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deutscher Finnougrist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wolfgang Schlachter (* 19. April 1908 in Hamburg; † 4. Januar 1999 in Göttingen) war ein deutscher Sprachwissenschaftler und Professor für Finnougristik an der Universität Göttingen.
Nach dem Abitur am Johanneum in Hamburg 1927 studierte der mit einer schweren Sehbehinderung geborene Wolfgang Schlachter Germanistik, Indogermanistik, Philosophie und Slawistik in Berlin und Göttingen. Mit einer Dissertation zur Stellung des Adverbs im Germanischen wurde er 1934 an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. Sein Doktorvater war Ernst Lewy.
Durch Lewy inspiriert wandte sich Schlachter der a zu. Er lernte zuerst Ungarisch am Eötvös-Kollegium in Budapest und studierte dann zwischen 1936 und 1940 in Schweden unter anderem bei Björn Collinder und Wolfgang Steinitz.
1940 führte er Feldforschungen zum inzwischen ausgestorbenen Malå-Dialekt des Umesamischen in Schwedisch-Lappland durch. Seine Sprachdokumentation wurde 1958 in Form eines Wörterbuchs mit darin enthaltender kleinen Textsammlung veröffentlicht.
Schlachter erhielt seine Venia Legendi in Finnougristik an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Arbeit über die Passivsyntax im Samischen 1949. Seine Lehrer in München waren Ferdinand Johann Sommer und Erwin Koschmieder. Er blieb auch zunächst in München tätig und hielt, zuerst als Privatdozent und danach als Außerplanmäßiger Professor, sprachwissenschaftliche Vorlesungen und Übungen mit Schwerpunkt auf Lappologie und Fennistik.
1960 übernahm er den Lehrstuhl von Julius von Farkas am Finnisch-Ugrischen Seminar der Universität Göttingen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1976 forschte und lehrte.
Schlachter war ein wichtiger Vertreter der samischen Studien in Deutschland. Er erlernte mehrere weitere finnougrische Sprachen, Ungarisch und Finnisch sprach er fließend. Diese Kompetenz; kombiniert mit seinen umfassenden Kenntnissen in anderen fremdsprachlichen Philologien; konnte er nutzen um zwischen Finnougristik auf der einen und diachron- und synchron-vergleichender Allgemeiner Sprachwissenschaft auf der anderen Seite zu vermitteln. Mit seiner präzisen deskriptiv-linguistischen Herangehensweise, die Sprache als Einheit von Form und Inhalt ansieht, stand Schlachter im Widerspruch zu den Transformationsgrammatikern seiner Zeit.
Monographien
Bibliographie
Personendaten | |
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NAME | Schlachter, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Finnougrist |
GEBURTSDATUM | 19. April 1908 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 4. Januar 1999 |
STERBEORT | Göttingen |
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