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biblischer Eiferer, religiöser Fanatiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff Zelot (von altgriechisch ζηλωτής zelotes, ‚Eiferer‘; hebräisch קנאי kanai) leitet sich von der biblischen Person Pinchas ben Eleasar, einem Enkel Aarons, ab, der ein religiöser Eiferer war und mit dem Speer in der Hand „für seinen Gott eiferte“. Dies tat er, indem er einem anderen Israeliten, der sich mit einer fremden Frau eingelassen hatte, in dessen Zelt folgte und ihn und die Frau mit seinem Speer durchbohrte (4. Buch Mose, 25). Im Folgenden wurden bestimmte religiöse jüdische Eiferer jahrhundertelang als Zeloten bezeichnet.[1]
Die Zeloten waren eine von Judas dem Galiläer (hebräisch יהודה בן חזקיה Jehuda ben Ezechias (Hezekiah)) und einem pharisäischen Rabbi oder Chacham mit dem Namen Zadok (auch: Sadduk, zu hebräisch צדיק ṣaddīq, deutsch ‚Rechtschaffener‘ oder ‚Gerechter‘) im Jahre 6 n. Chr. gegründete paramilitärische Widerstandsbewegung der Juden gegen die römische Besatzung.[2] Im Jüdischen Krieg fielen bei der Eroberung von Jerusalem (70 n. Chr.) durch römische Legionäre viele von ihnen. Die letzten Aufständischen, die sich nach dem Fall der Stadt in die Bergfestung Masada zurückgezogen hatten, konnten sich noch bis 73 n. Chr. den römischen Legionen widersetzen. Als sie erkannten, dass sie ihren Widerstand nicht mehr aufrechterhalten konnten, beschlossen sie gemäß der Überlieferung, als freie Bürger aus dem Leben zu scheiden und warfen das Los, um zehn Männer zu bestimmen, die die Pflicht hatten, alle anwesenden Frauen und Kinder sowie ihre Kameraden und danach sich selbst zu töten.[3]
Die Zeloten waren gewissermaßen der ‚militante Arm‘ der pharisäischen Bewegung.[4][5]
Die Zeloten traten vermehrt in das politische Geschehen ein, als der Zensus, der von der römischen Militärverwaltung in der Provinz Judäa[6] erhoben werden sollte und vom ersten Statthalter Coponius und dem syrischen Legaten Publius Sulpicius Quirinius eingezogen wurde, den allgemeinen Widerstand in der Bevölkerung akzentuierte. Mit dem Jahr der Amtsübernahme in Judäa[7] musste Publius Sulpicius Quirinius das Steuerwesen der neuen Präfektur reorganisieren. Dazu war es notwendig, die steuerpflichtige Bevölkerung in Listen zu erfassen.
Zum Widerstand gegen diese Maßnahme riefen ein Pharisäer namens Sadduk (auch: Zadok) und ein aus den Golanhöhen stammender Mann namens Judas auf. Dieser Judas (Apg 5,37 EU), wahrscheinlich ebenfalls ein Pharisäer und Schriftgelehrter, wird auch Judas der Galiläer genannt. Beide Männer waren u. a. die Anführer dieser Gruppierung in Israel.
In der deutschen Bildungssprache wird die Bezeichnung Zelot heute manchmal auch allgemein für einen Eiferer oder Fanatiker verwendet, jedoch nach wie vor üblicherweise für einen religiös motivierten.
Im Zusammenhang mit dem sogenannten Synkretistischen Streit werden die orthodoxen Lutheraner (als eine der beiden Streitparteien) als Zeloten bezeichnet.
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