Guntram Saladin
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De Guntram Saladin (* 29. Mäi 1887 z Grällige im Lauffedaal; † 25. Novämber 1958 z Walchwyl im Zugerland) isch en Schwyzer Gërmanischt und Ortsnameforscher gsy, wo fascht 25 Jaar lang am Schwyzerischen Idiotikon gwürkt hät. Uf in gönd d Grundsätz vo de Schwyzer Fluernameschrybig zrugg.
Dialäkt: Züritüütsch |
De Saladin, wo us eme tipische Lauffetaaler und Schwarzbuebeländer Gschlächt chunt, isch de Soo vomene Sekundaarleerer gsy. S Gimnaasium hät er a de Stiftsschuel Äisidlen absolwiert. A den Uniwërsitëëte Züri und Fryburg hät er Gërmaanischi Filology gstudiert; abgschlosse hät er 1923 mit ere Dissertazioon zum Theema «Zur Siedlungsgeschichte des freiburgischen Sensebezirks».
1913/14 hät er as Primaarleerer z Walchwyl gschaffet und nach em Uniabschluss dänn vo 1923 bis 1933 am Progimnaasium z Soorsi. Gfale hät em das nöd bsunders.
I sym Elimänt isch er eerscht a synere Läbesstell am Schwyzerischen Idiotikon gsy. Deet anen isch er as Naachfolger vom Walter Clauss gholt woorden; aagfange hät er im Meerze 1933, und er isch em Wöörterbuech bis zu synere Pänsionierig Ändi 1957 tröi plibe.
Ghüraate hät de Saladin d Emma Hürlimaa, d Tochter vom Walchwyler Stëërne-Wiirt, und er isch dän au deet wone plibe. I de vile Naachrüeff ghäisst s, wie-n-er tämperemäntvoll gsy seg und wie-n-er a de Wöörterbuechsitzige für syni Sicht kämpft und gstritte heg, das d Funke nu so gstobe segid. De Redakzioonskoleeg Hans Wanner hät gmäint, de Saladin heg «seinem Taufnamen Guntram (‹Kampf› + ‹Rabe›) [...] gelegentlich mehr Ehre gemacht, als ihm förderlich war».[1] Es ghäisst aber au, er seg en villsytige Mäntsch gsy und heg schuurig gëërn dihäimen und mit Fründ Musig gmachet. Er isch äine vo nu drei Idiotikon-Redaktoore gsy, wo-n-em syni Koleegen e Fäschtschrift gwidmet händ – wo dän aber, wil er eso unerwaartet gstoorben isch, as Erinnerigsschrift hät müesen usechoo.
De Saladin isch en akrybische Wöörterbuechschryber gsy. Artikel vo im sind öppe (immer au mit alne Zämesetzigen und Abläitige!) Sprāch, sprängen, springen, stauben/stǖben, Stūd, Stud, Stifel, Stëg, stecken/stëcken, Stuck, Stump, Stampf/stampfen/Stampfi, Stand, Stupf/stupfen, Stōss/stōssen, Strich, Strūch I, II, III, strecken, Strick/stricken, Strang, sträng, dā/dō, dū, Dieb, Dāchen/Dācht, Dach, Dechel/Deckel, Tīch I, Tīch II / tīchen, doch, dūch, taderen/täderen, Täding/tädingen, Tōd/tōd/tȫden, Dūdel, Taffërnen, Taffet, Dägen, taugen, Tëgel, tëger, Teig, Tugend, decken; zäme mit nöie Redaktoore dän öppe Dill/Dili (mit em Peter Dalcher), Told/Tolder, tilggen, Tolgg I / II (mit em Ruedi Trüeb), Tolmätsch, Talpen/talpen, Gedult, Tult, Tamm I / II, verdammen (mit em Oskar Bandli).
Näbed synere Wöörterbuechaarbet hät de Saladin über hundert namekundlichi Uufsätz gschribe. Er isch au Obme vo de kantonaalzürcherische Fluernamekomissioon gsy. Im alte Chaartewëërch vo de Schwyz, em Topograafischen Atlas, sind di mäischte Fluernäme äitwäders ganz verhoochtüütscht woorde oder aber es Mischmasch zwüsched Tialäkt und Hoochtüütsch gsy, und i de Kataschterplään händ d Kantöön d Fluernäme ganz verschide notiert. Scho der Albert Baachme hät 1916 voorgschlage, me sell d Fluernäme doch i irer schwyzerische Form schrybe, und hät vier Hauptpünkt gnännt: Zum Eerschte sell me di langen i, u, ü und di zwäiluutigen ie, ue, üe laa sy und nöd wie-n-im Hoochtüütsch zu ei, au, äu/eu diftongiere reschpäktyv zu ie, u, ü monoftongiere (zum Byspii Hus, Himmelrich, Rüti, Riet, Grueb, Güetli); zum Zwäite sell me der Uusluut laa sy, wie-n-er im Tialäkt isch, aso im Faal vo Apokope ewëgglaa reschpäktyv as i und li gëë und nöd zu e, lein umsetze, nu s uursprünglich n im Uusluut sell me bhalte (zum Byspiel Hueb, Rüti, Güetli, aber Halden für /Haldə/); zum Dritte sell me s ch im Aa-, In- und Uusluut laa sy und nöd zu k verändere (zum Byspiil Chrutgarten, Walchi, Birch), und zum Vierte sell me gg und ck laa sy, wies im Tialäkt uusgsproche wëërded, und nöd äifach zu ck mache (zum Byspiil Brugg).[2] Dëë Voorschlaag isch doozmaal nanig guet aachoo. De Saladin hät en i de Dryssgerjaar aber wider uufgriffe und verfyneret, es isch e groossi Diskussioon loosgange – und er hät sich duregesetzt.
S Prinzip isch äifach: En Fluername notiert mer esoo, wie-n-er im Tialäkt gsäit wird. Me schrybt en aber nöd i Dieth-Schrybig, aso ooni all die umständliche Toppelbuechstabe – es sei dänn, me tëët en suscht missverstaa: Hus (nöd Huus, wil jede das automaatisch richtig list), aber öppe Leebere (ooni die ee-Vertopplig chönt me susch Läbere läse, was faltsch wëër). Isch es Woort mee oder weniger wie-n-im Hoochtüütsch, dänn laat me di hoochtüütsch Schrybig la staa (aso Berg, nöd Bäärg) – dëë Punkt hät fryli Gränzfäll, wo immer wider zu Unzfridehäit gfüert händ. Und: s n im Uusluut blybt, au wänns im Tialäkt ewëgggfalen isch, wils schwyzertüütsch /Haldə/ isch ekäis hoochtüütsches «Halde», näi, es chunt vom alte Dativ und Akkusativ «(an der, an die) Halden» – au dëë Punkt git bis hüt z rede. Die Regle hät d Äidgnosseschaft 1948 voorgschribe.[3] Ire Voortäil lyt uf de Hand: Me cha d Näme dialäktaal notiere, tuet das aber imene Schriftbild, wo me liecht cha schryben und liecht cha läse. Kantonaali Abwychigen im Detäi gits aber – i de letschte Zyt sogaar immer mee –, und zwee Kantöön, s Tuurgi und Schafuuse, sind i jüngschter Zyt ganz uf Dieth umgschwänkt – was au wider zu vil Stryt gfüert hät.
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