en ehmolegi antiki Stadt From Wikipedia, the free encyclopedia
Troja oder Troia (griech.Τροία, Τροίη; latiin.Troia, Ilium; türkisch: Truva) isch en antiki Stadt gsi. Si het nach hütiger Lehrmeinig i de Landschaft Troas im Nordweste vo de hütige Türkyy gläge. I den Altertumswüsseschafte wird di latiinischi Schrybwys Troia bruucht, wil si de altgriechische Schrybwys entspricht.[1]
D Historizität und d Lokalisierig vo Troja isch umstritte. E verbreiteti Forschigsmeinig verortet Troja aber uf em Hügel Hisarlık Tepe i de Provinz Çanakkale, wo im 19. Jahrhundert de dütschi Archäolog Heinrich Schliemann im grosse Stil usgrabe het. Sythär het mer Sidlige gfunde, wo sich über e lange Zytruum erstrecket: vom 5. Jahrtuusig v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. De Fundplatz isch es UNESCO-Wälterb.
Troja het sich sehr wahrschynlich uf em 15Meter hööche Sidligshügel Hisarlık (türkisch für „Burghügel“) a de Dardanellen befunde. Es isch möglich, dass die Sidlig syt de Bronzezyt de Zuegang zum Schwarze Meer kontrolliert het. D Schiff het no nid gäge de Wind chrüüze chönne. Luut em Manfred Korfmann hend si dahär im Hafe vo de Feschtig uf günstigi Wind gwartet. De Wägzoll und d Lotse- und Schutzgebühre, wo d Schiff z Troja hend müesse usrichte, heiged d Stadt riich gmacht. Die Aasicht isch aber umstritte: Me bezwyflet sowohl s Vorligge vonere substantielle Schifffahrt vom Mittelmeer is Schwarzi Meer scho i de spate Bronzezyt wie au d Tatsach, dass defür de Hafe vo de Festung aagstüürt worde wäri.
I de Antike isch de Ort dur d Dichtung Ilias vom Homer berüehmt worde, wil er de sagehafti Trojanischi Chrieg beschribe het. No i de Spaatantike sind dr Ort und syni sagehafte Helde im Römische Riich hoch verehrt worde, und de Hügel Ilium isch wytume bekannt gsi. Wo s christliche Mittelalter aagfange het, isch Troja (und demit au d Laag vo de Stadt) i Vergässeheit ggrate.
D Existänz und d Laag vo Troja gehöred syt zwei Jahrhunderte zu den umstrittene Theme vo dr Archäology. Di underschidliche Meinige hend schlussändlich i de Troja-Debatte gmündet. Hüt isch d Mehrheit vo de Altertumswüsseschaftler der Aasicht, dass ei Sidligsschicht uf em Hisarlık das vom Homer beschribene Troja isch. Bim Homer wird dr Ort vor allem Ilios (griech. Ἴλιος) gnännt und an einere Stell Ilion (Ἴλιον). Unklar blybt, inwiewyt em Homer syni Schilderig vomene Chrieg um Troja zuetrifft.
Fach- und Sachbüecher
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg: Troia. Traum und Wirklichkeit. Theiss, Stuttgart 2001, ISBN 3-8062-1543-X.
Hans-Joachim Behr, Gerd Biegel und Helmut Castritius (Hrsg.): Troia– Traum und Wirklichkeit: Ein Mythos in Geschichte und Rezeption. Tagungsband zum Symposion im Braunschweigischen Landesmuseum am 8. und 9. Juni 2001 im Rahmen der Ausstellung „Troia: Traum und Wirklichkeit“. Braunschweigisches Landesmuseum, Braunschweig 2003, ISBN 3-927939-57-9.
Birgit Brandau, Hartmut Schickert und Peter Jablonka: Troia. Wie es wirklich aussah. Piper, München 2004, ISBN 3-492-04610-X.
Birgit Brandau: Troia. Eine Stadt und ihr Mythos. Lübbe, Bergisch Gladbach 1997, ISBN 3-404-64165-5.
Dieter Hertel: Troia. Archäologie, Geschichte, Mythos. Beck, München 2001, ISBN 3-406-44766-X.
Dieter Hertel: Die Mauern von Troia: Mythos und Geschichte im antiken Ilion. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50444-2.
Manfred Korfmann und Dietrich Mannsperger: Troia. Ein historischer Überblick und Rundgang. Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1369-0.
Manfred Korfmann (Hrsg.): Troia. Archäologie eines Siedlungshügels und seiner Landschaft. Philipp von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-3509-1.
Joachim Latacz: Troia und Homer. Der Weg zur Lösung eines alten Rätsels. 6., aktualisierte und erweiterte Auflage. Koehler & Amelang, Leipzig 2010, ISBN 978-3-7338-0332-2.
Heinrich Schliemann: Troja. Ergebnisse meiner neuesten Ausgrabungen. Nachdruck der Originalausgabe von 1884. Harenberg Kommunikation, Dortmund 1984, ISBN 3-88379-439-2.
Raoul Schrott: Homers Heimat: Der Kampf um Troia und seine realen Hintergründe. Hanser, München 2008, ISBN 978-3-446-23023-1.
Michael Siebler: Troia– Mythos und Wirklichkeit. Reclam, Stuttgart 2001, ISBN 3-15-018130-5.
Christoph Ulf (Hrsg.): Der neue Streit um Troia. Eine Bilanz. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50998-3 (2. Auflage 2004).
Alexandra Villing, Lesley J. Fitton, Victoria Donnellan, Andrew Shapland: Troja – Mythos und Wirklichkeit. WBG Zabern, Darmstadt 2020.
Kordula Wolf: Troja– Metamorphosen eines Mythos. Französische, englische und italienische Überlieferungen des 12. Jahrhunderts im Vergleich (=Europa im Mittelalter. Abhandlungen und Beiträge zur historischen Komparatistik. Band 13). Akademie Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-05-004580-1.
Eberhard Zangger: Die Luwier und der Trojanische Krieg. Orell Füssli, Zürich 2017, ISBN 978-3-280-05647-9.
Martin Zimmermann (Hrsg.): Der Traum von Troia. Geschichte und Mythos einer ewigen Stadt. Beck Verlag, München 2006, ISBN 3-406-54376-6.
Thomas Zimmermann: Die bronze- und früheisenzeitlichen Troiafunde der Sammlung Heinrich Schliemann im Römisch-Germanischen Zentralmuseum (=Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher Altertümer. Band 40). Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, Mainz 2007, ISBN 978-3-7954-2007-9.
Fiktionali Büecher
Peter Ackroyd: The Fall of Troy. Novel. Vintage-Books, London 2007, ISBN 978-0-09-949275-7.
Margaret George: Helena, genannt die Schöne. Mein Leben zwischen Sparta und Troja. Roman. Verlag Lübbe, Bergisch Gladbach 2009, ISBN 978-3-404-16320-5.
Jean Giraudoux: Der trojanische Krieg findet nicht statt („La guerre de Troie n’aura pas lieu“). Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-596-27033-2.
Georg Gotthart: Zerstoerung der grossen vnd vesten Koeniglichen Statt Troia oder Jlio. (Aufführung 1598 in Solothurn). Druck: Wilhelm Mäss, Freiburg (Schweiz) 1599.
Jean-Baptiste Le Chevalier: Reise nach Troas oder Gemälde der Ebene von Troja in ihrem gegenwärtigen Zustande. [Voyage de la Troade, 1791]. Bearbeitet von Carl Gotthold Lenz. Rinck und Schnuphase, Altenburg und Erfurt 1800.
Colleen McCullough: Das Lied von Troja („The Song of Troy“, übersetzt durch Ulrike v.Sobbe). C.Bertelsmann Verlag, München 2000, ISBN 3-570-00217-9.