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archäologische Funde frühester Epoche Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Altsteinzeit – fachsprachlich auch Paläolithikum, von griechisch παλαιός (palaios) „alt“ und λίθος (lithos) „Stein“ – war die erste und längste Periode der Urgeschichte. Sie begann vor ca. 2,5 Millionen Jahren, dauerte etwa bis 10.000 v. Chr. und bezeichnet den ältesten Abschnitt der Steinzeit[1]. Der Begriff bezieht sich auf die vorwiegenden Funde von Steinwerkzeugen, während Werkzeuge aus Knochen und Holz vergleichsweise selten gefunden werden. In Afrika wird der Begriff Early Stone Age verwendet. Auf dem amerikanischen Kontinent und in Australien ist diese Gliederung nicht üblich.
Die systematische Herstellung von Steinwerkzeugen war ein entscheidender Schritt in der Menschwerdung (Hominisation). Die Menschen der Altsteinzeit waren Jäger und Sammler.
Der britische Anthropologe Sir John Lubbock teilte in seinem 1865 erschienenen Werk Prehistoric Times die Steinzeit in die „Periode des geschlagenen Steins“ (Old Stone Age ‚Altsteinzeit‘) sowie die „Periode des geschliffenen Steins“, die er New Stone Age ‚Jungsteinzeit‘ nannte.[2]
Der Beginn des Begriffs Altsteinzeit ist an die Herstellung erster Steinwerkzeuge gekoppelt. Mit der basalen Menschheitsgeschichte in Afrika begann dort vor etwa 2,5 Millionen Jahren das Early Stone Age mit der Kultur des Oldowan. Noch ältere Steinwerkzeuge (etwa 2,6 Millionen Jahre alt) sind mutmaßlich einem noch nicht bekannten Vorfahren von Homo ergaster zuzuschreiben.[3]
Das ebenfalls dem Early Stone Age zuzurechnende Acheuléen ist durch Faustkeile charakterisiert und die erste archäologische Kultur, die flächenhaft auch in Asien und Europa nachgewiesen ist und damit die Out-of-Africa-Theorie belegt. Träger dieser Werkzeuge waren Homo ergaster bzw. Homo erectus. Das afrikanische Middle Stone Age und Later Stone Age sind zeitlich abweichend von anderen Kontinenten.
Die europäische Altsteinzeit wird in die drei Perioden Altpaläolithikum, Mittelpaläolithikum und Jungpaläolithikum unterteilt, innerhalb derer es archäologische Kulturen gibt, die über charakteristische Steinwerkzeuge abgegrenzt werden. Träger des ältesten Besiedlungshorizontes waren der bislang nur in Nordspanien so definierte Homo antecessor und im übrigen Europa Homo heidelbergensis (als europäische Ausprägung von Homo erectus). Die archäologischen Kulturen sind in geowissenschaftlicher Tradition meist nach den ersten Fundorten des jeweiligen Zeitabschnitts benannt, den so genannten Typlokalitäten. Neben dem Acheuléen wurde in Europa der – heute nur noch forschungsgeschichtlich relevante – Technokomplex des Clactonien für faustkeilfreie Inventare des Altpaläolithikums verwendet.
Das Paläolithikum endet im Vorderen Orient (Fruchtbarer Halbmond) und in China vor etwa 20.000 bis 12.000 Jahren mit einer allmählichen Ablösung der wildbeuterischen Lebensweise durch Ackerbau und Tierhaltung (Epipaläolithikum). Die produzierende Lebensweise entstand in anderen Weltregionen wesentlich später. Auch in Europa vollzog sich der Übergang zur Landwirtschaft später, hier folgte auf die Altsteinzeit zunächst die Mittelsteinzeit (Mesolithikum).
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