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Methode zur Informationsvisualisierung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Schlagwortwolke (auch Wortwolke, Schlagwortmatrix oder Stichwortwolke, selten Etikettenwolke; engl.: tag cloud, word cloud) ist eine Methode zur Informationsvisualisierung, bei der eine Liste aus Schlagwörtern, oft alphabetisch sortiert, flächig angezeigt wird, wobei einzelne unterschiedlich gewichtete Wörter größer oder auf andere Weise hervorgehoben dargestellt werden. Sie kann so zwei Ordnungsdimensionen (die alphabetische Sortierung und die Gewichtung) gleichzeitig darstellen und auf einen Blick erfassbar machen.
Wortwolken werden beim gemeinschaftlichen Indexieren und in Weblogs eingesetzt. Bekannte Anwendungen sind die Darstellung populärer Stichwörter bei Flickr, Technorati und Del.icio.us.
Schlagwortwolken wurden vermutlich zuerst 2002 von Jim Flanagan eingesetzt[1] und zunächst als gewichtete Liste (engl. weighted list) bezeichnet.[2] Um einige Zeit früher – im Jahr 1992 – kam allerdings schon das Buch „Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie“ von Gilles Deleuze und Félix Guattari heraus[3], auf dessen Einband bereits eine „Begriffswolke“ abgebildet ist.
Prinzipiell wird die Schriftgröße eines Schlagwortes in einer Schlagwortwolke durch dessen Häufigkeit bestimmt. Für eine Wortwolke der Kategorien eines Weblogs entspricht die Benutzungshäufigkeit beispielsweise der Anzahl von Weblogeinträgen, die einer Kategorie zugeordnet sind. Bei kleinen Häufigkeiten genügt es, für jede Anzahl von eins bis zu einem Maximalwert die Schriftgröße direkt anzugeben.[4] Für größere Werte sollte eine Normierung vorgenommen werden. Bei einer linearen Normierung wird das Gewicht eines Deskriptors auf eine Größenskala von bis abgebildet, wobei und den Wertebereich der vorhandenen Gewichte angeben.
Da die Anzahl indexierter Objekte pro Schlagwort üblicherweise nach einem Potenzgesetz verteilt ist[5], ist für größere Wertebereiche eine logarithmische Darstellung sinnvoll.[6] Für flektierende Sprachen wie das Deutsche müssen die Wörter vor dem Zählen zuerst lemmatisiert, also auf ihre Grundform reduziert werden.
Für die Erstellung von Schlagwortwolken verwendet man üblicherweise speziell dafür geeignete Software. So gibt es beispielsweise Software, welche aus Texten oder Webseiten die Schlagworte und deren Häufigkeit automatisch eruieren und die Schlagwortwolke generieren.[7] Andere Programme wiederum benötigen eine Liste an Schlagworten und deren Gewicht, um die Schlagwortwolke generieren zu können.
In einigen empirischen Usability-Tests wurde die Wahrnehmung und Wirkung von Schlagwortwolken untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass Schlagwörter, die die folgenden Eigenschaften besitzen, mehr Beachtung erfahren:[8]
Im Rahmen von Tests hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit ist festgestellt worden, dass wenig erfahrene Nutzer häufig Probleme mit Wortwolken haben: User-Tests und die Nachbefragungen haben ergeben, dass sich Schlagwortwolken vielen Usern offenbar nicht intuitiv erschließen und ihnen unklar ist, warum z. B. manche Begriffe größer als andere dargestellt werden.
Als ein weiterer Mangel in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit wird wahrgenommen, dass die Schlagwortwolken gar nicht oder allenfalls alphabetisch geordnet sind. Eine Studie hat gezeigt, dass Nutzer die Wolken nach semantischen Assoziationen ordnen würden. Das heißt, sie würden Begriffe der Wolke, die sich einem gemeinsamen Thema zuordnen lassen, in Untergruppen zusammenstellen.[9]
Internet-erfahrene Nutzer dagegen können Wortwolken in der Regel problemlos handhaben und sehen in ihnen häufig eine Bereicherung des Nutzererlebnisses.
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