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De Walter Fröhlich, (auch Wafrö, Pseudonym Urban Klingele,[1] (* 9. Januar 1927 z Radolfzell; † 7. November 2013 z Singe) isch en deitsche Journalist, Schriftsteller, Musiker und Fotograf gsi, wo vor allem als Fasnetmacher, Kabarettischt, Kolumnischt und Mundartautor im bodeseealemannische Dialekt vu Konstanz und em Hegau bekannt woren isch.
Dialäkt: Bodeseealemannisch (Linzgau) |
De Walter Fröhlich isch sinne erschte 24 Johr z Konstanz ufgwagse und hot ibber 50 Johr z Singe gläbt.[2] Er hot noch de Schuel e Banklehr gmacht, isch no aber zum Kriegsdinscht iizoge wore und i Gfangeschaft kumme. Noch em Zwoite Weltkrieg hot er zerscht e Redaktionsvolontariat und no e Stell als Redakteer i de Deutsche Bodensee-Zeitung in Konstanz gkrieht. Vu 1952 bis zu sinere Rente hot er bi de Firma Alusuisse in Singen i de Werbung, als Fotograf und Redakteer vu de Werkszeitung „Arbeitskamerad“ gschaffet.[3] Er isch 2013 an em Herzinfarkt gstorbe und uff em Singener Waldfriedhof bgrabe.[4][5][6]
De Fröhlich isch lang i de Fasnet am Ort unter anderem als Dichter und Bütteredner aktiv gsi. Er hot de Singener Narrenspiegel begründet. Vu 1957 bis 1962 hot er zum jewiilige Fasnetmotto vu de Poppelezumft Singe alemannische Lieder dichtet und vertoont, wo heit no i de Singemer Fasnet populär sind.
Gege End vu de 50er Johr hot er aagfange, all Woch e Dialektkolumne im Schwarzwälder Bote schriibe, bis der si 15 Johr später us Singe zruckzoge hot. Vu 1985 bis 2010 hot er no die Wochekolumne im Singemer Wocheblatt wider ufgnumme. Mit alefänzige Anmerkunge zu me Buech mit Holzschnitt zu de Fasnet und oegeständige Vereffentlichunge vu sinere Kolumne im Wocheblatt hot er aagfange au Biecher schriibe.
Seither hot er e ganze Roihe Biecher mit Gedicht oder ironische Kurztext zu Alltagstheme uf alemannisch vereffentlicht. Denebe hot er mehfach Artikel zu Mundart und Persenlichkeite vum Bodeseeraum unter anderem im Singemer Johrbuech und im Konstanzer Almanach publiziert. Dezue war er mit Lesunge und Vorträg zum Thema Mundart au iber de Bodeseeraum naus unterwäegs.[7]
S Pseidonym Urban Klingele hot de Walter Fröhlich fir sine Kolumne im Singemer Wocheblatt gwählt.[8] De Name wafrö, won-er gern bruucht hot, isch sin aalts Redaktionskirzel vu de Zeitung.
Er hot sich in Singe wohlgfühlt, gern dett gschafft und hot dett Erfolg ghät. Im Herze isch er immer mit Konschtanz verbunde bliebe: „Ein Konstanzer wird immer ein Konstanzer bleiben ...“ So war er Burgherr bi de Niederburg, Ehrenelefant bi de Elefanten und Ehrenplätz bei de Blätlebuebe.[9]
D Haupttheme vum Wafrö sind us em Alltag ggriffe. Er hot sich gern humorvoll und ironisch mit Schwäche vu sich und sine Mitmensche, oder mit Fehlentwicklunge i de moderne Gsellschaft usenand gsetzt. E große Rolle hot au de Dialekt spilt, wo sine Text dri verfasst sind. E großes Aalige isch em s gsi, zum de Dialekt ferdere und erhalte. Des hot sich au i Wertersammlunge (z. B. Alemannisch für Anfänger) nidergschlage.
Fir d Singener Poppele-Zunft hot er es Fasnetlied „S' goht degege“ gschribbe. Sinne Bütterede hond immer de Punkt troffe. Aber am Schluss isch er immer versöhnlich blibbe.[10] Er war Ehrerat vu de Poppelezunft Singen, Ehreblätz vu de Blätzlebuebe Konstanz, Burgherr vu de Narregsellschft Niederburg und 1. Träger vum Alefanz-Orden vum Fasnachtsmuseum Langenstein. Er isch en Ghostwriter und en Lektor fir Fasnetsredde gwäse und hot 1957 de Singener Narrenspiegel erfunde.[11] Er hot in sinne Büttenrede bissig sei könne.[12]
Er war en Menschefreund mit Humor und Geischt (Alfred Heizmann),[13] en kritische Geist (Sohn Johannes Fröhlich),[14] en alemannisches Urgestein (Kreisarchivar Franz Götz), hot Zuversicht und Muet gäbbe (Sohn Thomas Fröhlich),[15] war warmherzig und hot en hintergründige Humor ghät (Rosemarie Banholzer)[16] und hot sich offe zu sinnere Mundart bekennt (Walter Möll).[17]
„De Vorarbeiter isch scho en größere Schef, de Meischter no en größere, de Abteilungsleiter scho en große, und denn kummed se so nano, vu de Prokurischte bis zu de Direktore i de Induschtrie, und do schpielt de Hierarchie a saugroße Rolle. Alles isch durchorganisiert, und wenn oner nint wore isch, no schafft mer schnell en Zwischedienschtgrad, no isch der au ebbes.“
„Mer schwätzt aber it iberall gliich, s' giit en Hufe eigne-uigne-oagne-oegne-oogne Dialekte, wo denn je nachdem, wo mer isch sich andersch alosed.“
Für sinne Verdienschte um de alemannische Dialekt hot er mehrere Auszeichnunge kriegt.[20]
En Teil vu sinne Biecher, Texte und Schwarz-Weiß-Negative gond an es Singener Stadtarchiv.[22] De Nachlass isch in mehr als 69 Ordner enthalte. Es sind Fotografie vu de Titelseite vu de Werkszeitschrift „Arbeitskamerad“, d Glosse „Wafrös würziges Wochenragout“, d Bütterede fir d Fasnet und sinne Verse us de Mundartdichtung.[23]
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