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Familie der Ordnung Schmetterlinge Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Wurzelbohrer (Hepialidae) sind eine Familie der Schmetterlinge (Lepidoptera), die etwa 500 Arten umfasst. Mit Ausnahme von Madagaskar und Westafrika sind die Wurzelbohrer weltweit verbreitet.
Wurzelbohrer | ||||||||||||
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Heidekraut-Wurzelbohrer (Phymatopus hecta) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hepialidae | ||||||||||||
Stephens, 1829 |
Bei den Wurzelbohrern handelt es sich um kleine bis riesige Nachtfalter; in Europa kommen nur mittelgroße bis große Arten vor. Charakteristisch sind die langen schmalen Flügel mit ursprünglichem Geäder, der meist langgestreckte Hinterleib und die kurzen Antennen. Die Falter nehmen aufgrund des rückgebildeten Saugrüssels keine Nahrung auf, infolgedessen ist ihre Lebensdauer als erwachsener Schmetterling kurz. Die Falter sind dämmerungs- oder nachtaktiv; einige Arten fallen durch Schwärmverhalten in der Abenddämmerung auf, etwa der europäische Hepialus humuli, bei dem die Männchen nach Sonnenuntergang über Wiesen schwirren, was den geisterhaft weiß gefärbten Tieren ihren englischen Namen „Ghost Moth“ eingetragen hat.
Im Gegensatz zu den übrigen Schmetterlingen locken bei den Wurzelbohrern meistens die Männchen die Weibchen an. Dies geschieht teils durch die Abgabe von Pheromonen im Flug wie bei Hepialus humuli, teils im Sitzen wie bei Phymatopus hecta. Auf der nebenstehenden Abbildung eines lockenden Männchens ist gut zu erkennen, wie das Duftorgan – es handelt sich dabei um das stark modifizierte, Duftschuppen tragende dritte Beinpaar – zwischen Flügeln und Körper hervorragt.
Bei manchen großen Arten legen die Weibchen mehr als 30.000 Eier. In einigen Fällen werden die Eier während des Fluges über bevorzugte Fresspflanzen der Raupen, wie Farne, Brennnesseln und anderen krautige Pflanzen, fallen gelassen. Die Raupen leben im Boden oder in mit Seidenfäden ausgekleideten Gängen zwischen Detritus und Pflanzenteilen, wo sie sich von Wurzeln ernähren oder nachts herauskommen, um Blätter zu fressen. Andere Arten leben an Farnen, Gymnospermen oder Angiospermen; wieder andere bohren Gänge in Wurzeln, Stängeln oder Ästen. Bei mehreren Arten ist während der Larvalentwicklung der Übergang von Fungivorie (Pilznahrung) zu Phytophagie (Pflanzennahrung) belegt.
Bei einigen hochalpinen Gattungen (Pharmacis, Aoraia) kommt im weiblichen Geschlecht Brachypterie vor: Die Flügel sind verkürzt bzw. so weit zurückgebildet, dass die Weibchen nicht mehr flugfähig sind; dementsprechend geschieht die Geschlechterfindung in der herkömmlichen Weise: die Weibchen locken die Männchen an.
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