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Nebenformen:
- Martyrer
Worttrennung:
- Mär·ty·rer, Plural: Mär·ty·rer
Aussprache:
- IPA: [ˈmɛʁtyʁɐ]
- Hörbeispiele: Märtyrer (Info)
Bedeutungen:
- [1] Christentum: Person, die für ihren Glauben freiwillig den Tod, verursacht durch Außenstehende, erduldet
- [2] allgemein: jemand, der auf Grund seiner Überzeugung oder Bestrebungen Leiden oder den Tod auf sich nimmt
Herkunft:
- mittelhochdeutsch marterære, marterer, merterer, althochdeutsch martirari, über kirchenlateinisch martyr → la „Blutzeuge, Glaubenszeuge“ von griechisch μάρτυς (martys☆) → grc „Zeuge“ entlehnt;[1] das Wort ist seit dem 10. Jahrhundert belegt, in der heutigen Form seit dem 16. Jahrhundert[2][3]
Synonyme:
- [1] Blutzeuge
Weibliche Wortformen:
- [1, 2] Märtyrerin, Märtyrin
Oberbegriffe:
- [1] Christ
Unterbegriffe:
- [1] Protomärtyrer
Beispiele:
- [1] „Der Heilige Alban von England war der erste christliche Märtyrer in Britannien.“[4]
- [1] „Es heißt, als später das Christentum zur römischen Staatsreligion erhoben wurde, sei auf dieser Anhöhe eine Memoria errichtet worden, in der die Gebeine der Märtyrer aufbewahrt und verehrt wurden.“[5]
- [2] „Groß mache den Kohlhaas, wie er alles, das Glück seiner Familie, seinen geachteten Namen, Gut und Habe, Leib und Leben opfere, um sich, als Märtyrer des Rechtsgefühls, der sittlichen Idee des Rechts zu weihen.“[6]
- [2] „Benjamin, lebendig wieder aufgetaucht, ist kein Märtyrer mehr, und in der Komödie, die Tunejadewke nun mit ihm treibt, spielt er eine andere Rolle.“[7]
- [2] „Ich erklärte Monsignore unmißverständlich, ich fühle mich nicht dazu berufen, binnen weniger Monate als Märtyrer in diesem Ort zu sterben.“[8]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Märtyrer des Glaubens
- [2] Märtyrer der Bewegung
Wortbildungen:
- Märtyrerakte, Märtyrerdrama, Märtyrertod, Märtyrertum, Märtyrerverzeichnis
Übersetzungen
[2] jemand, der auf Grund seiner Überzeugung oder Bestrebungen Leiden oder den Tod auf sich nimmt
- [1] Wikipedia-Artikel „Märtyrer“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Martyrer, Märtyrer“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Märtyrer“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Märtyrer“
- [1] The Free Dictionary „Märtyrer“
- [1, 2] Duden online „Märtyrer“
Quellen:
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 852.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort Marter.
Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Marter“.
Ortwin Reich: Fort Konstantin und Koblenzer Kartause. Fölbach, Koblenz 2015, ISBN 978-3-95638-406-6, Seite 18.
Jakob Hessing: Der jiddische Witz. Eine vergnügliche Geschichte. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-75473-9, Seite 59.
Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 290.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- Homophone: Mehrtürer