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Worttrennung:
- Ideo·lo·gie, Plural: Ideo·lo·gi·en
Aussprache:
- IPA: [ideoloˈɡiː]
- Hörbeispiele: Ideologie (Info)
- Reime: -iː
Bedeutungen:
- [1] eine Anschauung, oft auch Weltanschauung, eine bestimmte Meinung, ein Ergebnis eines Diskurses, eine Idee; eine Denkweise über Mensch und Gesellschaft, die zu bestimmten Zielen, Ergebnissen führen und diese unterstützen soll, eine politische und soziale Theorie, ein System von Anschauungen, Begriffen und anderen ideellen Komponenten, welches einen gesellschaftlichen Standpunkt darstellt
- [2] negativ besetzt: ein (häufig) erstarrter, dogmatischer Diskurs, eine in dieser Art aufzufassende Meinung; eine Meinung, die mit der Absicht vertreten wird, andere oder sich selbst zu täuschen
Herkunft:
- im 19. Jahrhundert von französisch idéologie → fr „Lehre von den Ideen“ entlehnt, einer Neubildung, der griechisch ἰδέα (idea☆) → grc „Idee“ und -λόγος (-logos☆) → grc „Rede, Lehre“ zugrunde liegen[1]
Synonyme:
- [1, 2] Weltanschauung, Wertvorstellung
Unterbegriffe:
- [1, 2] allgemein: Hauptideologie, Neben-Ideologie, Mutterideologie
- [1, 2] Gender-Ideologie, LGBT-Ideologie, Nazi-Ideologie, NS-Ideologie, Parteiideologie, Rassenideologie
- [1, 2] Anarchismus, Feminismus, Islamismus, Kommunismus, Liberalismus, Maoismus, Marxismus, Stalinismus, Zionismus
Beispiele:
- [1] „Sie besorgte diese Aufgabe aber auch – ganz unmittelbar – als wissenschaftlich drapierte Ideologie, indem sie zum Beispiel gesellschaftliche Probleme individualisierte oder objektive Ursachen von Problemen in solche angeblich psychischer Natur umdeutete.“ (Internet-Beleg)
- [1] Dass man heute Religion mit Ideologie verwechselt, verdanken wir Karl Marx, der in der Ideologie einen Überbegriff für Metaphysik, Moral und Religion sah.
- [2] Sie goss kübelweise ihre Ideologie aus „weiblicher Inklusion statt männlicher Exklusion“ und „Wenn nur erst die Frauen an die Macht kämen, würde die Welt bald friedlich“ über ihre mehr oder weniger verzückten Zuhörer und schreckte nicht einmal davor zurück, zur „Beglaubigung“ Indira Gandhi und Gold Meir anzuführen.
- [2] „Die kommunistische Ideologie versprach den Menschen Großartiges.“[2]
- [2] „Das wahre Ziel liegt darin, die unbewusste Gramatik ins Bewusstsein zu laden, damit jeder ständig die Idee der Ideologie repetiert.“[3]
- [2] „Mühsam war kein bequemer Mann, nicht für die Sozialdemokraten und auch nicht für die Kommunisten, weil er Ideologien nicht als säkularisierte Heilslehren hinnahm.“[4]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1, 2] linke, rechte Ideologie, gesellschaftliche Ideologie
- [2] oft im Kontext: Agitation, Propaganda
Wortbildungen:
- [1, 2] ideologisch
- [2] Ideologe
Übersetzungen
[1] (Welt)Anschauung, bestimmte Meinung, Ergebnis eines Diskurses, Idee
[2] negativ besetzt: (häufig) erstarrter, dogmatischer Diskurs
- [1] Wikipedia-Artikel „Ideologie“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ideologie“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Ideologie“
- [1] The Free Dictionary „Ideologie“
- [1] Duden online „Ideologie“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Ideologie“
- [1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Ideologie“ auf wissen.de
- [1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Ideologie“ auf wissen.de
- [1] wissen.de – Lexikon „Ideologie“
- [1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Ideologie“
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Quellen:
Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Ideologie“, Seite 432.
Andrea Schiewe, Jürgen Schiewe: Witzkultur in der DDR. Ein Beitrag zur Sprachkritik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-34025-7, Seite 46.
Daniel Scholten: Denksport Deutsch. Wer hat bloß die Gabel zur Frau und den Löffel zum Mann gemacht?. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-26134-0, Seite 115.
Jürgen Serke: Die verbrannten Dichter. Lebensgeschichten und Dokumente. 2. Auflage. Wallstein, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5388-6, Seite 137.