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Die Zweihandschaltung (umgangssprachlich auch Zweihandbedienung) ist eine Schutzeinrichtung für Maschinen. Sie wird vorwiegend zur Absicherung der Hände und Arme gegen mechanische Gefährdungen durch Quetschen, Scheren oder Einzug verwendet.
Zum Auslösen der gefahrbringenden Bewegung, z. B. des Arbeitshubes einer Presse, müssen beide Bedienelemente gleichzeitig mit den Händen betätigt werden. Beim Loslassen eines der Bedienelemente wird die Bewegung gestoppt oder – falls dadurch keine Gefährdung entsteht – die Bewegungsrichtung umgekehrt. Hierdurch wird sichergestellt, dass sich die Hände während der gefahrbringenden Bewegung außerhalb des Gefahrenbereiches, nämlich an den Bedienelementen, befinden. Eine Betätigung beider Bedienelemente mit einer Hand oder mit anderen Körperteilen wird durch einen ausreichenden Abstand, Trennwände oder andere konstruktive Maßnahmen verhindert.
Nachteilig bei Zweihandschaltungen ist, dass die Bedienperson während der Betätigung der Bedienelemente keine anderen Tätigkeiten ausüben kann. Durch vorzeitiges Loslassen eines Bedienelementes kann es zu Schlechtteilen oder Störungen kommen. Prinzipbedingt schützt eine Zweihandschaltung nur die Person, die sie bedient.
Zweihandschaltungen müssen je nach dem abzudeckenden Risiko unterschiedlich hohen Anforderungen genügen. In ISO 13851 werden deshalb mehrere Typen von Zweihandschaltungen definiert. Bestimmte Grundanforderungen sind für alle Typen gültig:
Die Norm definiert drei Typen von Zweihandschaltungen. Weitere Anforderungen hängen vom Typ der gewählten Zweihandschaltung ab.
Als Bedienelemente werden oft elektrische Taster oder handbetätigte Pneumatikventile verwendet, gelegentlich auch Bedienhebel (beispielsweise bei hydraulischen Ladebordwänden zur Wahl der Bewegungsrichtung) oder andere Bedienelemente. Einzelne Hersteller verwenden neuartige Wirkprinzipien wie kapazitive Taster.
Es stehen vorkonfektionierte Zweihand-Bedienpulte zur Verfügung, die neben zwei Tastern und normgerechten Trennwänden einen Nothalttaster enthalten.
Um die Anforderungen hinsichtlich der Kategorie nach ISO 13849-1 zu erfüllen, müssen auch die verwendeten Steuerungskomponenten und Aktoren entsprechend ausgelegt sein.
Als Logikbausteine stehen spezielle Zweihandschaltgeräte zur Verfügung, bei komplexeren Steuerungen wird die Funktion der Zweihandschaltung durch eine programmierbare Sicherheitssteuerung abgebildet. Bei vielen Anbietern stehen für programmierbare Sicherheitssteuerungen geprüfte Funktionsmodule Zur Zweihandschaltungen zur Verfügung.
Bei pneumatischen Pressen kommen bei Typ II, IIIB und IIIC pneumatische Pressensicherheitsventile zum Einsatz, die die Funktion von Logikbaustein und Aktoren in sich vereint. Die Ansteuerung ist durch handbetätigte Pneumatikventile oder elektrisch möglich.
Zweihandschaltungen müssen jährlich durch eine sachkundige Person geprüft werden. Dabei wird auch eine Messung der Nachlaufzeit vorgenommen, also der Zeit, in der die gefahrbringende Bewegung nach Loslassen eines Stellteiles zum Stillstand kommt.
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