Amud-Höhle
Höhle in Israel Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Amud-Höhle (hebräisch מְעָרַת עַמּוּד Məʿarat ʿAmmūd, deutsch ‚Höhle der Säule‘) ist eine paläoanthropologische und archäologische Fundstätte in Israel. Die Bezeichnung Amud (hebräisch für „Säule“) bezieht sich auf eine Steinsäule, die nicht weit vom Höhleneingang entfernt steht. Die Höhle liegt etwa 30 Meter über dem Bett des Wadi Amud, dessen Wasser in den See Genezareth fließt.
Amud-Höhle | ||
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Lage: | Israel | |
Geographische Lage: | 32° 52′ 20″ N, 35° 30′ 6″ O | |
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Besonderheiten: | fossile Neandertaler-Funde |
Die Amud-Höhle wurde ab Anfang der 1960er-Jahre von einem japanischen Team erforscht. In ihr wurden Überreste von mindestens vier Neandertalern gefunden. Ferner wurden Steinwerkzeuge aus der Epoche des Mittelpaläolithikums geborgen und mehrere Feuerstellen identifiziert.[1]
Am 28. Juni 1961 entdeckte Hisashi Suzuki die fossilen Überreste eines erwachsenen, vermutlich männlichen Neandertalers, dessen erhalten gebliebene Knochen darauf schließen lassen, dass er zu Lebzeiten rund 1,80 Meter groß war und ein Schädel-Innenvolumen von 1740 cm³ hatte. Aus der fortgeschrittenen Verknöcherung seiner Schädelnähte wurde abgeleitet, dass er etwa 25 Jahre alt wurde.[2] Das Schädel-Innenvolumen des Fossils Amud 1 gilt als das größte je bei einem homininen Fossil gefundene.[3] Das Skelett ist nahezu vollständig, jedoch in relativ schlechtem Zustand erhalten geblieben.
Verwahrort von Amud 1 ist das Institut für Anatomie der Universität Tel Aviv.
Das Fossil Amud 7 wurde 1992 von einem Team um Yoel Rak, William H. Kimbel und Erella Hovers entdeckt.[4] Es handelt sich um das teilweise erhalten gebliebene Skelett eines ungefähr zehn Monate alten Neandertaler-Kindes. Erhalten geblieben sind zerbrochene Teile des Schädels sowie der fast vollständige Unterkiefer, ferner Teile eines Schultergürtels, eines Oberarmknochens und einer Hand, etliche Wirbel und Bruchstücke von Rippen sowie Teile eines Fußes.[5]
Verwahrort von Amud 7 ist das Institut für Anatomie der Universität Tel Aviv.
Für die Neandertaler-Funde wurden anhand einer Thermolumineszenzdatierung ein Alter von 50.000 bis 70.000 Jahren berechnet.[6] Eine Elektronenspinresonanz-Datierung ergab ebenfalls Belege für ein Alter von mehr als 50.000 Jahren.[7]
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