Bis zum Jahr 1388 stand das Gebiet des Amtes Teuschnitz unter der Herrschaft reichsunmittelbarer Adeliger, dann ging es durch käuflichen Erwerb in den Besitz des Hochstiftes Bamberg über.[3][4] Ebenso wie das benachbarte bambergische Amt Kronach wurde es um die Mitte des 18.Jahrhunderts zu einem Oberamt aufgewertet.
Die Verwaltung des Amtes Teuschnitz bestand aus einem Oberamt, einem Vogteiamt, einem Steueramt und einem Centamt.[5] Die Amtsleitung hatte ein Oberamtmann, der auch als Stadt-, Amts- und Centrichter fungierte. In Personalunion nahm dieser auch die Aufgaben des Vogtes und Kastners von Rothenkirchen wahr. Zum Amtspersonal gehörten noch ein Steuereinnehmer, ein Amtsknecht sowie Schultheißen in zwölf Ortschaften des Amtsbezirks. Der Verwaltungssitz des Amtes befand sich in Teuschnitz. Das hierfür genutzte Amtshaus wurde 1844 nach einem Stadtbrand abgebrochen, an dessen Stelle befindet sich heute das Rathaus der Stadt.[6]
Das Centamt Teuschnitz war eines der 29Centämter des Hochstiftes Bamberg.[7] Sein Hochgerichtsbezirk umfasste den gesamten Vogteibezirk des Teuschnitzer Amtes sowie die Stadt Teuschnitz, die ein Mediat dieses Amtes war.[5][32] Außerdem lag auch noch das Gebiet der hochstiftischen Verwaltung Rothenkirchen in diesem Gerichtsbezirk.[2]
Steueramt
Das Steueramt Teuschnitz war eines der 46Steuerämter des Hochstiftes Bamberg.[7] Zu seinem Zuständigkeitsbereich gehörten neben den bambergischen Kammerlehen auch die Besitzungen der Stadt Teuschnitz.[33]
Die wirtschaftliche Bedeutung des Amtes für das Hochstift Bamberg war unterdurchschnittlich und wurde daher als Amt II. Klasse (von 5) geführt. Die Steuererträge des Steueramtes betrugen im Schnitt in der Amtszeit von Peter Philipp von Dernbach (1672–1683) 2200 und in der Amtszeit von Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg (1683–1693) 1682 fränkische Gulden pro Jahr.[34]
Hermann Caspary:Staat, Finanzen, Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg (1672–1693). Selbstverlag des Historischen Vereins Bamberg, Bamberg 1976, ISBN 3-87735-083-6.
Claus Fackler:Stiftsadel und geistliche Territorien 1670–1803. Eos Verlag, 2007, ISBN 978-3-8306-7268-5.
Johann Georg Prändel:Die pfalzbairische Provinz in Schwaben, die beiden Fürstenthümer Bamberg und Würzburg, und das Herzogthum Berg enthaltend. In: Erdbeschreibung der gesammten pfalzbairischen Besitzungen: mit steter Hinsicht auf Topographie, Geschichte, physische Beschaffenheit, Land- und Staatswirthschaft. Uhlmannsche Buchhandlung, Amberg 1806.
Hochstift Bamberg (Hrsg.):Bamberger Hof-Staats- und Standskalender für das Jahr 1796. Bamberg 1796.
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.):Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.):Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S.712.