Kabinett Medgyessy
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Das Kabinett Medgyessy war die Regierung von Ungarn von 2002 bis 2004. Sie wurde am 27. Mai 2002 von Ministerpräsident Péter Medgyessy gebildet und löste das Kabinett Orbán I ab. Dem Kabinett gehörten Minister der Ungarischen Sozialistischen Partei MSzP (Magyar Szocialista Párt), des Bundes Freier Demokraten SzDSz (Szabad Demokraták Szövetsége) sowie Parteilose an. Das Kabinett Medgyessy blieb bis zum 4. Oktober 2004 im Amt und wurde daraufhin vom Kabinett Gyurcsány I abgelöst.
In der ersten Runde der Parlamentswahlen am 7. April 2002 errang die MSzP 42,1 Prozent der Stimmen (93 Sitze) und die Regierungskoalition des bisherigen Ministerpräsidenten Viktor Orbán geführten Koalition aus Fidesz – Ungarischer Bürgerbund FIDESZ (Fidesz – Magyar Polgári Szövetség), der Unabhängigen Kleinlandwirte-, Landarbeiter- und Bürger-Partei FKgP (Független Kisgazda-, Földmunkás- és Polgári Párt), des Ungarischen Demokratischen Forums MDF (Magyar Demokrata Fórum) 41,1 Prozent (87 Sitze). Die Wahlbeteiligung lag bei 70,5 Prozent. Die Stichwahlen fanden am 21. April statt. Die Stichwahlen zur Parlamentswahl bescherten der Regierungskoalition aus FIDESZ, FKgP und MDF insgesamt 188 Sitze (164 beziehungsweise 24) im Parlament (Országgyűlés) mit 386 Sitzen, der MSzP 178 Mandate und den SzDSz 20 Sitze. Die Wahlbeteiligung lag bei 71,2 Prozent.[1] Am 27. Mai 2002 wählte das Parlament Péter Medgyessy zum neuen Ministerpräsidenten, dessen Kabinett unter anderem László Kovács als Außenminister, Csaba László als Finanzminister, Ferenc Juhász als Verteidigungsminister und Mónika Lamperth als Innenministerin angehörten.[2] Am 7. Januar 2004 wurde Finanzminister László Csaba entlassen und durch Tibor Draskovics ersetzt, der am 16. Februar 2004 vereidigt wurde.[3][4] Bei der Europawahl am 13. Juni 2004 gewann die FIDESZ 47,4 Prozent und zwölf der 24 zu vergebenden Sitze im Europäischen Parlament, während die MSzP 34,3 Prozent (9 Sitze), SzDSz 7,7 Prozent (2 Sitze) und das MDF 5,3 Prozent (1 Sitz) erhielten. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 38,5 Prozent.[5]
Am 19. August 2004 entzog die regierende sozialistische MSzP Ministerpräsident Péter Medgyessy ihre Unterstützung. Am 25. August 2004 trat Medgyessy zurück und die Partei wählt Ferenc Gyurcsány zum nächsten Ministerpräsidenten. Am 26. August gab Staatspräsident Ferenc Mádl bekannt, dass Medgyessy laut dem Grundgesetz Ungarns mindestens bis zum 26. September 2004 im Amt bleiben wird. Am 27. August begann jedoch Gyurcsány, für Medgyessy zu handeln.[6] Am 29. September 2004 bestätigte das Parlament Ferenc Gyurcsány mit 197 zu 12 von 384 Stimmen als Ministerpräsidenten. Am 30. September wurde ein neues Kabinett benannt, dessen Schlüsselpositionen unverändert blieben, mit der Ausnahme, dass Ferenc Somogyi zum Außenminister ernannt wurde, der am 1. November 2004 vereidigt wurde, nachdem László Kovács EU-Kommissar werden sollte.[7]