Anett C. Oelschlägel

deutsche Ethnologin und Schriftstellerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Anett C. Oelschlägel

Anett Christine Oelschlägel (* 11. Februar 1974 in Oelsnitz/Vogtl.) ist eine deutsche Ethnologin und Schriftstellerin (Pseudonym Anna Sperk), die mit einem Roman über den Wissenschaftsbetrieb in Deutschland bekannt wurde.

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Anett C. Oelschlägel, 2018

Leben

Anett C. Oelschlägel studierte Ethnologie, Religionswissenschaft und Zentralasienwissenschaften an der Universität Leipzig, unter anderem bei Erika Taube.[1] Sie forschte seit Mitte der 90er Jahre in Südsibirien und Zentralasien, besonders in der Republik Tuwa der Russischen Föderation und in Kirgisistan. Von 2005 bis 2013 arbeitete sie in verschiedenen Positionen am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale).[2] Im Jahr 2011 verteidigte sie ihre Dissertation zum Thema „Plurale Weltinterpretationen“ im Fach Ethnologie an der Universität Leipzig.

Im Jahr 2017 debütierte sie unter dem Pseudonym Anna Sperk als Schriftstellerin.[3] Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit arbeitete sie weiterhin als Ethnologin, z. B. zu Transformationserfahrungen in Ostdeutschland und Postsozialismus,[4] und ist Mitglied im Bundesverband für Ethnolog*innen e. V.[5]

Als Schriftstellerin ist Anna Sperk in verschiedenen Vereinen und Verbänden Mitglied, darunter der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller Sachsen-Anhalt.[6]

Werk

Zusammenfassung
Kontext

Als Schriftstellerin

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Anett C. Oelschlägel mit tuwinischen Kindern in einer Jurte, 2005

Anna Sperks belletristisches Debüt Die Hoffnungsvollen handelt von der Situation junger Wissenschaftler heute, zeugt vom Faszinosum Wissenschaft und zeichnet ein kritisches Bild des Wissenschaftsbetriebes in Deutschland.[7] Der Roman, der 2016 vom Land Sachsen-Anhalt gefördert wurde, erschien 2017 beim Mitteldeutschen Verlag. Er wurde im Jahr 2018 mit dem Förderpreis des Klopstock-Preises für neue Literatur ausgezeichnet.[8][9]

„Es sind tiefe und erschütternde Bücher, die uns da ansehen und bevorstehen, aber sie sind auch in der Wolle der Hoffnung gewaschen und gewälzt, sie sind auf einer unbeirrbaren und mutigen Suche, die keinen unberührt lässt, und von atemnehmender Verve.“

André Schinkel: Laudatio für Anna Sperk, Klopstock-Förderpreis 2018[10]

Sperks zweiter Roman Neben der Wirklichkeit setzt sich mit der Situation neuro-untypischer Menschen auseinander, die sich sozialer, beruflicher sowie struktureller Diskriminierung ausgesetzt sehen.[11] Ihm folgte ein Erzählungsband … im fliegenden Wechsel. Geschichten aus dem Prekariat, der erneut ein gesellschaftskritisches Thema aufgreift, das akademische Prekariat.[12] Eine Erzählung aus diesem Band erschien unter dem Titel Kein makelloser Mann 2023 als Hörbuch.[13]

Als Wissenschaftlerin

Als Ethnologin forschte Anett C. Oelschlägel v. a. in Südsibirien und Zentralasien. Sie hat eine Reihe von Arbeiten zu den Themen Religionsethnologie (Animismus, historischer und zeitgenössischer Schamanismus, Divination), mündliche Tradition (zeitgenössische Sagen) und Wirtschaftsethnologie (Hirtennomadismus und kombinierte Wirtschaftsformen), vor allem am Beispiel des südsibirischen Volkes der Tuwiner, veröffentlicht.[14][15]

Preise und Ehrungen

  • Klopstock-Förderpreis für neue Literatur (2018)[16]

Bibliographie

Zusammenfassung
Kontext

Belletristik (Anna Sperk)

Wissenschaft (Auswahl)

Commons: Anett C. Oelschlägel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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