Papiertheater
Kleine Bühne aus Papier, auf der sich die technische Vielfalt einer Menschenbühne in modellmäßiger Form nachahmen oder erproben lässt / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Unter dem Namen Papiertheater fasste der Sammler und Spieler Walter Röhler Mitte des 20. Jahrhunderts alle Bezeichnungen, die im 19. Jahrhundert für diese Theater gebräuchlich waren, zusammen. Er definierte „Papiertheater“ folgendermaßen: „Kleine Bühne aus Papier, auf der sich die technische Vielfalt einer Menschenbühne in modellmäßiger Form nachahmen oder erproben lässt“.[1]
Um das Jahr 1810 entstanden diese Miniaturbühnen in Deutschland und England und etwa zeitgleich mit ihnen auch Ausschneidebögen wie Papiertheaterbögen, Modellbaubögen von Bauwerken und Obladen als Erinnerungskultur. Sie waren im Biedermeier Bestandteil der sogenannten „Bilderbogenkultur“ des 19. Jahrhunderts. Vorläufer waren die Papierkrippen, Guckkästen und „Mandlbögen“ (Personalbögen zu Berufsgruppen und dem Militär). Als Mittel einer Wissensaneignung und kulturellen Prägung der Zeit hat das Papiertheater in fast keinem bildungsbürgerlichen Haus gefehlt.