Elemente oder Konstruktionen, die die Aufgabe haben, ungewollte Stoffübergänge von einem Ort zu einem anderen zu verhindern oder zu begrenzen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Dichtung bezeichnet man in der Technik Elemente oder Konstruktionen, die die Aufgabe haben, ungewollte Stoffübergänge von einem Ort zu einem anderen zu verhindern oder zu begrenzen.[2]
Wenn etwa ein abgesperrter Wasserhahn noch tropft, so ist dessen Dichtung defekt. Bei einem luftgefülltenFahrzeugreifen schließt sich nach dem Aufpumpen die Ventildichtung, um einen Druckabfall durch Entweichen des Gases zu verhindern.
Neben den berührenden Dichtungen gibt es als Sonderfall auch berührungslose Dichtungen.
Nach der Art der Relativbewegung der gegeneinander abzudichtenden Teile werden statische (keine Bewegung), translatorische (geradlinige Bewegung) und rotatorische (drehende Bewegung) Dichtungen unterschieden.
Wenn der Dichtungsspalt durch ein spezielles, etwa ein elastisches oder verschleißfest gehärtetes Material gefüllt wird, so werden die Kontaktflächen als Dichtungssitz oder kurz Dichtsitz bezeichnet.
Auch wenn etwa bei Ventilen und anderen Absperrarmaturen ein beweglicher Absperrkörper zur Abdichtung der Öffnung in ein formschlüssig passendes Gegenstück gefahren wird, so wird das Gegenstück als Dichtsitz bezeichnet.
Die Dichtelemente berühren einander. Sie stellen die größte Gruppe der Dichtungen dar.
Statische Dichtungen
Die Dichtelemente führen keine Relativbewegung aus.
Die Relativbewegung der Dichtelemente ist rotatorisch.[8] Der typische Anwendungsfall ist die Abdichtung einer rotierenden Welle gegen ein stehendes Gehäuse.
Die Dichtelemente haben wechselweise Kontakt. Das Dichtmaterial ist wechselnder Druckbelastung und geringfügigen Bewegungen ausgesetzt.
Dichtungsprofile oder für Tür- und Fensterflügel, auch als Lippendichtung oder Profildichtung bezeichnet
Dichtband aus Filz, Moosgummi oder Schaumstoff zum Abdichten von Bauteilen gegen Luftströmungen oder Verschmutzung, auch zum Nachrüsten von Tür- und Fensterflügeln; auch als Klebepad bezeichnet
Dichtungsteller, Dichtungskonus oder Dichtungskegel (Küken) bei Ventilen; keilförmiger Dichtkörper bei Absperrschiebern
Packung, in Form einer Dichtschnur oder eines vorgeformten Dichtelements, zum Einlegen und Verpressen (Packen) in dafür vorgesehene Hohlräume und Nuten, auch in Hochtemperatur-Ausführung zum Abdichten von Ofenklappen u.ä. (z.B. aus E-Glasfaser bis 550°C, HT-Glasfaser bis 750°C, Silikat-Glasfaser (SiO2) bis 1100°C, Keramikfaser bis 1260°C, gegebenenfalls mit Verstärkungen aus Chromstahldraht, Inconel, Graphit und Glas)[11]
Berührungslose Dichtungen verwendet man hauptsächlich bei zueinander beweglichen Dichtflächen.[12]
Abgesehen von der Magnet-Fluid-Dichtung ist die Abdichtung hier nicht vollkommen, sondern lediglich begrenzend, da ein kleiner freier Spaltquerschnitt verbleibt.
Sonderdichtungen werden für eine spezielle Anwendung in Serie oder einzeln nach Maß hergestellt. Je nach Anforderungen können diverse Hochleistungswerkstoffe wie, PU, HPU, NBR, PTFE, EPDM, MVQ-Silikon, POM, PEEK uvm. eingesetzt werden.
Ähnlich wie beim 3D-Druck wird eine pastöse Kunststoffmasse zur Herstellung von Formed in-place foam gaskets(„An Ort und Stelle ausgebildete Schaum-Dichtungen“) auf ein abzudichtendes Werkstück aufgetragen und dort vernetzt.
Fachmagazin "DICHT! – Trialog der Dichtungs-, Klebe- und Polymertechnik. ISSN1863-4699
Karl F. Berger und Sandra Kiefer: Dichtungstechnik Jahrbuch (2004 -) 2018.ISBN 978-3-946260-01-1
Karl F. Berger und Sandra Kiefer: Wörterbuch der Dichtungstechnik - Dictionary of Sealing and Gasket Technology (Deutsch-Englisch, Englisch-Deutsch).ISBN 3-7785-2973-0 und Dictionary of Sealing and Gasket Technology (Deutsch-Englisch-Chinesisch-Pinyin).ISBN 978-3-9811509-1-9.
Wolfgang Tietze und Alexander Riedl: Taschenbuch Dichtungstechnik.ISBN 978-3-8027-2735-1.
Gerhard P. Streit et al.: Elastomere Dichtungssysteme – Werkstoffe, Anwendungen, Konstruktionen, Normen. Expert-Verlag 2010, ISBN 978-3-8169-2895-9
Eberhard Braun:Technische Regeln für die Planung und Ausführung von Abdichtungen. erdberührter Bauwerksflächen oberhalb des Grundwasserspiegels. In: Bundesfachabteilung Bauwerksabdichtung (BFA BWA) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (Hrsg.): BWA - Richtlinien für Bauwerksabdichtungen. Band1. Otto Elsner Verlagsgesellschaft, Dieburg 2004, ISBN 3-87199-171-6 (Inhalts- und Stichwortverzeichnis[PDF; abgerufen am 19.Februar 2014]).
Herbert Ehbrecht:Technische Regeln für die Planung und Ausführung von Abdichtungen. gegen von außen drückendes Wasser. In: Bundesfachabteilung Bauwerksabdichtung (BFA BWA) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (Hrsg.): BWA - Richtlinien für Bauwerksabdichtungen. Band2. Otto Elsner Verlagsgesellschaft, Dieburg 2006, ISBN 3-87199-172-4 (Inhalts- und Stichwortverzeichnis[PDF; abgerufen am 19.Februar 2014]).
Michael Herres, Georg Göker:Technische Regeln für die Planung und Ausführung von Abdichtungen. von Parkdecks, Hofkellerdecken und ähnlichen Konstruktionen. In: Bundesfachabteilung Bauwerksabdichtung (BFA BWA) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (Hrsg.): BWA - Richtlinien für Bauwerksabdichtungen. Band3. Otto Elsner Verlagsgesellschaft, Dieburg 2010, ISBN 3-87199-173-2 (Inhalts- und Stichwortverzeichnis[PDF; abgerufen am 19.Februar 2014]).
Professor Dr.-Ing. habil. W. Haas: Grundlehrgang Dichtungstechnik (Mementodes Originals vom 13. November 2021 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ima.uni-stuttgart.de, Abschnitt 1, Seite 1; Institut für Maschinenelemente, Bereich Dichtungstechnik, Universität Stuttgart. Abgerufen im September 2020
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