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Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wer nur den lieben Gott lässt walten (BWV 93) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er schrieb sie in Leipzig für den 5. Sonntag nach Trinitatis und führte sie am 9. Juli 1724 zum ersten Mal auf. Sie ist eine Choralkantate in seinem 2. Jahreszyklus und basiert auf dem Lied Wer nur den lieben Gott lässt walten von Georg Neumark.
Bachkantate | |
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Wer nur den lieben Gott lässt walten | |
BWV: | 93 |
Anlass: | 5. Sonntag nach Trinitatis |
Entstehungsjahr: | 1724 |
Entstehungsort: | Leipzig |
Gattung: | Choralkantate |
Solo: | S A T B |
Chor: | SATB |
Instrumente: | 2Oa 2Vn Va Bc |
Text | |
Georg Neumark, unbekannt | |
Liste der Bachkantaten |
Bach komponierte die Kantate in seinem zweiten Jahr in Leipzig für den 5. Sonntag nach Trinitatis. Die vorgeschriebenen Lesungen waren als Epistel 1 Petr 3,8–15 LUT, „Heiliget Christum in euren Herzen“ und als Evangelium Lk 5,1–11 LUT, der große Fischfang des Simon Petrus.
Die Kantate beruht auf dem Trostlied in sieben Strophen Wer nur den lieben Gott läßt walten, das Georg Neumark um 1641 dichtete und vermutlich auch vertonte. Es wurde erstmals in seiner Sammlung Fortgepflantzter musikalisch-poetischer Lustwald in Jena 1657 veröffentlicht.[1] Das Lied bezieht sich in allgemeiner Form auf die Lesungen. Ein unbekannter Dichter behielt in symmetrischer Anordnung die erste, vierte und die letzte Strophe wörtlich bei und bearbeitete die übrigen Strophen zu ebenso vielen Rezitativen und Arien. In den Rezitativen 2 und 5 erweiterte er den Liedtext um freie Formulierungen, dabei baute er einen Hinweis auf das Evangelium in Satz 5 ein.
Bach führte die Kantate am 9. Juli 1724 erstmals auf. Von der ersten Aufführung sind nur die Continuo-Stimmen der ersten vier Sätze erhalten. Manuskripte der gesamten Kantate stammen von einer späteren Aufführung um 1732/1733, daher ist nicht sicher, ob die Kantate von Anfang an dieselbe Struktur hatte.
Die Kantate ist besetzt mit vier Vokalsolisten, Sopran, Alt, Tenor und Bass, vierstimmigem Chor, zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.
Im zentralen Duett spielen Violinen und Viola die Choralmelodie.[2] Bach bearbeitete diesen Satz später zu einem seiner Schübler-Choräle, BWV 647.[3]
Der Eingangschor ist ein Concerto von drei Klangkörpern: Das Orchester, dominiert von den beiden Oboen, spielt eine Einleitung und Ritornelle, der Cantus firmus liegt im Sopran, die Unterstimmen beginnen vor dem Sopran-Einsatz jeder Zeile und singen während der Schlussnote weiter.
Die Sätze 2 und 5 ähneln einander in ihrem Wechsel zwischen der leicht verzierten Choralmelodie und Rezitativ.
In der ersten Arie benutzt Bach ein Motiv, das den Anfang der Choralmelodie nach Dur wendet, um Gottvertrauen auszudrücken. Die Kantate endet mit einem schlichten vierstimmigen Satz.
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