen, um zu verstehen, was er für uns bedeutet hat und für die, die hier als die Jackson-Familie sitzen, für eine Mutter und einen Vater mit neun Kindern, die aus einer Arbeiterfamilie aus Gary, Indiana stammten und nichts hatten außer einem Traum. Zu der damaligen Zeit hatte niemand daran geglaubt, dass dieser Traum wahr werden könnte. Aber sie verfolgten weiterhin ihren Traum, und auch Michael trug dazu bei, dass sie sich davon nicht abbringen ließen. Ich traf Michael bei der Indiana Black Expo etwa im Jahr 1970 das erste Mal. Der Reverent Jesse Jackson gehört damals und bis heute zur Jackson-Familie. Und seit damals als süßes Kind bis heute hatte Michael nie aufgegeben zu träumen. Sein Traum hat die Kultur auf der ganzen Welt verändert. Michael startete zu einer Zeit, in der es schwierig war. Aber weil Michael sich nicht beirren ließ, weil er keine Einschränkungen akzeptieren wollte und weil er wollte, dass Menschen ihre eigenen Grenzen festlegen sollten, öffnete er damit die Welt. In der Musikwelt zog er sich einen Handschuh und Hosen an und riss damit den farbigen Vorhand herunter. Wenn nun unsere Musikvideos zu sehen waren oder uns Magazine auf die Titelbilder brachten, war es Michael Jackson, der Schwarze und Weiße und Asiaten und Latinos zusammenbrachte. Es war Michael Jackson, der uns zusammen ‚We are the World‘ singen ließ und der den Armen zu essen geben wollte – lange vor Live Aid!“
Bereits während der letzten beiden Sätzen applaudierte das Publikum lautstark. Sharpton fuhr fort: „Weil Michael nie aufgab“
Im Anschluss an Sharptons Rede spielte der Singer/Songwriter und Gitarrist John Mayer ein Gitarren-Instrumental mit Bandbegleitung und Backgroundgesang von Jacksons Lied Human Nature.
“I just want to say that ever since I was born, daddy has been the best father you could ever imagine… and I just want to say that I love him so much…”
„Ich möchte nur sagen, dass seitdem ich geboren wurde, Papa immer der beste Vater war den man sich vorstellen konnte… und ich möchte nur sagen, dass ich ihn so sehr liebe…“
Während einer Instrumental-Version von Man in the Mirror wurde der Michael Jacksons Sarg von der Jackson-Familie wieder aus dem Staples Center geleitet. Auf der Bühne war ein Mikrofonständer in einem Spotlight zu sehen.
[…] Die Trauerfeier war damit beendet.
Die Musikbeiträge in der Reihenfolge ihres Auftretens:
An der Trauerfeier nahmen neben der Jackson-Familie der Familienfreund Ron Boyd, die Los Angeles Lakers Basketballspieler Magic Johnson und Kobe Bryant, die Sängerin Mariah Carey mit Trey Lorenz, der Gospelsänger Andraé Crouch, der Musikproduzent Berry Gordy, die Hip-Hop-Musikerin und Schauspielerin Queen Latifah, die für die This Is It-Tour vorgesehene Sängerin Judith Hill, die Sängerin Jennifer Hudson, Shaheen Jafargholi (ein Kind, dass als Finalist aus Britain’s Got Talent hervorging und einen Jackson Song sang), der Bürgerrechtsaktivist Martin Luther King III, die Bürgerrechtlerin Bernice King, die Kongressabgeordnete Sheila Jackson Lee, der Singer/Songwriter und Gitarrist John Mayer, der Soulsänger, Songwriter und Musikproduzent Lionel Richie, der norwegische Rapper und Michael Jacksons angedichteter, geheimer Sohn Omer Bhatti, der Soul- und R&B-Sänger Smokey Robinson, der Bürgerrechtler und Prediger Al Sharpton, die Film- und Fernsehschauspielerin sowie ehemalige enge Freundin Jacksons Brooke Shields, der Familienfreund und Pastor Lucious Smith, der R&B-Sänger Usher, der Choreograf, Produzent und Regisseur Kenny Ortega, die für die This Is It-Tour vorgesehene Gitarristin Orianthi und der Soul- und Pop-Sänger Stevie Wonder teil.
Zusätzlich zu den genannten Personen berichtete ABC News, dass Lionel Richies Tochter Nicole (Michael Jacksons Patenkind) sowie der Sänger Akon, der Rapper und Musikproduzent Sean Combs (besser bekannt als Puff Daddy), der Schauspieler Wesley Snipes, der Hip-Hop- und R&B-Sänger Chris Brown sowie der Filmregisseur Spike Lee an der Trauerfeier teilgenommen haben.[11]
Debbie Rowe, Jacksons zweite Ex-Frau und Mutter von zwei seiner drei Kinder, wollte mit ihrer Anwesenheit nicht zu Ablenkungen führen[12] und nahm deshalb nicht an der Trauerfeier teil. Auch seine erste Ehefrau Lisa Marie Presley war nicht anwesend.[13] Macaulay Culkin, Elizabeth Taylor und Diana Ross, drei der engsten Freunde Jacksons sowie Eliza Jackson Duphrey und Ivonne Ester Duphrey (Michael Jacksons Cousinen) waren ebenfalls nicht anwesend.[11]
Die Jackson-Familie war wie folgt anwesend:
Der vergoldete Sarg wurde von der Firma Batesville Casket Company hergestellt[14] und kostete etwa 25.000 US-Dollar.[15] Er ist in etwa vergleichbar mit dem, in dem auch der Musiker James Brown beigesetzt wurde. Der geschlossene Sarg war mit roten Rosen sowie einem Blumengesteck aus irischen Muschelblumen bedeckt und wurde von Jacksons Brüdern in das Staples Center geleitet. Jeder von ihnen trug dabei an der Hand die den Sarg berührte einen weißen Handschuh der mit Pailletten besetzt war. Jacksons Beisetzung war ursprünglich für den 29. August, seinem 51. Geburtstag, geplant, doch durch Verschiebungen bei der Freigabe des Leichnams fand diese erst am 3. September auf dem Forest Lawn Friedhof in Glendale im US-Bundesstaat Kalifornien statt.
Die gesamte Trauerfeier wurde weltweit live im Fernsehen übertragen. Bereits vor der Veranstaltung erwartete der Veranstalter etwa eine Milliarde Fernsehzuschauer[16][17] obwohl diese Schätzung sofort als übertrieben angesehen wurde.[18] Öffentliche Übertragungen gab es unter anderem in 37 Kinos in den Vereinigten Staaten sowie in Barcelona, Berlin, Brüssel, Bukarest, Göteborg, Lissabon, London, Madrid, Malmö, Oslo, Paris, Mailand, Sevilla, Stockholm und Tallinn.[19] Eine weitere Live-Übertragung gab es um 3:00 Uhr morgens am Federation Square in Melbourne in Australien.[20]
Weltweit sahen etwa eine Milliarde Menschen die Trauerfeier im Fernsehen.[21] In den Vereinigten Staaten waren es laut Nielsen Ratings etwa 31,1 Millionen Zuschauer[18] und in Deutschland etwa 20 Millionen.[21] Zum Vergleich: das Staatsbegräbnis des früheren Präsidenten Ronald Reagan im Jahr 2004 sahen etwa 35,1 Millionen Amerikaner, die Trauerfeier für Prinzessin Diana im Jahr 1997 sahen 33,1 Millionen Amerikaner.[22] Zu weiteren Ereignissen, die – allein in den Vereinigten Staaten – Zuschauerzahlen in diesem Maße hatten, zählen mit etwa 38 Millionen Zuschauern die Amtseinführung von Präsident Barack Obama im Jahr 2009 und mit etwa 34,2 Millionen Zuschauern die Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 2008.[23] Die Trauerfeier zählt zu den meist gesehenen Ereignissen in der Online-Streaming-Geschichte.[24] Allein der amerikanischer Fernsehsender CNN verzeichnete auf seiner Website rund 9,7 Millionen Streams.[25]
Los Angeles kostete die Trauerfeier etwa 1,4 Millionen US-Dollar für 1.400 Polizisten, Müllbeseitigung, Sanitäranlagen und Verkehrskontrollen. Um die Kosten im Zaum zu halten (Los Angeles war zu diesem Zeitpunkt mit etwa 530 Millionen US-Dollar verschuldet), richtete die Stadt sogar eine Website ein, auf der sie die Fans um Spenden bat. Der Stadt-Anwalt Carmen Trutanich sagte, man könne nicht erwarten, dass die Steuerzahler eine private Veranstaltung finanzieren.[26]
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