Der Gesang der Flusskrebse (Originaltitel: Where the Crawdads Sing) ist ein Drama unter der Regie von Olivia Newman aus dem Jahr 2022. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Delia Owens.
Film | |
Titel | Der Gesang der Flusskrebse |
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Originaltitel | Where the Crawdads Sing |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2022 |
Länge | 126 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Olivia Newman |
Drehbuch | Lucy Alibar |
Produktion |
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Musik | Mychael Danna |
Kamera | Polly Morgan |
Schnitt | Alan Edward Bell |
Besetzung | |
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Handlung
Die Great Dismal Swamps an der Küste von North Carolina im Jahr 1969. Hier wird der populäre Quarterback Chase Andrews tot aufgefunden, offenbar ist er von dem örtlichen Feuerturm heruntergefallen. Die Polizei geht schon bald nicht mehr von einem natürlichen Tod aus und verdächtigt Kya Clark, die in der nahen Kleinstadt nur das „Marschmädchen“ genannt wird, da sie schon seit vielen Jahren alleine und zurückgezogen in den Sümpfen lebt. Sie hatte vor dessen Tod eine Affäre mit Chase. Kya wird verhaftet und von den meisten Bewohnern vorverurteilt. Der eigentlich schon im Ruhestand befindliche Anwalt Tom Milton ist ihr wohlgesinnt und nimmt ihre Verteidigung vor Gericht an.
In Rückblenden wird die Lebensgeschichte von Kya aufgerollt, die schon seit ihrer Geburt im Jahr 1945 in dem Haus in den Sümpfen gelebt hatte. Die ständigen Gewaltausbrüche und Alkoholexzesse des Vaters bringen die Mutter in Kyas Kindheit dazu, die Familie zu verlassen. Wenig später fliehen auch ihre älteren Geschwister vor dem tyrannischen Vater, schließlich kehrt auch dieser eines Tages nicht nach Hause zurück. Erst viele Jahre später kehrt mit ihrem älteren Bruder Jodie ein Mitglied der Familie wieder in den Ort zurück. Von ihm erfährt Kya, dass ihre Mutter nach dem Durchstehen vieler psychischer Probleme ihre Familie wieder zusammenführen wollte, aber vorher an einer Krankheit verstarb.
Nahezu ihre einzigen Kontakte zur Außenwelt sind für einige Jahre der afroamerikanische Gemischtwarenhändler Jumpin und dessen Frau Mabel, bei denen sie sich mit dem Verkauf von Muscheln über Wasser hält. Anfang der 1960er-Jahre freundet sie sich mit dem Krabbenfischersohn Tate an, der ihr Lesen und Schreiben beibringt. Sie hat großes Talent als Zeichnerin, und Tate gibt ihr eine Liste von Verlagen, damit sie sich dort mit ihren Werken bewirbt, um für ihr Auskommen nicht weiterhin nur auf Muscheln angewiesen zu sein. Tatsächlich kauft ein Verlag später ihre Bilder und Naturbeschreibungen. Als Tate aufs College geht, vereinbaren sie das nächste Treffen am 4. Juli, doch Tate versetzt sie und hat jahrelang keinen Kontakt zu ihr.
Einige Jahre später bandelt Chase heimlich mit Kya an und verspricht sogar, sie zu heiraten, woraufhin sie sich ihm hingibt. Der inzwischen in den Ort zurückgekehrte Tate arbeitet nun als Biologe und bereut sein damaliges Verhalten. Er möchte sie vor den leeren Versprechungen von Chase warnen, doch Kya ist immer noch enttäuscht von Tate. Als Kya durch Zufall erfährt, dass sich Chase mit einem anderen – in der Gemeinschaft von Barkley Cove angesehenen – Mädchen verlobt hat, beendet sie die Beziehung zu Chase. Er akzeptiert das nicht und versucht, Kya zu vergewaltigen, wird aber von ihr abgewehrt, woraufhin er ihr Haus in der Marsch verwüstet. Kya droht Chase mit dem Tod, sollte er sich ihr noch einmal nähern, was ein Fischer hört. Dieser Umstand belastet Kya vor Gericht – neben Spuren ihrer Wollmütze, die bei der Leiche von Chase gefunden wurden, und einem verschwundenen Muschel-Amulett, das Chase von Kya einst geschenkt bekam und sonst immer trug.
Obwohl Kya selbst nicht vor Gericht aussagen will, kann Anwalt Milton viele Argumente der Anklage entkräften und erreicht tatsächlich einen Freispruch. Kya und Tate kommen wieder zusammen und erforschen über Jahrzehnte die Marsch. Als Kya mit über 70 Jahren stirbt, findet Tate unter ihren Sachen das verschwundene Amulett und damit den Beweis dafür, dass Kya tatsächlich Chase getötet hat, um sich zu schützen und nicht den Rest ihres Lebens allein und in Angst leben zu müssen. Tate wirft das Amulett ins Marschwasser.
Literarische Vorlage
Der Film basiert auf dem Bestseller Der Gesang der Flusskrebse (Originaltitel Where the Crawdads Sing) von Delia Owens.
Produktion und Veröffentlichung
Für die von Sony Pictures finanzierte Produktion stand ein Budget in Höhe von 24 Millionen US-Dollar bereit.[3] Produziert wurde der Film von den Studios 3000 Pictures und Hello Sunshine.[4] Owens’ Roman wurde von Lucy Alibar für den Film adaptiert.[5] Olivia Newman führte Regie. Die Dreharbeiten fanden von Ende März bis Ende Juni 2021 in New Orleans[6] und Houma, Louisiana statt.[7]
Die Filmmusik komponierte Mychael Danna.[8] Das von Taylor Swift für den Film geschriebene Lied Carolina wurde im März 2022 veröffentlicht. Mit dem Song ist auch der erste Trailer unterlegt, der ebenfalls im März 2022 vorgestellt wurde.[9] Im Dezember 2022 erhielt das Lied eine Nominierung für den Golden Globe.
Kinostart des Films in den USA war am 15. Juli 2022[10], in Deutschland am 18. August 2022.[11]
Rezeption
Kritiken
Laut Rotten Tomatoes erhielt der Film (Stand 20. Mai 2024) bei 219 Rezensionen von Filmjournalisten zu 35 % positive Resonanz. Demgegenüber stehen mehr als 5.000 Bewertungen von Internetnutzern, die den Film zu 96 % positiv bewerteten.[12]
Von CinemaScore befragte Zuschauer gaben dem Film im Durchschnitt Bestnoten. Laut einer von PostTrak vorgenommenen Umfrage gaben 87 % der Zuschauer dem Film eine positive Bewertung. 70 % sagten, dass sie diesen Film definitiv empfehlen würden.[13]
Die Kritiker von TV Spielfilm bemängelten anlässlich des Kinostarts in Deutschland, Der Gesang der Flusskrebse sei ein „vorlagengetreuer Fanfilm mit mehr Schmalz als Spannung“. Der Film halte sich zwar „eng an die Vorlage“ und übertrage „die darin mystisch beschriebene Natur kongenial auf die Leinwand“. Jedoch werde „die im Plot steckende Emanzipationsgeschichte, die sich im finalen Twist wirkungsvoll offenbart, leider von Edgar-Jones’ rehäugiger Einfältigkeit und schwülstig inszenierten Romantikeinlagen konterkariert“.[14]
Einspielergebnis
Die weltweiten Einnahmen aus Kinovorführungen belaufen sich auf 144,35 Millionen US-Dollar.[15]
Auszeichnungen
Critics’ Choice Movie Awards 2023
- Nominierung als Bestes Lied („Carolina“ – Taylor Swift)
London Critics’ Circle Film Awards 2023
- Nominierung als Bester britischer Darsteller (Harris Dickinson, auch für See How They Run & Triangle of Sadness)[16]
- Auszeichnung als Bester Song („Carolina“ – Taylor Swift)[17]
Music Supervisors Guild Awards 2023
- Nominierung als Bester Filmsong („Carolina“ – Taylor Swift)[18]
- Nominierung als Bester Filmsong („Carolina“ – Taylor Swift)[19]
Literatur
- Where the Crawdads Sing. G.P. Putnam’s Sons, 2018. ISBN 978-0-7352-1909-0
- Der Gesang der Flusskrebse. Übersetzt aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, hanserblau, 2019. ISBN 978-3-446-26419-9
- Der Gesang der Flusskrebse. Heyne Verlag, Taschenbuch, 2021. ISBN 978-3-453-42401-2
Weblinks
- Der Gesang der Flusskrebse bei IMDb
- Offizielle Website (wherethecrawdadssing.movie)
Einzelnachweise
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