Die Ausstellung Altjapanischer Kunst (japanisch日本古美術展覧会, Nihon kobijutsu tenrankai) wurde am Dienstag, 28. Februar 1939 eröffnet, dauerte bis zum Freitag, 31. März 1939 und fand in den Staatlichen Museen Berlin statt. Aus diesem Anlass zeigte Japan in Berlin ausnahmsweise fast 30 Nationalschätze, also Kunstgegenstände, die eigentlich nicht außer Landes gebracht werden dürfen.
Die Ausstellung ist dokumentiert in dem allgemein zugänglichen Katalog Ausstellung Altjapanischer Kunst und in dem großformatigen Gedächtniskatalog der Ausstellung altjapanischer Kunst Berlin 1939 in kleiner Auflage, der die Texte auf Japanisch enthält.
Schon 1910 hatte der spätere Generaldirektor Otto Kümmel daran gedacht, die Ausstellung japanischer Kunst in London anschließend nach Berlin zu bringen, was aber nicht gelang. Dann kam der Erste Weltkrieg, in dem das bereits mit England verbundene Japan auf der Seite der Westmächte stand. 1931 kam es dann zu einer Ausstellung japanische Malerei, 1937 begann dann Kümmel, zusammen mit von Dirksen, damals Botschafter in Japan, mit einem neuen Anlauf, dem dann Erfolg beschieden war.
Unter besonderer Berücksichtigung der geschichtlichen Epochengrenzen wurde die Entwicklung der deutschen Forschung über die japanische Kunstgeschichte untersucht. Durch Vergleich der Epochengrenzen wurde dabei erkannt, dass die Ausstellung der altjapanischen Kunst 1939 die Epochen anders als ihre Vorgänger, die Pariser Weltausstellung 1900 und die japanischen bzw. ostasiatischen Kunstausstellungen von 1909 und 1912, aufgeteilt hat.
Die Epochenaufteilung von 1939 hat die Gemeinsamkeit mit dem Werk Geschichte der japanischen Kunst, das 1964 vom japanischen Kunsthistoriker Honshin Kuroda geschrieben wurde. Dieselbe Epochengrenzen gelten auch noch in den späteren Werken der japanischen Kunstgeschichte von Takeshi Kuno 1980 und von Kazuo Mochimaru 1986. Hinsichtlich dieser genauen und damals neuen Epochengrenzen kann man feststellen, dass die Ausstellung der altjapanischen Kunst 1939 der große Fortschritt in der japanischen Kunstgeschichte in Deutschland war.[1][2]
Schirmherren
Deutscher Schirmherr: Generalfeldmarschall Hermann Göring, preußischer Ministerpräsident
An Stelle des erkrankten von Dirksen verlas Otto Kümmel die Begrüßungsrede. Auf japanischer Seite gab Botschafter Ōshima seiner Freunde Ausdruck, dass alte japanische Kunstwerke in Deutschland gezeigt werden können. Weiter sprach der Leiter der japanischen Kulturmission, Marquis Inoue.
Die für die Kunstausstellung ausgewählten Räume des deutschen Museums hatten als Wandbekleidung ein Holzstabgeflecht erhalten, das den Bildern einen zurückhaltenden Hintergrund gab. Die Bilder selbst waren zur Erhöhung ihrer Wirkung meist vertieft in die Wände eingelassen und durch Glas geschützt, soweit sie nicht in Vitrinen gezeigt wurden.[3]
Leihgeber waren: Das Kaiserhaus, das Kaiserliche Museum Tōkyō, das Kultusministerium, die Kunstakademie Tōkyō, das Städtische Museum Kyōto, 24Tempel und Schreine sowie 30Privatpersonen. Die Werke sind im Katalog, wie unten angegeben, gegliedert, wobei hier die als Kulturgüter deklarierten mit den damaligen[A 2] Besitzern in Klammern aufgeführt werden.
Ende 1938 begannen deutsche Zeitungen über hundert Mal über die kommende Ausstellung zu berichten. Am Tage der Eröffnung, dem 28. Februar 1939, erschienen fünfzig Zeitungsberichte. Bis Ende März 1939, dem Ende der Ausstellung, wurde insgesamt etwa dreihundertfünfzig Mal mehr oder weniger ausführlich positiv über diese berichtet.[3]