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Österreichischer Motorenhersteller im Bombardier-Konzern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
BRP-Rotax, bis 14. Juni 2016 BRP-Powertrain,[2] ist ein österreichisches Unternehmen mit Sitz in Gunskirchen, Oberösterreich. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung und Produktion von Verbrennungsmotoren spezialisiert. BRP-Rotax ist ein Tochterunternehmen der kanadischen Firma Bombardier Recreational Products (BRP Inc.); Komplementär der GmbH & Co. KG ist die BRP-Powertrain Management GmbH, Kommanditist die BRP Holdings (Austria) GmbH.
BRP-Rotax GmbH & Co KG | |
---|---|
Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1920 |
Sitz | Gunskirchen, Österreich |
Leitung | Wolfgang Rapberger, Peter Ölsinger, Stefan Arndt |
Mitarbeiterzahl | ca. 1.435[1] |
Branche | Maschinenbau |
Website | www.rotax.com |
Stand: 2021 |
Das Unternehmen geht auf den 1858 geborenen Friedrich Theodor Gottschalk zurück. 1884 machte sich der gelernte Mechaniker und organisierte Radfahrer im heimischen Dresden als Hersteller von Messwerkzeugen selbstständig und sattelt bald auf die Herstellung von Fahrradbedarf aller Art um.[3] Gottschalk entwickelte insbesondere die in den USA erfundene Radnabe mit Freilauf weiter und produzierte sie. Im Jahr 1906 meldete er das Akronym Rotax aus lateinisch „rotanda axis“ für „rotierende Achse“ als Marke an.[4]
1920, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, folgte auf die bankrotte F. Gottschalk & Co. Aktiengesellschaft die Fahrradteile AG und deren Umfirmierung in Rotax-Werk AG.[5] Ab 1930 wurde sie schrittweise von der Fichtel & Sachs AG übernommen und nach Schweinfurt verlegt.[6] Ab April 1931 war die Rotax-Werk AG nicht mehr produzierend tätig und fokussierte sich auf den Vertrieb von Produkten.[7] 1943 bekam sie zur Tarnung der Motorenproduktion von Fichtel & Sachs diese übertragen und dazu die Reform-Werke Bauer & Co in Oberösterreich zugewiesen.[8]
Von 1945 bis 1955 unter Kontrolle der US-Militärverwaltung, wurde die Rotax-Werk AG durch den Österreichischen Staatsvertrag zu Eigentum der Republik Österreich.[9] 1959 erwarben die Lohner-Werke, die zu ihren Kunden zählten, 72 % der Aktien.[10] 1970 kaufte Rotax-Kunde Bombardier die Lohner-Werke und fusionierte sie mit der Rotax-Werk AG zur Bombardier-Rotax GmbH.[11]
Unter dem Markennamen Rotax produziert BRP-Rotax Hochleistungsmotoren für Schneeschlitten, Jet- und Sportboote, Geländefahrzeuge (ATVs und Quads), dreirädrige Roadster und für Motorräder der Hersteller Aprilia, BMW, Buell und MZ sowie für leichte Sportflugzeuge, Ultraleichtflugzeuge, Tragschrauber, Motorsegler, Drohnen, Heißluft-Luftschiffe und Karts.
Das österreichische Tochterunternehmen der BRP Inc. entwickelt und produziert Antriebssysteme für den Freizeit- und Powersportsbereich, darunter Vier- und Zweitakt-Motoren für BRP-Produkte wie Ski-Doo und Lynx Schneemobile, Sea-Doo Personal Watercraft, Can-Am Onroad- und Can-Am Off-Road-Fahrzeuge, aber auch Antriebe für den Kartsport sowie Sportflugzeuge.
Die OEM Business Unit produziert Produkte für Original Equipment Manufacturers (OEM), unter anderem Komponenten wie Zylinderblock, Zylinderkopf, Kurbelwelle und -gehäuse, Nockenwelle und Pleuel.
Rotax produziert Motoren für Ultraleichtflugzeuge, Leichtflugzeuge und unbemannte Luftfahrzeuge. Seit 1975 wurden mehr als 170.000 Einheiten der Rotax-Aircraft-Motoren verkauft. Es werden sowohl Zwei- als auch Viertaktmotoren angeboten.
Folgende Modellreihen sind in der allgemeinen Luftfahrt weit verbreitet:
Historische Motoren-Modelle (aus der Produktion genommen):
BRP-Rotax entwickelte für den Kartsport den Rotax-MAX-Motor. Diese Spezialisierung wurde aufgrund der Erfahrung in der Entwicklung und Produktion leistungsstarker 2-Takt-Motoren entschieden, wodurch das Unternehmen 1997 mit der Produktion der Motorenserie Rotax 125 MAX begann.
Rotax Motoren werden immer wieder in Waffensystemen wie Drohnen verwendet. Neben den US-amerikanischen „Predator“-Drohnen verwenden auch türkische Bayraktar-TB2-Drohnen und iranische Shahed-129-Drohnen Rotax-Motoren. Im Jahr 2020 wurde nach Kritik die direkte Lieferung in „Länder mit unklarer Nutzung eingestellt“.[19][20] Da es sich bei den Motoren aber um „Freiwaren“ handelt, die ohne behördlichen Genehmigung exportiert werden dürfen,[20] ist davon auszugehen, dass weiterhin Rotax-Motoren verbaut werden. Im Russisch-Ukrainischen Krieg wurden Bayraktar-TB2-Drohnen auf ukrainischer Seite und Shahed-129-Drohnen auf russischer Seite eingesetzt.[21] Am 20. Oktober 2022 wurde laut CNN bekannt, dass Russland iranische Dronen mit Rotax-Motoren verwendet. Dabei handelt es sich um das Modell Mohajer-6, die vom Iran seit 2018 in Massenproduktion hergestellt wird. Der zum Antrieb genutzte Motor Modell 912iS wird am Hauptsitz im oberösterreichischen Gunskirchen gefertigt.[22] Ungeachtet dieser Erkenntnisse ist Stand Juli 2023 Rotax weiterhin in Russland tätig.[23]
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