Wetzendorf (Nürnberg)
Stadtteil von Nürnberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wetzendorf ist ein Stadtteil in der nordwestlichen Außenstadt von Nürnberg. Wetzendorf ist auch der Name der Gemarkung 3476 und des statistischen Bezirks 72. [2]
Wetzendorf Statistischer Bezirk 72 Kreisfreie Stadt Nürnberg | |
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Koordinaten: | 49° 28′ N, 11° 2′ O |
Höhe: | 300–310 m ü. NHN |
Fläche: | 3,82 km² |
Einwohner: | 8623 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 2.257 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1899 |
Postleitzahlen: | 90425, 90427 |
Vorwahl: | 0911 |
![]() Lage des statistischen Bezirks 72 Wetzendorf in Nürnberg
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Wohnstallhaus in Wetzendorf |

Geographie
Lage
Wetzendorf liegt etwa drei Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Nürnberg, am südöstlichen Rand des Knoblauchslands. Durch seine Randlage abseits der großen Verkehrsströme hat es sich bis heute einen gewissen dörflichen Charakter bewahren können. Die Landwirtschaftsbetriebe bauen hauptsächlich Gemüse an.[3]
Nachbarstadtteile und Bezirke
Statistische Distrikte

Der Bezirk 72 enthält folgende Distrikte:
- 720 – Kriegsopfersiedlung
- 721 – Wetzendorf Nord
- 722 – Wetzendorf (Wetzendorfer Straße)
- 723 – Wetzendorf (Berufsförderungswerk)
- 724 – Wetzendorf (Düsseldorfer Straße)
- 725 – Wetzendorf (Lerchenstraße)
- 726 – Wetzendorf (Staffelsteiner Straße)
Die Distrikte 725 und 726 gehören zum Stadtteil Thon.
Der statistische Distrikt 720 Kriegsopfersiedlung liegt im Westen des Bezirks 72, ist aber nicht Teil der Gemarkung Wetzendorf.[4]
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die ehemalige Gemeinde Wetzendorf wurde im Jahr 1146 erstmals urkundlich erwähnt. Sie entstand auf dem Gebiet des heutigen Distrikts 722 und der südlich an diesen angrenzenden Flächen.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Wetzendorf 32 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg aus, was aber von der Reichsstadt Nürnberg bestritten wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg inne. Grundherren waren das Landesalmosenamt (2 Höfe, 18 Halbhöfe, 8 Güter, Gemeindehirtenhaus) und der Nürnberger Eigenherr von Oelhafen (2 Halbhöfe, 1 Gütlein).[5]
1796 wurde Wetzendorf preußisch, 1806 bayerisch.[6] Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Wetzendorf gebildet. Im selben Jahr entstand die Ruralgemeinde Wetzendorf. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Nürnberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Fürth. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden von 1820 bis 1848 vier Anwesen dem Patrimonialgericht Buchschwabach. Ab 1862 gehörte Wetzendorf zum Bezirksamt Nürnberg. Die Gerichtsbarkeit liegt seit 1879 beim Amtsgericht Nürnberg. Die Finanzverwaltung wurde 1871 vom Rentamt Nürnberg übernommen (1919 in Finanzamt Nürnberg umbenannt).[7][8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,279 km².[9]
Am 1. Januar 1899 wurde Wetzendorf nach Nürnberg eingemeindet.[10][11]
Die Idee zu einer Kleinsiedlung für Kriegsopfer des Ersten Weltkriegs entstand schon während der Weimarer Republik. Die Grundsteinlegung zur Kriegsopfersiedlung erfolgte aber erst in der Zeit des Nationalsozialismus.
Baudenkmäler
- Figurengruppe
- Sogenannte Pestmarter
- Westfriedhof
- Bauern- und Wohnstallhäuser
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Versöhnungskirche gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Michael gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Waizendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 77 (Digitalisat).
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 482–484.
- Wiltrud Fischer-Pache: Wetzendorf. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 1175 (online).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 188 (Digitalisat). Ebd. S. 244–245 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Wezendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 544 (Digitalisat).
Weblinks
Commons: Wetzendorf (Nürnberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Wetzendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
- Wetzendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
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