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ehemalige Grafschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Grafschaft Carcassonne (Carcassès) lag in der südfranzösischen Region des Languedoc und umgab die gleichnamige Stadt im heutigen Département Aude. Sie wurde von folgenden Grafschaften umgeben: im Osten Narbonne, im Süden Rasès, im Westen Foix, im Nordwesten Toulouse und im Nordosten Béziers.
Karl der Große richtete im Zuge der Eroberung Septimaniens die Grafschaft ein und vergab sie an einen gewissen Bello († nach 812). Er sollte Stammvater einer weitverzweigten Adelssippe werden, der Belloniden, die besonders in den katalanischen Grafschaften eine große Rolle spielte. Zu den Lehnsmännern der Grafen von Carcassonne gehörten unter anderem die Herren von Cabaret, Minerve und Termes. Ab 837 folgten Grafen aus verschiedenen Dynastien (Wilhelmiden, Haus Toulouse und Haus Barcelona).
Mitte des 10. Jahrhunderts gelangten die Grafen von Comminges (das Haus Comminges) in den Besitz der Grafschaft Carcassonne, die daraufhin von einer Nebenlinie dieser Familie regiert wurde. Graf Roger I. teilte seine Besitzungen wiederum unter seine Söhne auf. Raimund I. Roger erhielt Carcassonne, während sein jüngerer Bruder Bernard-Roger die neu geschaffene Grafschaft Couserans-Foix erhielt. Die zwei so entstandenen Linien verpflichteten sich zur gegenseitigen Erbfolge in ihren Besitzungen im Falle des Aussterbens einer Linie. Dieser Fall trat 1067 mit dem Tod Graf Rogers III. von Carcassonne ein. Dessen Haupterbin Ermesende trat jedoch ihre und die Rechte der Grafen von Foix entgegen den Abkommen an die Grafen von Barcelona ab. Diese wiederum belehnten Ermengarde und deren Sohn, Bernard Aton IV. Trencavel, als erbliche Vizegrafen in Carcassonne. Graf Roger II. von Foix verzichtete am 21. April 1095 auf seine Erbrechte.
Unter den Vizegrafen aus dem Hause Trencavel erlangte Carcassonne noch einmal zu einer weitestgehenden Selbstständigkeit, auch wenn sie die Oberhoheit der Grafen von Barcelona (bzw. der Könige von Aragon) formell anerkannten.
1226 wurde Raimund II. Trencavel seiner Besitzungen für verlustig erklärt und begab sich ins Exil nach Aragon. Im Vertrag von Meaux-Paris wurde Carcassonne mit der französischen Krone vereint (siehe Seneschallat Carcassonne). 1240 scheiterte Raimunds Versuch, Carcassonne zurückzuerobern und zog sich erneut nach Aragon zurück und verzichtete 1247 auf seine Ansprüche.
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