Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
Wettersprengstoffe
Sicherheitssprengstoffe im Bergbau Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
Remove ads
Wettersprengstoffe ist der Sammelbegriff für eine Gruppe von Sprengstoffen, die sich wegen ihrer niedrigen Wärmeentwicklung für den Einsatz im Untertagebau eignen. Der Wortbestandteil Wetter bezeichnet fachsprachlich das Gasgemisch in einem Bergwerk und ist nicht mit dem meteorologischen Wetter zu verwechseln.
Remove ads
Zusammensetzung
Wettersprengstoffe sind meist ein Gemisch konventioneller Sprengstoffe auf Basis von Emulsionssprengstoffen, pulverförmigen Sprengstoffen oder gelatinösen Sprengstoffen mit Salzen der Alkalimetalle oder Ammoniumsalzen und Holzmehl.
Durch den Zusatz von Salzen (umgekehrte Salzpaare) zu den herkömmlichen Sprengstoffen findet eine Zweitreaktion statt, bei der in den Schwaden Alkalihalogenide entstehen, die den Feuerstoß der gezündeten Sprengladung örtlich und zeitlich reduzieren. Ebenso werden die Explosionsenergie und -temperatur deutlich reduziert, sodass eine Zündung von Schlagwettern oder Kohlestäuben nicht mehr möglich ist.[3] Die Salzbeimischung bringt den Nachteil einer vergleichsweise kurzen sicheren Lagerdauer von wenigen Monaten mit sich.[4]
Remove ads
Anwendung
Im Untertagebau wird Sprengstoff zur Freilegung des Rohstoffes und zum Vortrieb von Stollen verwendet. Herkömmliche Sprengstoffe sind hierfür ungeeignet, da die entstehende Wärme konventioneller Sprengstoffe das im Kohlenbergbau häufig auftretende Methan oder auch Kohlestäube zur Explosion bringen könnten.
Zudem wird eine vergleichsweise geringe Detonationsgeschwindigkeit angestrebt, um eine eher schiebende als zerstörende Wirkung und damit weniger Splitterflug zu erreichen.[5]
Remove ads
Unterteilung
Wettersprengstoffe werden unterteilt in folgende Klassen:
- Klasse I (Kennfarbe gelb): Sicher gegen Zündung von Kohlestaub-Luft-Gemischen
- Klasse II (Kennfarbe gelb-grün): Sicher gegen Zündung von Schlagwetter
- Klasse III (Kennfarbe grün): Sicher gegen Zündung von Schlagwetter
Je höher die Klassifizierung eines Wettersprengstoffs ist, desto geringer sind Sprengenergie sowie Sprengtemperatur und damit auch die Gefahr der Zündung von schlagenden Wettern.
Literatur
- Rainer Haas, Jürgen Thieme: Bestandsaufnahme von Rüstungsaltlastverdachtsstandorten in der Bundesrepublik Deutschland. In: Umweltbundesamt (Hrsg.): Explosivstofflexikon. 2. erweiterte Auflage. Band 2, UBA-Texte 26/96. Berlin 1996, S. 378 ff.
- Horst Roschlau: Sprengen – Theorie und Praxis. Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1993, ISBN 3-342-00492-4.
Weblinks
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads