Loading AI tools
Modell aus der klinischen Psychologie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell (auch: Diathese-Stress-Modell) ist ein Paradigma der klinischen Psychologie und der Gesundheitspsychologie. Es beschreibt die Wechselwirkungen zwischen Vulnerabilität bzw. Diathese (also der Krankheitsneigung / Prädisposition) und Stress. Zentral ist dabei die Annahme, dass zur Entwicklung einer psychischen Störung beide Faktoren nötig sind. Das Modell ist nicht auf eine bestimmte Schule festgelegt und verbindet biologische und psychologische Faktoren mit Umwelteinflüssen.
Unter Diathese versteht man die Anfälligkeit (Disposition) für eine bestimmte Krankheit. Diese Disposition kann unter anderem genetisch (biologische Diathese) oder auch lerngeschichtlich (psycho-soziale Diathese) bedingt sein und wird als Neigung eines Menschen verstanden, auf eine bestimmte Weise auf Belastungen zu reagieren. Unter den Stressoren versteht man belastende Umweltereignisse oder Lebenssituationen. Sind die Belastungen (Disposition und Stressoren) zu groß und überschreiten sie eine gewisse Schwelle, kommt es zur Symptomausbildung bzw. zum Krankheitsausbruch. Diese Schwelle wird jedoch auch durch Risiko- und Schutzfaktoren (z. B. soziale Unterstützung) beeinflusst.
Verschiedene Autoren übernahmen das Vulnerabilitäts-Stressmodell zur Erklärung der multifaktoriellen psycho-sozio-biologischen Entstehung der Schizophrenie. Demnach zeichnen sich schizophreniegefährdete Menschen durch einen Mangel an Resilienz aus (also eine besondere Vulnerabilität, Sensibilität oder „Dünnhäutigkeit“), die ungünstigenfalls in Kombination mit stressvollen lebensgeschichtlichen, situativ-sozialen oder körperlich-hormonellen Belastungen zum Ausbruch einer Psychose führen kann.[1] (Siehe auch: Doppelbindungstheorie.)
Forschungsergebnisse zeigen regelmäßig die multifaktorielle Entstehung von psychischen Erkrankungen. Genetisch bedingte neurobiologische oder biografisch erworbene Veranlagungen alleine erklären die Entstehung von psychischen Erkrankungen in der Regel nicht. Wissenschaftliche Hinweise auf psychosoziale Auslöser bestehen zu den meisten psychischen Störungen.
Der Einfluss von psychosozialem Stress auf die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse (HHNA) konnte wiederholt nachgewiesen werden. Die HHNA wird unter anderem verantwortlich gemacht für die Regulation des Neurotransmitterhaushaltes im Gehirn.[2][3][4]
Vorteile:
Nachteile:
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.