Kreis Bad Liebenwerda
Kreis in der DDR Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Kreis Bad Liebenwerda war ein Kreis im Bezirk Cottbus in der DDR.
Nach der Verwaltungsreform, die am 25. Juli 1952 in Kraft trat, wurde der Kreis Bad Liebenwerda aus dem ehemaligen Landkreis Liebenwerda gebildet.[1] Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Bad Liebenwerda umbenannt.[2] Anlässlich der Wiedervereinigung im August 1990 wurde der Landkreis Bad Liebenwerda ein Landkreis nach deutschem Kommunalrecht. Am 6. Dezember 1993 ging der Landkreis Bad Liebenwerda im Zuge der Kreisreform in Brandenburg mit den Landkreisen Herzberg und Finsterwalde im Landkreis Elbe-Elster auf.[1] Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Bad Liebenwerda.
Der Kreis Bad Liebenwerda lag im Südwesten des Bezirkes Cottbus. Geographisch gehörte der Kreis zum Breslau-Magdeburger Urstromtal.
Die mittlere Nord-Süd-Ausdehnung betrug 16 km und die mittlere Ost-West-Ausdehnung 35 km.
Die Koordinaten lagen zwischen 13°15’ bis 13°45’ Ost und bei 51°30’ Nord.
Die Fläche des Kreises betrug 599,4 km². Zum Vergleich: Die Fläche des Bezirks Cottbus betrug 8260 km². Seine landwirtschaftliche Nutzfläche umfasste etwa 35.760 ha, seine Gewässerfläche etwa 950 ha und seine Waldfläche etwa 5900 ha.
Im Jahr 1957 hatte der Kreis etwa 59.400 Einwohner, 1980 waren es etwa 56.000. Der Bezirk Cottbus hatte in diesem Jahr 825.021 Einwohner.
Die Bevölkerungsdichte belief sich im Jahr 1957 auf 99 und 1980 auf 93 Einwohner je km².
Angrenzende Kreise waren:
Die Landschaftsschutzgebiete dienten in erster Linie der Erholung der Bevölkerung. Landschaftverändernde Maßnahmen bedurften der Zustimmung der zuständigen örtlichen Räte. Sie wurden in Zusammenarbeit zwischen dem Naturschutzbeauftragten des Rates des Kreises mit der Kreisplankommission für die Landschaftsschutzgebiete in Landschaftspflegeplänen erschlossen. Die Landschaftsschutzgebiete im Kreis Bad Liebenwerda waren die Elbaue Mühlberg, der Burgwall Kosilenzien, Lampfert bei Kröbeln, Lampfert bei Wahrenbrück, die Elsteraue bei Bad Liebenwerda und die Merzdorfer-Hirschfelder Höhen.[3]
Als Naturschutzgebiete im Kreis Bad Liebenwerda waren das NSG „Gänsewinkel - Alte Röder“ bei Prieschka, bei Hohenleipisch „Der Loben“ und der „Suden“ bei Gorden ausgewiesen.[3]
Am 25. Juli 1952 wurde der Kreis Bad Liebenwerda aus dem ehemaligen Landkreis Liebenwerda gebildet, dabei wurden die Orte Drasdo, Falkenberg/Elster, Kölsa, München/Elster, Langennaundorf, Schmerkendorf sowie Uebigau und Wiederau in den Kreis Herzberg eingegliedert.
Außerdem wurden die Gemeinden Frauwalde, Grünewalde, Großkmehlen, Kleinkmehlen, Koyne (zu Kleinleipisch), die Stadt Ortrand sowie die Gemeindeteile Bockwitz, Dolsthaida, Kleinleipisch, Mückenberg und Naundorf der damaligen Großgemeinde Lauchhammer in den östlich gelegenen Kreis Senftenberg eingegliedert.
In den Kreis Torgau im Bezirk Leipzig wurden Kötten, Packisch und Stehla eingegliedert.
Am 1. Juli 1954 wechselte die Gemeinde Prösen aus dem Kreis Riesa im Bezirk Dresden in den Kreis Bad Liebenwerda.
1990 wurden die DDR-Bezirke aufgelöst und die bis 1952 bestehenden Länder wiederhergestellt. In den Grenzkreisen mehrerer Bezirke fanden Bürgerbefragungen zur zukünftigen Länderzugehörigkeit statt, so auch im Kreis Bad Liebenwerda. Am 20. Juli 1990 stimmten für Sachsen 53,1 Prozent, für Brandenburg 25,5 Prozent und für Sachsen-Anhalt 21,4 Prozent (Wahlbeteiligung 58,5 Prozent). Der Kreistag entschied sich aber am Tag danach für eine Zugehörigkeit zu Brandenburg.[4]
Vorsitzender des Rates des Kreises
Amtszeit | Name |
---|---|
1990–1993 | Andreas Buschbacher |
1993–1994 | Walter Kroker |
Der Kreis Bad Liebenwerda war ein Industrie-Agrar-Kreis. Nennenswerte Industrie gab es im Raum Elsterwerda und Bad Liebenwerda. Etwa 31 % der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiteten in der Industrie, 22 % in der Landwirtschaft.
Wichtige Betriebe der Metallverarbeitung waren der VEB Anlagenbau Impulsa, der VEB Schraubenwerk in Elsterwerda und der VEB Robotron (ehemals Firma Reiss) in Bad Liebenwerda. Betriebe der Leichtindustrie waren der VEB Möbelindustrie Mühlberg und der VEB Steingutwerk Elsterwerda. Baumaterialien wurden im VEB Zuschlagsstoffe und Spezialsande Haida, im VEB Elbekies Mühlberg und der Baubeschlagfabrik Elsterwerda produziert.
Wichtige Betriebe der Land- und Nahrungsgüterwirtschaft waren der VEB Zuckerfabrik Brottewitz (die einzige Zuckerfabrik im Bezirk Cottbus), die VdgB Molkereigenossenschaft in Elsterwerda, die LPG Tierproduktion Mühlberg, die LPG Pflanzenproduktion Mühlberg, der VEB Milchproduktionsanlage Hirschfeld, die LPG „Thomas Münzer“ in Oschätzchen, die LPG Pflanzenproduktion Kahla und die LPG Pflanzenproduktion Prestewitz. Im Kreis Bad Liebenwerda gab es drei Brikettfabriken. Diese befanden sich in Domsdorf, Wildgrube und Plessa und gehörten zum Braunkohlenkombinat (BKK) Lauchhammer.[3]
Die Hauptverkehrsachsen im Kreis waren die Fernverkehrsstraße 101 und die Fernverkehrsstraße 183. In Elsterwerda kreuzte sich die Bahnstrecke Berlin–Dresden mit der Bahnstrecke Węgliniec–Roßlau.
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Eingemeindungen zwischen 1952 und 1989
Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar ZA begannen, zugewiesen.[7] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war ZX 00-01 bis ZX 50-00.[8]
Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen LIB. Es wurde bis Ende 1993 ausgegeben. Seit dem 29. Mai 2013 ist es im Landkreis Elbe-Elster erhältlich (Kennzeichenliberalisierung).
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