Dr Heinemann het ab 1919 an dr Universitete z Münster, z Marburg, z München, z Göttingen un z Berlin Rächtswissenschafte studiert un 1922 s erscht juristisch Staatsexame gmacht. Anne 1922 het er an dr Philipps-Universitet z Marburg zum Dr. phil. promoviert, 1926 het er s zwait Staatsexame gmacht. Vu 1926 bis 1928 het er z Exxen as Rächtsaawalt gschafft. 1929 het er z Münster zum Dr. jur. promoviert. Vu 1929 bis 1949 het er as Juschtiziar vu dr Rhynische Stahlwärch z Essen gschafft. In dr Zyt vum Nationalsozialismus isch er Rächtsberoter vu dr Bekännende Chilche gsii. Är het si aber nit bolitisch engaschiert, sunder het water as Jurischt gschafft. Vu 1933 bis het er e Lehrufdrag fir Bärg- un Wirtschaftsrächt an dr Universitet z Köln ghaa. Vu 1936 bis 1949 isch er au no Bärgwärchdiräkter bi dr Rhynische Stahlwärch z Essen gsii.
Noch em Chreg het dr Heinemann im Oktober 1945 mit andere Rotsverdrätter vu dr Evangelische Chilche z Dytschland (EKD) s Stuegerter Schuldbekänntnis unterschribe. Bis 1955 isch er erschte Bresidänt im Rot vu dr EKD gsii, wun er bis anne 1967 Mitglid din gsii isch. Vu 1949 bis 1962 isch er Mitglid vu dr Laitig vu dr Evangelische Chilche im Rhyland gsii. vu 1949 bis 1955 derzue as Präses vu dr gsamtdytsche Synode vu dr EKD.
Dr Heinemann het zue dr Mitgrinder vu dr CDU ghert. Vu 1946 bis 1949 isch er Oberburgermaischter vu Essen gsii, vu 1946 bis 1950 CDU-Landdagsabgordnete z Nordrhy-Weschtfale un vu 1947 bis 1948 Juschtizminischter vum Land Nordrhy-Weschtfale. Vu 1949 bis 1950 isch er derno im Kabinett vum Konrad AdenauerBundesminischter vum Innere gsii. Wäg dr Widerbewaffnig, wu vum Adenauer yyglaitet woren isch, isch er anne 1950 als Inneminischter zruggdrätte.[1][2] Anne 1952 het er d CDU verloo un di Gsamtdytsch Volksbartei (GVP) mitgrindet. Anne 1957 isch er dr SPD byydrätte. Von 1966 bis 1969 isch dr Heinemann im Kabinett vum Kurt Georg Kiesinger (Großi Koalition) Bundesminischter vu dr Juschtiz gsii.
Am 5. Merz 1969 isch er vu dr Bundesversammlig im dritte Wahlgang zum Bundesbresidänt gwehlt wore. Är het s Amt derno am
1. Juli 1969 aadrätte as Noofolger vum Heinrich Lübke. Dr Heinemann het si as „Burgerbresidänt“ gsääne. Är het ylmol Sischtemmängel vu dr Noochriegsdemokraty kritisiert un het versuecht, d Aigeninitiativ vu dr Burger gegeniber Barteie z sterke. Us Altersgrind het er uf e Kandidatur fir e zwooti Amtszyt verzichtet un isch zum 30. Juni 1974 us em Amt gschide.
Syt 1926 isch dr Heinemann mit dr Hilda Ordemann (1896-1979) ghyrote gsii. Si hän vier Chinder zäme ghaa, d Uta (* 1927), d Christa (* 1928), d Barbara (* 1933) un dr Peter (* 1936).
Die Spartätigkeit der Essener Kruppschen Werksangehörigen unter besonderer Berücksichtigung der Kruppschen Spareinrichtungen. Dissertation, 1922.
Die Verwaltungsrechte an fremdem Vermögen. Dissertation, 1929.
Aufruf zur Notgemeinschaft für den Frieden Europas. Reden auf einer öffentlichen Kundgebung im Landtagsgebäude Düsseldorf. Mit Helene Wessel und Ludwig Stummel, 1951.
Deutsche Friedenspolitik. Reden und Aufsätze. Verlag Stimme der Gemeinde, Darmstadt 1952.
Deutschland und die Weltpolitik. Hrsg. Notgemeinschaft für den Frieden Europas, 1954.
Was Dr. Adenauer vergißt. Frankfurter Hefte 1956.
Arbeitstagung „Verständigung mit dem Osten?“ am 24. u. 25. März 1956 im Hotel Harlass in Heidelberg. Hrsg. Ehrenberg Verband Nordbadische Volkshochschulen, 1956.
Im Schnittpunkt der Zeit. Mit Helmut Gollwitzer, Reden und Aufsätze, Verlag Stimme der Gemeinde, Darmstadt 1957.
Der Bergschaden. Engel Verlag, 3. Auflage, 1961.
Verfehlte Deutschlandpolitik. Irreführung und Selbsttäuschung. Artikel und Reden, Stimme-Verlag, Frankfurt/M 1966.
Warum ich Sozialdemokrat bin. Hrsg. SPD-Vorstand, 1968.
Gedenkrede zum 20. Juli 1944. Lettner-Verlag, 1969.
Zur Reichsgründung 1871 – Zum 100. Geburtstag von Friedrich Ebert. Kohlhammer, Stuttgart 1971.
Plädoyer für den Rechtsstaat. Rechtspolitische Reden und Aufsätze. C.F. Müller, 1969.
Reden und Interviews des Bundespräsidenten (1. Juli 1969 – 30. Juni 1970). Hrsg. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 5Bände, 1970–1974.
Versöhnung ist wichtiger als ein Sieg (=Erbauliche Reden3). Vier Weihnachtsansprachen 1970–1973 und H. Gollwitzers Ansprache bei der Beerdigung von G.Heinemann 1976. Neukirchen 1976.
Reden und Schriften:
Band I: Allen Bürgern verpflichtet. Reden des Bundespräsidenten 1969–1974, Frankfurt/M 1975.
Band II: Glaubensfreiheit – Bürgerfreiheit. Reden und Aufsätze zur Kirche, Staat – Gesellschaft. Hrsg. Diether Koch (mit thematisch geordneter Bibliographie), Frankfurt/M 1976.
Band III: Es gibt schwierige Vaterländer … Aufsätze und Reden 1919–1969. München 1988, Hrsg. Helmut Lindemann, Frankfurt 1977.
Band IV: Unser Grundgesetz ist ein großes Angebot. Rechtspolitische Schriften. Hrsg. Jürgen Schmude, München 1989.
Wir müssen Demokraten sein. Tagebuch der Studienjahre 1919–1922. Hrsg. Brigitte und Helmut Gollwitzer, München 1980.
Der Frieden ist der Ernstfall. Hrsg. Martin Lotz, Kaiser Traktate 59, München 1981 (14 Texte 1951–1973).
Einspruch. Ermutigung für entschiedene Demokraten. Hrsg. Diether Koch, Verlag J.H.W. Dietz Nachfolger, Bonn 1999, ISBN 3-8012-0279-8.
Gustav W. Heinemann. Bibliographie. Hrsg. Friedrich-Ebert-Stiftung, Archiv der sozialen Demokratie, bearbeitet von Martin Lotz, Bonn-Bad Godesberg 1976 (1.285 Titel von 1919 bis 1976).
Biografischs
Helmut Lindemann: Gustav Heinemann. Ein Leben für die Demokratie. Kösel-Verlag, München 1986 (1.Auflage 1978), ISBN 3-466-41012-6.
Carola Stern: Zwei Christen in der Politik. Gustav Heinemann, Helmut Gollwitzer. Christian Kaiser, München 1979, ISBN 3-459-01229-3.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Gustav Heinemann. Christ, Patriot und sozialer Demokrat. Eine Ausstellung des Archivs der sozialen Demokratie. (Begleitheft zur Ausstellung, Bonn).
Hermann Vinke: Gustav Heinemann. Lamuv-Verlag, Bornheim-Merten 1986, ISBN 3-88977-046-0.
Rudolf Wassermann: Gustav Heinemann. In: Claus Hinrich Casdorff: Demokraten. Profile unserer Republik. Königstein/Taunus 1983, S.143–152.
Ruth Bahn-Flessburg: Leidenschaft mit Augenmaß. Fünf Jahre mit Hilda und Gustav Heinemann. Christian Kaiser Verlag, München 1984, ISBN 3-459-01564-0.
Thomas Flemming: Gustav W. Heinemann. Ein deutscher Citoyen. Biographie. Klartext, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0950-2.
Chilcheverdrätter
Ulrich Bayer: Zwischen Protestantismus und Politik. Gustav Heinemanns Weg im Nachkriegsdeutschland 1945 bis 1957. In: Jörg Thierfelder, Matthias Riemenschneider (Hrsg.): Gustav Heinemann. Christ und Politiker. Mit einem Geleitwort von Manfred Kock. Hans Thoma Verlag, Karlsruhe 1999, S.118–149.
Werner Koch: Heinemann im Dritten Reich. Ein Christ lebt für morgen.ISBN 3-7615-0164-1.
Manfred Wichelhaus: Religion und Politik als Beruf. In: Bergische Blätter 1979, Heft7, S.12–2100813X.
Manfred Wichelhaus: Politischer Protestantismus nach dem Krieg im Urteil Gustav Heinemanns. In: Titus Häussermann und Horst Krautter (Hrsg.): Die Bundesrepublik und die Deutsche Geschichte. Gustav-Heinemann-Initiative, Stuttgart 1987, S.100–120.
Joachim Ziegenrücker: Gustav Heinemann – ein protestantischer Staatsmann. In: Orientierung. Berichte und Analysen aus der Arbeit der Evangelischen Akademie Nordelbien. Heft4 (Okt.–Dez. 1980), S.11–23.
Bolitiker
Dieter Dowe, Dieter Wunder (Hrsg.): Verhandlungen über eine Wiedervereinigung statt Aufrüstung! Gustav Heinemann und die Eingliederung der Bundesrepublik in das westliche Militärbündnis. Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 2000, ISBN 3-86077-961-3 (Friedrich-Ebert-Stiftung / Gesprächskreis Geschichte; Bd.39).
Gotthard Jasper: Gustav Heinemann. In: Walther L. Bernecker, Volker Dotterweich (Hrsg.): Persönlichkeit und Politik in der Bundesrepublik Deutschland, Bd.1. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1982, ISBN 3-525-03206-4, S.186–195.
Diether Koch: Heinemann und die Deutschlandfrage. Christian Kaiser, München 1986, ISBN 3-459-00813-X.
Diether Posser: Erinnerungen an Gustav W. Heinemann. Vortrag einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung und des Bundesarchivs am 25. Februar 1999 im Schloß Rastatt. Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, Historisches Forschungszentrum, Bonn 1999, ISBN 3-86077-810-2 (Friedrich-Ebert-Stiftung / Gesprächskreis Geschichte; Bd.24).
Jörg Treffke: Gustav Heinemann, Wanderer zwischen den Parteien. Eine politische Biographie. Schöningh, Paderborn (u.a.) 2009, ISBN 978-3-506-76745-5.
Hans-Erich Volkmann: Gustav W. Heinemann und Konrad Adenauer. Anatomie und politische Dimension eines Zerwürfnisses. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, Jg.38, 1987, H.1, S.10–32.
Jürgen Wendler: Im aufrechten Gang durch wechselvolle Zeiten. Von Gustav Heinemann, der heute 100 Jahre alt geworden wäre, können Demokraten immer noch viel lernen. In: Weser Kurier, 23. Juli 1999.
Rainer Zitelmann: Demokraten für Deutschland: Adenauers Gegner – Streiter für Deutschland. Ullstein TB Zeitgeschichte, Frankfurt/M. 1993, ISBN 3-548-35324-X.
Bundespräsident
Joachim Braun: Der unbequeme Präsident. C.F. Müller, Karlsruhe 1972, ISBN 3-7880-9557-1.
Gustav W. Heinemann, Heinrich Böll, Helmut Gollwitzer, Carlo Schmid: Anstoß und Ermutigung. Bundespräsident 1969–1974. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1974, ISBN 3-518-02046-3.
Hermann Schreiber, Frank Sommer: Gustav Heinemann, Bundespräsident. Fischer-TB (1.Auflage 1969), Frankfurt/Main 1985, ISBN 3-436-00948-2.
Ingelore M. Winter: Gustav Heinemann. In: Unsere Bundespräsidenten. Von Theodor Heuss bis Richard von Weizsäcker. Sechs Porträts. Düsseldorf 1988, S.91–129.
Daniel Lenski: Von Heuss bis Carstens. Das Amtsverständnis der ersten fünf Bundespräsidenten unter besonderer Berücksichtigung ihrer verfassungsrechtlichen Kompetenzen. EKF, Leipzig/Berlin 2009, ISBN 978-3-933816-41-2.