Worttrennung:
- sich kei·nen ab·bre·chen
Aussprache:
- IPA: […]
- Hörbeispiele: sich keinen abbrechen (Info)
Bedeutungen:
- [1] umgangssprachlich, salopp, wenn sich jemand unnötig ziert: nicht an Würde oder Wertigkeit verlieren
- [2] umgangssprachlich, ironisch, wenn sich jemand bei einer Arbeit nicht besonders anstrengt: nicht schneller als absolut notwendig arbeiten
Herkunft:
- Die Vollform dieser Redewendung ist „sich keine Verzierung abbrechen“ beziehungsweise „sich keinen Zacken aus der Krone brechen“. Damit wird der andere etwas spöttisch darauf hingewiesen, dass er in Wahrheit nicht – wie er vielleicht meint – ein Besserer, Höhergestellter ist, dem bei normalem Verhalten sofort (sowieso nicht vorhandene) Verzierungen abbrechen.[Quellen fehlen]
- Die Redewendung einen Zacken aus der Krone brechen - geht auf eine standesniedrigere Heirat einer adligen Frau zurück. Bsp.: Eine Grafentochter, die in ihrem Wappen eine Krone mit 9 sichtbaren Zacken führt, heiratet unter ihrem Stand einen Freiherrn. Da sie zukünftig nun sein Wappen führt, welches nur 7 sichtbare Zacken in der Rangkrone aufweist, wurden ihr „zwei Zacken aus der Krone gebrochen“. Es ist also eine Redewendung dafür auf eine rangniedrigere Position zu gelangen.[Quellen fehlen]
Synonyme:
- [1] sich keine Verzierung abbrechen, sich keinen Zacken aus der Krone brechen
- [2] sich nicht überarbeiten, sich nicht überanstrengen
Beispiele:
- [1] Hier gibt es nur Gemeinschaftsduschen, da musst auch du rein. Du wirst dir dabei schon keinen abbrechen.
- [2] Wenn du weiterhin in diesem Schneckentempo den Garten umgräbst, bis du nächste Woche noch damit beschäftigt. Brich dir bloß keinen ab!
Charakteristische Wortkombinationen:
- [2] sich bloß keinen abbrechen
Übersetzungen
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „abbrechen“
- [1, 2] Redensarten-Index „abbrechen“
- [2] Günther Drosdowski, Werner Scholze-Stubenrecht et al.: Duden, Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 1. Auflage. Band 11, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1992, ISBN 3-411-04111-0, Seite 20.