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Dachverband medizinischer Fachverbände in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) ist der deutsche Dachverband von 183 Fachgesellschaften der Medizin.
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) | |
---|---|
Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 1962 |
Sitz | Frankfurt am Main |
Geschäftsstelle | Berlin |
Zweck | Zusammenarbeit |
Präsident | Rolf-Detlef Treede |
Geschäftsführung | Dennis Makoschey (Geschäftsstelle Berlin) |
Mitglieder | 183 wissenschaftliche Fachgesellschaften[1] |
Website | www.awmf.org |
Seit 1995 koordiniert die AWMF die Entwicklung von medizinischen Leitlinien für Diagnostik und Therapie durch die einzelnen Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Der Verband wurde am 10. November 1962 in Frankfurt am Main gegründet. Er ist als gemeinnützig anerkannt (Förderung der Wissenschaft).
Der Verein berät über grundsätzliche und fachübergreifende Angelegenheiten und Aufgaben, erarbeitet Empfehlungen und Resolutionen und vertritt diese gegenüber den damit befassten Institutionen, insbesondere auch im politischen Raum. Neben den – angesichts der zunehmenden Spezialisierung immer dringenderen – Aufgaben der inneren Zusammenarbeit will sie damit die Interessen der medizinischen Wissenschaft verstärkt nach außen zur Geltung bringen.
Einige Beispiele sind:
Der Verein ist mit seinen eigenständigen Aufgaben neben den anderen Verbänden wie Bundesärztekammer, Medizinischer Fakultätentag, Verband der Universitätsklinika Deutschlands, Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände und den Einrichtungen der Wissenschaftsförderung (z. B. DFG) eine wichtige Institution im Rahmen der Organisation medizinischer Versorgung. Der Verein bemüht sich um fruchtbare Zusammenarbeit mit den anderen Einrichtungen sowie den zuständigen politischen Gremien im Interesse des förderlichen Zusammenwirkens und einer leistungs- und zukunftsorientierten Weiterentwicklung der medizinischen Wissenschaften und ihrer Umsetzung in der ärztlichen Praxis.
Zusammen mit der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft gibt die AWMF Patientenleitlinien zu Magenkrebs, den verschiedenen Formen von Brustkrebs und des Prostatakarzinoms in allgemeinverständlichen Broschüren kostenlos heraus.[2]
Der Sitz der AWMF ist in Frankfurt am Main. Seit 2007 besteht die Rechtsform eingetragener Verein.[3] Organe des Vereins sind die Delegiertenkonferenz (Parlament) und das Präsidium.
Die AWMF betreibt seit 1990 eine ständige Geschäftsstelle in Berlin, bis 2016 war diese in Düsseldorf, seit 2017 ist sie in Berlin.
2009 hat die AWMF ein Institut eingerichtet, das AWMF-Institut für medizinisches Wissensmanagement (AWMF-IMWi). Das AMWF-IMWi ist in Marburg (Lahn) beim Fachbereich Medizin der Philipps-Universität angesiedelt.
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens hat deren Präsidium beschlossen, eine „Ehrenmedaille der AWMF“ an Persönlichkeiten zu vergeben, die sich um die Belange der wissenschaftlichen Medizin besonders verdient gemacht haben.
Die Medaille erhielten:
Stand: Januar 2024[4]
Auf dem Gebiet der Entwicklung und Implementierung Medizinischer Leitlinien und Patienteninformationen unterhält die AWMF Kooperationen im In- und Ausland.
Der Verein ist Mitglied des Guidelines International Network, Träger des Leitlinienprogramms Onkologie gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe sowie Partner von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung im Programm für Nationale Versorgungsleitlinien beim Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin.
Die Organisationen Transparency International (TI Deutschland), Leitlinienwatch und MEZIS werfen der AWMF vor, dass sie Interessenkonflikte mit der Industrie verharmlosen würde. Als Vorbild nennen sie den „Physician Payments Sunshine Act“ in den USA. Danach müsse die Industrie die Geldflüsse an alle Akteure und Akteurinnen im Gesundheitswesen offenlegen.[5]
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