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Performance des Aktionskünstlers Hermann Nitsch Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die 120. Aktion (Das 2-Tages-Spiel) war eine Performance des Aktionskünstlers Hermann Nitsch, inszeniert am 1. und 2. Juli 2004 in seinem Schloss Prinzendorf in Niederösterreich. Die Aktion begann am Samstag, dem 1. Juli, um Mitternacht und endete mit dem Sonnenuntergang am Sonntag, dem 2. Juli.
Herman Nitsch inszenierte die Performance als „Bühnenweihefestspiele“ und als Ersatz für die Aufführung der Oper Parsifal in der Wiener Staatsoper. Für diese war ihm zunächst die Regieführung versprochen, dann aber per „Ausladung“ wieder entzogen worden.
Bei der „120. Aktion“ inszenierte er das Parsifal-Thema als Orgien-Mysterien-Theater, einer von ihm erfundenen Mischung aus Konzert, Theater, Performance, Weinverkostung, Selbsterfahrungskurs und Malaktion.[1]
Ein frisch geschlachteter Stier, fünf Schweine und 600 Liter Blut dienten u. a. als Material zur Darstellung einer Art Gralserzählung: Zu einer bedrohlich klingenden Klangkulisse von Blas- und Streichinstrumenten führten rund 100 Darsteller ab Samstag Mitternacht Kreuzigungs-, Speerungs- sowie Ausnehmaktionen durch.
Aufgespreizte Tierkörper wurden mit Gedärmen und Innereien gestopft und mit Wasser, Blut und Schleim übergossen. An Akteure, die an Kreuze gefesselt und denen die Augen verbunden waren, wurden Tierkadaver gebunden. Mit überdimensionalen Speeren wurde in die Tierkörper gestochen.[2] Hermann Nitsch begreift dieses Schauspiel als „Opfer für die Blutschuld des Daseins“, um durch das Ausweiden und Kreuzigen toter Tierkörper sowie das Schütten von Tierblut auf schneeweiße Laken zum Klang von Kirchenglocken die Passion Christi aufzuzeigen.[3]
Die Darsteller hatten vor dem Spektakel eine Woche lang geprobt.
Hermann Nitsch wich diesmal Protesten von Tierschützern aus, indem er von vornherein (im Gegensatz zum „6-Tages-Spiel“ 1998) auf Tierschlachtungen vor Publikum verzichtete.[4]
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